Reisebericht: Usbekistan |
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REISEROUTE: "Ein Märchen an der Seidenstraße und der Zauber des Orients" so heißt das Motto dieser Reise. Verständlicher wird es jedoch mit diesem Motto: "Moscheen, Minarette, Mausoleen, Medresen." Von Taschkent geht es mit dem Bus nach Samarkand, wo Spuren bis 250 v. Chr. zu finden sind. Weiter über Shahrisabs und Buchara nach Chiwa, was über eine katastrophale Straße durch die Kizilikum-Wüste (350 km in 9 Std.) erreicht wird. Nach Taschkent zurück geht es zum Glück mit dem Flieger, von dem aus man den Amudarja-Fluß in der Wüste versiegen sieht, sodass er den Aralsee nie erreicht. |
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TASCHKENT: Das ist das Islamische Institut der Hauptstadt, in dem Imame ausgebildet werden. Die Berechtigung zum Besuch dieser Hochschule ist Männern und Frauen (früher waren es nur Männer) gestattet, die vorher ein 7-jähriges Studium an einer Medrese abgeschlossen haben. Medresen sind Schulen, deren Erscheinungsbild durch die Vereinigung von Betsälen, Lehrräumen, einer Bibliothek und dem Internat für die Studierenden sowohl sakral als auch säkular geprägt war. Gelehrt wurde hauptsächlich Religion, aber auch Mathematik, Medizin, Grammatik, Astronomie, Geographie und Philosophie. Oft war eine Medrese Bestandteil einer Moschee oder stand in deren direkter Nähe. |
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Das ist die Kukeldash-Medrese. Der Name
bedeutet "Milchbruder", sie wurde im 16. Jh. erbaut, hat 38
Klassenzimmer, in denen je 2-3 Studenten recht spartanisch wohnten.
Früher hatte sie ein drittes Stockwerk. Die Türme dienten einst den
Muezzins um zum Gebet zu rufen. Heute
wird man diese im ganzen Land, außer an hohen Feiertagen, nicht mehr
hören. Usbekistan ist so liberal, man möchte andere Glaubensgruppen
durch die Rufe nicht provozieren. Ein Vorbild für unseren Kulturkreis! |
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SAMARKAND: Der Registan ist einer der prächtigsten Plätze Mittelasiens. Registan ist das Herz des antiken Samarkands, dessen Namen als „Sandiger Platz“ übersetzt werden könnte. Das Ensemble von drei Medresen ist ein einzigartiges Beispiel der Kunst des Stadtbaus und der architektonischen Gestaltung des Hauptplatzes der Stadt. Dabei hatten die Architekten mehrere Tricks angewandt um die Bauwerke höher und größer erscheinen zu lassen: Stufen, geneigte Säulen etc. Die drei Medresen Registans sind: Links die Ulugbek-Medrese (1417–1420), in der Mitte die Sher–Dor-Medrese (1619–1636) und rechts die Tilya–Kori-Medrese (1646 – 1660). |
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In unmittelbarer Nähe zum Registan befindet sich die Moschee Bibi Chanum. Erbaut wurde sie von 1399 bis etwa 1404 auf Befehl des mittelasiatischen Herrschers Timur (Tamerlan). Zuvor hatte Timur in mehreren erfolgreichen Feldzügen seine Macht von Syrien bis Indien ausgedehnt und war zum mächtigsten Herrscher der islamischen Welt aufgestiegen. Mit dem Bau der neuen Freitagsmoschee (Hauptmoschee) in seiner Hauptstadt Samarkand wollte Timur seiner Macht und seinem politischen und religiösen Anspruch ein Zeichen setzen. |
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Links:
Schulschluss! Sauber und adrett gekleidet begibt man sich auf den
Heimweg, nicht ohne die fremden Touristen mit "hello" zu grüßen. Rechts: In einem kleinen Raum in der Moschee hat sich ein Instrumentenbauer niedergelassen. Natürlich bekommen wir eine kleine Kostprobe seines Könnens zu hören und haben die Gelegenheit CD's mit traditioneller Musik zu erwerben. |
