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Fortsetzung von Bulgarien | |
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In der Zwischenzeit bildete die Donau die Grenze zwischen Rumänien im NO und Serbien-Montenegro im SW. Am rechten Ufer (Serbien) die Reste der gut erhaltenen Römersiedlung Drobeta (Im Bild ein kleiner Teil des Schutzwalls den man vom Schiff aus sieht). Es sind auch noch Reste der Fundamente einer Steinbrücke über die Donau erhalten, die 104 bis -105 n.Chr. von den Römern, unter Kaiser Trajan, gebaut wurde. Sie war mit 1.050 Meter Länge zu ihrer Zeit die Längste Brücke der Welt. |
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Unmittelbar gegenüber, am linken Ufer liegt die rumänische Stadt Drobeta-Turnu Severin, wo sich auch eine Werft befindet. |
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Wir näherten uns dem "Eisernen Tor". Die 1. Schleuse hob unser Schiff über einen Höhenunterschied von ca. 10 Meter Nach den Kraftwerksstufen wird sich die Landschaft vollständig ändern. Es folgt das über 100 km lange Durchbruchstal der Donau zwischen Karpaten und dem Balkangebirge. |
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Unmittelbar danach die 2. Schleuse. Sie hob uns nochmals um ca. 25 Meter. Diese Schleusen nahmen der Donauschifffahrt ihren Schrecken, da vorher die Strömungsgeschwindigkeit 5m/s betrug und viele Strudel von den Schiffen zu überwinden waren. |
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Schon vor Christi Geburt spielte der Donauverlauf für die Römer eine wichtige Rolle bei der Eroberung des Ostens. So ließ Kaiser Trajan eine Straße in das Steinufer entlang dem Fluss schlagen, um so seine Armeen durch die Karpaten zu bringen. Heute noch findet man eine Gedenktafel etwa 10 km oberhalb des Fischerdorfes Tecja. Diese Steintafel wurde damals von den Römern in den Fels geschlagen, versank aber nach dem Bau des Wasserkraftwerkes unter die Wasseroberfläche. Mit großem Aufwand wurde die Steintafel später entfernt und über dem neuen Donauwasserspiegel, etwa 35 Meter höher, wieder angebracht. Sie ist nur mit dem Boot erreichbar. Die Trajan-Tafel. |
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Der in den Fels gemeißelte Daker-König Decebalus am linken Donauufer. Die Befestigungen von Decebalus wurden im 2. Daker-Krieg (106 n.Chr.) von den Römern fast ohne Gegenwehr erobert und die Bevölkerung des Zentralraumes umgesiedelt. Decebalus war noch die Flucht gelungen, doch holte ihn eine römische Kavalleriepatrouille ein. (Der Mann dem dies gelang ist durch einen Grabstein bekannt: Tiberius Claudius Maximus). Angesichts der Ausweglosigkeit der Situation beging der König Selbstmord. |
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Am linken Donauufer befindet sich die "untere Signalstation" am eisernen Tor. |
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Bis auf 165 m verengt sich hier die Donau und hat eine Tiefe von 120 m. Der Veliki Derdap (großer Strudel) in dem die Wassermassen 9 km lang zwischen 600 m hohen Felsufern durch die Enge von Kazan schießen. Das türkische Wort Kazan gibt die Situation vollkommen wieder: es bedeutet Kochkessel. |
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Die Ruinen der 9-türmigen mittelalterlichen Stadt Golubac befinden sich ca. 15 km vor Veliko Gradiste, am rechten Donauufer. Erbaut wurde die Stadt von den Ungarn in der zweiten Hälfte des 13.Jh.. Sie war günstig an einer Stelle gelegen, an der die Donau enger wird, sodass der gesamte Flussverkehr kontrolliert werden konnte. Nach der serbischen Niederlage auf dem Amselfeld (1389) ging die Stadt in die Hände der Türken über. Seitdem wechselte sie bis Ende des 18. Jh. häufig die Herren: je nach Kriegslage hielten sie Türken, Ungarn, Serben oder Österreicher besetzt. Nach dem 2. serbischen Aufstand gegen die Türken (1815) kam die Festung endgültig unter serbische Kontrolle und verlor ihre strategische Bedeutung als Verteidigungs- und Grenzposten. |
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Möglicherweise ist der Grund
warum diese Brücke nicht fertig gestellt wurde der Krieg. Sie hat keine Auf- und
Abfahrten und keine Fahrbahn. Vor Belgrad hat die Donau dank der
Zuflüsse Drau, Theiss und Save ihre maximale Breite von 1500 m und ist