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Der Siyab-Basar, in der Nähe der Bibi Chanum Moschee, ist der zentrale und gleichzeitig größte Markt der Stadt. Hier schlägt das Herz der Stadt, hier sind alle Gerüche und Farben des Orients vereint, und das schon seit vielen Jahrhunderten, seit die Händler der Seidenstraße Waren aller Art auf den Basaren austauschten. Berge von Früchten und verschiedenen Gemüsesorten, viele süße Köstlichkeiten, eine breite Palette an Gewürzen, Wurst und Käse, Fladenbrote (Non), frisch gebacken, und vieles mehr – ein Fest für die Augen und Nase! Wir waren angenehm überrascht von der Freundlichkeit der Menschen, die uns nie zu nahe traten, obwohl sie uns doch dringend etwas verkaufen wollten. |
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An der Straße nach Taschkent befindet sich die Ruinenstadt Afrosiyob. Sie war einst Hauptstadt der Sodgen. Man findet es in Chroniken der Griechen, Perser, Chinesen und Araber. Hier konnte man 15 Kulturschichten, bis 250 v.Chr. nachweisen. |
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Südlich von Afrosiyob befindet sich die Nekropole Shohizinda. An einem 70 Meter langen, bergauf führenden Korridor sind 16 Gebäude, Mausoleen und Moscheen angeordnet. Die Nekropole entstand neben der hier vermuteten Grabstätte Qussam ibn Abos, dem Cousin des Propheten Mohammed. |
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Das Observatorium des Ulugh Bek, ein begehbarer Sextant, war eines der bedeutendsten und modernsten Observatorien seiner Zeit, welches in den Jahren 1424–1428 auf Anordnung von Ulugh Bek auf dem Hügel Kuchak errichtet wurde. Auch ohne Fernrohr und Teleskop war es den hier tätigen Wissenschaftlern gelungen, Messungen und wissenschaftlich fundierte Untersuchungen durchzuführen und Sternpositionen anzufertigen , die nicht nur bis in die Neuzeit von großem Wert waren, sondern unter Einsatz heutiger Technik auch weitestgehend bestätigt werden konnten. Die Berechnung des siderischen Jahres wurde mit einem Fehler von 58 Sekunden berechnet. |
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Tamerlans Grab. In der abendländischen Geschichtsschreibung ist Tamerlan besser bekannt als Timur Lenk, (= persisch, Timur der Lahme). Das Mausoleum ist ein Meisterwerk monumentaler mittelasiatischer Architektur. Wenn man durch das hohe Eingangsportal geht, betritt man einen Innenhof, der etwa 30 x 30 Meter misst und in dessen Mitte die Grabstätte Tamerlans steht. Von den ehemals vier Minaretten auf jeder Seite gibt es nur noch zwei, die restauriert werden konnten. Das Mausoleum ist innen sehr verschwenderisch ausgestattet, wobei die Farben Blau und Gold vorherrschen. |
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SHAXRISABZ: Um das Timur-Denkmal kreisen, hauptsächlich zu Feiertagen, pausenlos Hochzeitspaare. Bei diesem Brauch darf die Braut nicht fröhlich sein, sie muss, da sie ihre Eltern verlässt, einen traurigen ernsten Blick tätigen. Im Hintergrund erkennt man die Ruine von Timurs Sommerpalast, von dem nur mehr Reste des Portaleingangs erhalten sind. Einst waren die beiden Fragmente durch einen Bogen verbunden. |
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Der historisch schönste Teil von Shaxrisabz sind die Kok Gumbaz Moschee. Kok Gumbaz wurde im Jahre 1437 von Ulugh Bek zu Ehren seines Vaters Shah Rukh errichtet. Daneben das Haus der Meditation, Dorut Tilovat. Es beherbergt das Mausoleum von Scheich Shamseddin Kulyal (1374), der der spirituelle Lehrmeister von Timur und seinem Vater war. Die linke Kuppel wird gerade repariert. |
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BUCHARA: Der Labi Hauz Komplex besteht aus 3 Medresen und in der Mitte des Platzes ein Wasserreservoir. So bedeutet der Name „Laybi-khauz“ „beim Reservoir“. Das Wasserbecken selber misst 36 x 46 Meter und liegt im Schatten von teilweise sehr alten Maulbeerbäumen. Bei einem steht ein Schild: "Gepflanzt 1477". Der Rand ist mit massiven Sandsteinblöcken ausgekleidet, die stufenartig zum Wasser hinunterreichen. Im Bild die Medrese Nadir Devon Begi.
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Die Stadt ist berühmt für ihr traditionelles Puppenspiel, das es nur hier in Buchara gibt. Wir besuchen eine Manufaktur, in der Puppen in Handarbeit hergestellt werden. Die Puppen können sogar usbekische Tänze aufführen, was uns der Meister vorführt. |
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In einem Innenhof finden wir ein Restaurant, eine ehemalige Karawanserei, die wir später besuchen werden um einer Folklore-Tanzvorführung beizuwohnen. |
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Die Goldstickerei ist eines der am meisten verbreiteten Handwerke des modernen Buchara. Früher konnten nur Männer die Stickereikunst ausüben und die feinen Goldfäden über Lederschablonen auf samtigen Hintergrund aufnähen. Heute sehen wir in den etlichen Werkstätten vor allem junge Frauen über den Stickrahmen gebeugt. Ohne die mit den charakteristischen Mustern goldbestickten Roben und Kappen ist keine Hochzeit denkbar. |
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Die Abdulasis-Chan Medrese wurde im Jahre 1652
errichtet, und sie ϋbertrifft die gegenüber liegende
Ulugh Bek Medresse an Pracht und Gröβe. Während zweitere (benannt
nach dem Enkel Timurs) wegen ihrer dunkelblauen Fassade aus feinen
Fayence-Mosaiken fasziniert, findet man in der unvollendeten Medrese
Abdulaziz Khan mehrere kunstvoll bemalte Muqarnas-Gewölbe. |
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Die Moschee Kalon ist eines der ältesten islamischen Gotteshäuser Bucharas. Sie ist die zweitgröβte Moschee in Mittelasien und wurde Ende des 15. Jh. im typischen Stil der Timuriden gebaut. Die Moschee hat einen groβen rechteckigen Hof, in dem bis zu 10.000 Betende Platz finden. Wahrzeichen Bucharas ist jedoch das aus dem 11. Jh. stammende Kalon-Minarett, das mit mehreren Ornamentbändern aus gebrannten Ziegeln geschmückt ist. Das etwa 50 Meter hohe Minarett hat sogar Dschingis Khan überlebt. Im Bild links die Medrese Mir-e-Arab (noch heute in Betrieb), rechts die Moschee. |
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Mihrab in der Kalon Moschee. Da die Etymologie des Begriffes noch nicht abschließend geklärt ist, richtet sich der Artikel nach dem verwendeten Begriff. (z.B.: Krieg, Lanze, Tempel, Balkon, Galerie, Nische, Gebetsnische...). Der Mihrab ist der Ort des Imams während der täglichen Gebete und des Freitagsgebetes. Durch verschiedene Elemente zeigt er die Gebetsrichtung an. Die Wand, in welcher er sich befindet, ist die Qiblawand. Rechts im Bild der Minbar, auf dem der Imam seine Freitagspredigt hält. Früher wurden von der Kanzel auch die Erlasse der jeweiligen Herrscher verkündet. |
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Die Moschee Bolo Hauz ist eine eigenwillige Konstruktion mit einem sehr breiten von geschnitzten Holzsäulen getragenen Eingangsaywan sowie einem großen überkuppelten Gebetsraum dahinter. Die Moschee war im 18. Jh. als Gemeindemoschee gebaut, diente jedoch Emir Schachmurad als Haupt- und Freitagsmoschee. Wenn der Emir damals die Moschee aufsuchte, wurden über den ganzen Platz Teppiche gelegt und die Menschen legten sich ihm zu Füßen, während er zur Moschee ging. Der Legende nach soll der Emir die Moschee für öffentliche Gebete gebaut haben, weil er bei der Andacht die Nähe zu seinem Volk schätzte. |
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Das Samanidenmausolem wurde am Ende des 9. Jh. in
der Regierungszeit von Ismail Samani (892-907), der in seiner
Hauptstadt eine Begräbnisstätte fϋr seine Familie errichten wollte,
erbaut. Später wurde auch Ismail selbst und sein Enkel Hasr in dem
Mausoleum bestattet. Das ca. 1000 Jahre alte Mausoleum ist
ausschließlich mit gebrannten Ziegeln verziert, mit deren Hilfe an
der Fassade unzählige unterschiedliche Ornamente gebildet wurden.