der breiteste Fluss Europas. |
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Wir erreichten Belgrad und sahen schon von Weiten die Festung Kalemegdan mit dem Denkmal der "Helden des Ersten Serbischen Aufstands 1806". Sie liegt inmitten eines schönen Parks auf dem Hügel über der Savemündung. Bis vor 150 Jahren war die Geschichte der "Weißen Stadt" - wie Belgrad übersetzt heißt - weniger die einer Stadt als die einer Festung, die über 340 Jahre von den Türken beherrscht wurde. |
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Auch das mit Eisen beschlagene Eingangstor in die Festung widerstand Prinz Eugen nicht. |
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Einige Grundmauern der Befestigungsanlage. An ihr bauten Kelten und Römer. Bulgaren und Byzantiner, Ungarn und Serben, Türken und Österreicher - von der Zeit nach der Erstürmung durch Prinz Eugen am 6.Sept.1688, bei der er eine schwere Verwundung erlitt, stammt ein Großteil der heute noch zu sehenden Bastionen und Tore. |
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Das Militätmuseum wurde 1878 gegründet und beherbergt über 26.047 Exponate und die Sammlungen: Urgeschichte, Antike, westliche Waffen, orientalische Waffen, nationale Fahnen bis 1918, Fabrikwaffen, Kunstgemälde vom 17. bis 20 Jh., Fahnen von 1918 bis 1945, Auszeichnungen von 1918 bis zur Gegenwart, Fotodokumente ab dem 19. Jh. bis zur Gegenwart, Archivalien und Uniformen. Auf dem Freigelände rings um das Museum (Festungsmauer und -graben) sind selbstladende Kanonen aus dem 18. und 19. Jh., schwere Waffen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, Flugabwehr- Schiffskanonen und Partisanenboote ausgestellt. |
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Die Kathedrale (Saborna-crkva), die größte orthodoxe Kirche des Balkans. Erbaut von 1837 bis 1840 im Auftrag von Miloš Obrenović nach den Entwürfen des aus Pančevo stammenden Baumeisters A.F. Querfeld im klassizistischen Stil mit Elementen des Spätbarocks. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht. Der Innenraum der Kirche ist reich geschmückt. In der Kirche wurden die Reliquien des heiligen Zaren Uroš und des heiligen Despoten Steva Štiljanović zur letzten Ruhe gebettet.
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Das Hauptportal der Kathedrale. Hier befinden sich auch die Grabstätten kirchlicher Oberhäupter und serbischer Herrscher aus der Obrenović-Dynastie (Miloš, Mihailo und Milan). |
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Der holzgeschnitzte vergoldete Ikonostas ist ein Werk des Künstlers Dimitrije Petrović und die Ikonen am Ikonostas, im Chor, dem Thron und an der Kanzel schuf Dimitrije Avramović, ein herausragender serbischer Maler des 19. Jh.. Bemerkenswert ist auch das Vorhandensein einer Kanzel, was für orthodoxe Kirchen sehr ungewöhnlich ist. In der Peter-Paul-Festung in St. Petersburg ist das auch noch der Fall. |
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Der Patriarchensitz der 1934 bis 1935 nach
einem Projekt des Architekten Viktor Lukomski erbaut wurde. Die
Haupteingangsseite, gegenüber der Kathedrale, schmückt ein imposanter
Portikus mit niedrigen Säulen und einem Rundbogenportal, über dem das
Wappen des serbischen Patriarchats angebracht ist. In der oberen Zone
der gleichen Fassade ist in einer Nische eine Mosaikkomposition mit der
Figur Johannes des Täufers abgebildet. Der Patriarchensitz beherbergt
die Bibliothek und das Museum der serbisch-orthodoxen Kirche. |
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Neben dem Sitz des Patriarchen be-findet sich die Österreichische Botschaft, die immer stark frequentiert wird. Später wurde aufgedeckt, daß es hier Einreisevisa gegen Geld gab. Das Gebäude wurde Ende des 19. JHd. für den Kaufmann Dimitrije Krsmanovic errichtet und gilt als eines der wichtigsten Gebäude eines serbischen Architekten aus jener Zeit. Hinter der neoklassizistischen Fassade ein Gebäude mit außergewöhnlichem Grundriss, der sich aus den nicht parallelen Straßenverläufen ergab. |