Obwohl es keine Glasuren gibt, wirkt das Samanidenmausoleum
wesentlich feiner und kunstvoller als viele andere Gebäude
Usbekistan. |
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Das Mausoleum Chashma Ayub ist ein Bauwerk mit hohem Kegeldach und mehreren Kuppeln, dessen Bauzeit vom 12. Jh. bis ins 16. Jh. dauerte. Die ϋbersetzte Bedeutung von Chashma Ayub ist “die Quelle des Hiob”. Diese Quelle ist mit einer Legende verbunden: Die vor Durst sterbenden Einwohner Bucharas wendeten sich an den Propheten Hiob und baten um die Hilfe, ob er ihnen Wasser spenden könnte. Daraufhin schlug Hiob mit einem Stab auf die staubige Erde, sogleich entsprang daraus auf wundersame Weise eine Quelle. Tatsächlich ist auch heutzutage im Mausoleum ein Quellbrunnen zu sehen, der auch heute noch muslimischen Pilgern heilendes Wasser spendet. |
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Bei der Folklore-Tanzvorführung in der vorhin erwähnten ehemaligen Karawanserei sehen wir wunderschöne Trachten. |
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Riesige Baumwollfelder oft zu beiden Seiten der Straße. Baumwolle ist in Usbekistan das wichtigste Agrarprodukt des Landes. Neben dem Anbau von Baumwolle für den Export wird auch Baumwollsamenöl hergestellt, das in der Küche Usbekistans häufig verwendet wird. Weltweit gilt Usbekistan als drittgrößter Baumwolllieferant. Das zentralasiatische Land exportiert 3,5 Millionen Tonnen Rohbaumwolle pro Jahr. Dies ist ein Zehntel der gesamten Weltproduktion und zur Hälfte von Kindern geerntet worden. Zwei Millionen von ihnen werden auf die Felder geschickt! Aber noch etwas: Baumwolle benötigt viel Wasser! |
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Wir machen uns auf den Weg nach Chiwa und fahren durch die Kizikilum Wüste. Es sind 350 Kilometer, für die wir 9 Stunden benötigen! Die usbekische Regierung hat noch nicht begriffen, dass man vor den Einnahmen aus dem Fremdenverkehr vorher Straßen braucht, die den Namen auch verdienen. Im Bild eine Beiwagenmaschine in katastrophalem Zustand. Der Fahrer fischt unten am Amudarja-Fluß, der hier die Grenze zu Turkmenistan bildet. Nicht im Bild ein Rasthaus mitten in der Wüste in der 15 Personen mit 10 verschiedenen Biersorten versorgt wurden! |
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CHIWA: Die über 2.500 Jahre alte Stadt war früher
Hauptstadt des im Jahre 1511 gegründeten Khanats Choresm. Herzstück
von Chiwa ist die innerhalb der 2,2 km langen Stadtmauer
gelegene Altstadt. Teile der Stadtmauer stammen aus dem 5. Jh., die
meisten Sektionen wurden jedoch im 17. Jh. errichtet. Hier leben
etwa 2.000 der 40.000 Einwohner Chiwas. Seit 1967 ist Chiwa eine
Museumsstadt, seit 1990 gehört sie zum UNESCO-Weltkulturerbe.
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Ein Denkmal des Mathematikers Abu Ja'far Muhammad ibn Musa al-Khwarizmi (780 - 835 oder 850 n.Chr.). Aus dessen Nachnamen wurde der Begriff "Algorithmus" abgeleitet, wobei der "Nachname" sich aus dem Hinweis auf seine Herkunft ableitet: "Der aus Choresmien". (Choresmien war ein Khanat, dessen Hoheitsbereich in den heutigen Staaten Turkmenistan und Usbekistan liegt; Chiwa war zeitweise Hauptstadt dieses Khanats.) |
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Die Amin Chan Medrese mit dem Kalta Minor Minarett (Kurzes Minarett). Es wurde 1852 errichtet und sollte einmal mit über 70 m das höchste der islamischen Welt werden. Es gibt vier Gerüchte, warum es aber über die gegenwärtigen 26 Meter nicht hinausgekommen ist. Das erste geht davon aus, dass die Bauarbeiten nach dem Tod des Khans Medamin abgebrochen wurden. Die zweite Variante besagt, dass der Architekt heimlich dem Bau eines noch größeren Minaretts in Buchara zugestimmt hatte und für seinen Verrat vom Minarett gestoßen wurde. Die dritte Variante besagt den Stopp des Baues, da man sonst in den Harem gesehen hätte, oder es gab, viertens, einfach statische Probleme. |