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Das Nationalmuseum ist das älteste Museum in Serbien, es wurde 1844 gegründet. Das Museum ist im Besitz von 290.000 inventarisierten Exponaten. Es beherbergt eine Anzahl prähistorischer und klassischer archäologischer Sammlungen, sowie Sammlungen der mittelalterlichen Kultur und Kunst, der Maler des 8. und 20. Jh., viele ausländische Kunstwerke, eine reichhaltige numismatische Abteilung (in- und ausländische Münzen), sowie eine graphische Abteilung. Dieses Museum ist bekannt für seine Fachbibliothek und die Aktivitäten seines hoch entwickelten Konservations- und Restaurationszentrums, das zu den größten dieser Art in der Welt zählt. |
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Der Palast des Parlaments Jugoslawiens. Das erste Projekt für das Haus der Volksvertretung erstellte 1891 Konstantin A. Jovanović. Der Bau des Palastes begann 1907 und den Grundstein legte König Petar I.. Der Bau wurde erst 1936 zu Ende geführt. Seine Gestaltung erfolgte im Geist des akademischen Traditionalismus, mit reichhaltiger Innendekoration (architektonischer und künstlerischer), die von den damals bekanntesten einheimischen Künstlern und Handwerkern ausgeführt wurde. Die vor dem Haupteingang 1939 aufgestellten Monumentalskulpturen, "Es sprangen die Rappen", sind ein Werk des Bildhauers Toma Rosandić. |
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Dom Sindikata, das Gewerkschaftsgebäude. |
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Die Markuskirche wurde nach Entwürfen der Architekten Petar und Branko Krstić 1931 bis 1940 an der Stelle der alten Kirche von 1835 im serbisch-byzantinischen Baustil erbaut. Die Ausstattung und die Ausschmückung des Gotteshauses sind noch nicht abgeschlossen. Im Südteil befindet sich der Sarkophag mit den Reliquien des Königs Dušan. In der Kirche wird eine der reichsten Sammlungen serbischer Ikonen aus dem 18. und 19. Jh. aufbewahrt. |
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Ein, der NATO wichtig erschienenes Gebäude, welches 1999 punktgenau durch Raketen zerschossen wurde. Hier war der Generalstab untergebracht. Wie lange wird wohl eine Wiederinstandsetzung dieser Ruine dauern? |
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Die Kirche des Heiligen Sava. Die Bauabeiten dieser Kirche wurde 1894 begonnen und sind noch immer nicht abgeschlossen! |
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Belgrad blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Viele Zeugnisse daraus konnte sie allerdings nicht bewahren, zu oft wurde sie niedergebrannt oder arg zerstört. Hier steht Alt neben Neu. |
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Manche Gebäude wurden mit viel Liebe renoviert. Leider ist mir nicht bekannt, um welches es sich hier handelt. Wer es erkennt, soll es mich bitte wissen lassen. |
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Eines der ebenfalls renovierten Gebäude das Hotel Moskva. |
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Wir verließen Belgrad auf der Save, die hier 400 m breit ist und in die 700 m breite Donau mündet. |
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Die 2.250 m lange Beska-Brücke überspannt die Donau, die hier ca. 210 Meter breit ist. Sie wurde 1975 erbaut und trägt die Autobahn Belgrad - Ungarn. |
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Am rechten Donauufer die Zitadelle der Festung Peterwardein. Diese Festung entwickelte sich im Laufe der Türkenkriege zu einem Brückenkopf. Aus dem römischen Lager wurde ein befestigtes Kloster, das die Ungarn zur Festung ausbauten. Diese war dann jahrelang heiß umkämpft, von den Türken eingenommen, von Prinz Eugen am 5. August 1716 zurückerobert und danach von den Österreichern in einen Festungskomplex ausgebaut, der von Kanonen so strotzte und als uneinnehmbar galt. Der Festung vertraute der Kaiser von Wien vor dem Anmarsch Napoleons die Kronjuwelen an. |
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Obwohl es in Novisad (Neusatz) noch 2
intakte Brücken gibt, wird die Donauschifffahrt hier durch eine
Pontonbrücke behindert. Sie bildet den Ersatz für die von
NATO-Flugzeugen zerstörte Brücke. Die Pontons werden 3 mal in der
Woche von 21-6 Uhr zu Seite gefahren. Ein außertourliches Öffnen kostet
50.000 Euro. Die Donau ist hier nur 350 Meter breit. |
Fortsetzung Ungarn | |
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