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Unsere beiden Reiseleiter. Die usbekische trägt ein traditionelles Kaschmirtuch, unser österreichischer Reisebegleiter versucht eine Schaffell-Kopfbedeckung für den nächsten Winter. Zur Mode in Usbekistan sei folgendes gesagt: Die Frauen tragen bunte, gemusterte Stoffe (nicht unser Geschmack) und wundern sich über unsere Frauen, die ihrer Meinung nach "fade" Farben bevorzugen. Usbekische Frauen sind fast nie verschleiert, man will anders Gläubige nicht provozieren. Man trinkt Wodka und nimmt den Islam nicht so genau! |
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Kohna Ark bedeutet so viel wie "Alte Festung" und diente als offizielle Residenz der Chivaer Chane. Diese Zitadelle beherbergt eine Kanzlei, das Arsenal, den Münzhof, eine Moschee und den Empfangssaal. Der Bau erfolgte 1804 - 1806 durch Allakuli Chan und wurde 1825 fortgesetzt. Den hohen Mauern aus getrockneten Ziegeln sieht man nicht an, dass sie einen Palast verbergen. |
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Die Allakuli Chan Medrese wurde 1834 erbaut und mit Geldern der UNESCO wieder aufgebaut. 1967 wurde die gesamte Altstadt unter Denkmalschutz gestellt. |
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Die Juma-Moschee gehört mit zu den berühmten historischen Gebäuden Chiwas und zählt zu den ältesten Beispielen für zentralasiatische Holzschnitzkunst. Man nennt sie auch "das Cordoba Zentralasiens". Sie ist schon deswegen auffallend, weil sie keine traditionelle Kuppeln, Galerien und Portale aufweist. Sie besteht nur aus einer einzigen großen Gebetshalle, deren Holzdecke auf 213 geschnitzten Holzsäulen aus schwarzer Ulme ruht. Die Säulen stammen aus verschiedenen Regionen Usbekistans und auch anderer Länder. Eine einzige Säule fällt aus dem Rahmen: Sie wurde aus einem Baumwollbaum gefertigt. |
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Das Minarett von Islom Xoja, das sich neben der gleichnamigen Medrese befindet, ist das höchste Bauwerk Chiwas und wurde zum Wahrzeichen der Stadt. Das Minarett ist 44 Meter hoch, das Fundament misst etwa 10 Meter im Durchmesser. Der Umfang vermindert sich mit zunehmender Höhe und vermittelt dadurch einen recht ungewöhnlichen Eindruck. Schmuckgürtel aus blauer und weißer Keramik wechseln sich mit ockerfarbenem Backstein ab und obenauf befindet sich eine Rotunde mit Bogenfenstern und einer goldenen Spitze. |
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Einer der sechs, in einer Reihe liegenden
Aiwane im Toshxauli Palast. Der Name bedeutet
"Steinernes Haus". Hier wohnte, das ist die Schattenseite, der Chan
mit seinen 4 Frauen. Genau gegenüber, wo die Sonneneinstrahlung viel
intensiver ist, mussten die Verwandten sowie die Nebenfrauen und die
Bediensteten wohnen. In der Mitte des Hofes befindet sich ein
gemauerter Sockel für die Jurte des Besuchers. (Aiwane kommen hauptsächlich im zentralasiatischen Raum vor, sind dreiseitige Räume, die an der vierten Seite offen sind.) |
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Diese Aufnahme entstand auf dem Inlandflug von Urganch (Chiwa) über die Kizilikum Wüste. Der Fluss Amudarja fließt in nördlicher Richtung zum Aralsee. Da eine große Menge Wasser zu Bewässerungszwecken für den Baumwollanbau abgezweigt wird, erkennt man, wie der Fluss in der Wüste versiegt, bevor er den See erreichen kann. Dies führte zu einer weitreichenden Versalzung des Bodens (der Wüste). |
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TASCHKENT: Der Unabhängigkeitsplatz ist ironischer Weise in typischer sowjetischer Manier aufgebaut: große weite Plätze und viele grüne Anlagen |
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Im Bild das Parlament der Oberen Kammer. Am 26. April 1966 wurde Taschkent von einem schweren Erdbeben heimgesucht, in dessen Folge es während eines ganzen Jahres Tausend weitere Erdstösse gab. Etwa hunderttausend Wohnungen waren unbewohnbar geworden und etwa dreihunderttausend Menschen obdachlos. Taschkent wurde nach einem Generalbebauungsplan neu errichtet. |