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am  2.9.2014 von Wien-Schwechat nach Paris CDG mit Fly Niki
am  8.9.2014 von Paris CDG nach Wien-Schwechat mit Fly Niki
**** MS Renoir
KAMERA: Gertrude Musil



Die Seine mündet in den Ärmelkanal bei Honfleur/Le Havre. Bis nach Paris mäandert sie auf Grund des geringen Gefälles von nur 24 Meter gewaltig. Sie benötigt 357 km für eine Luftlinie von 160 km. Von Honfleur bis Paris gibt es 5 Schleusen: Amfreville, Carrières, Andresy, Bougival, Suresnes. Bis Rouen ist der Fluss mit Seeschiffen befahrbar. Bis hierher heißt sie auch Seine Maritime.


Das 1020 erstmals urkundlich erwähnte Caen war im 11. und 12 Jh. eine wichtige Stadt des Herzogtums der Normandie und entfaltete sich unter Wilhelm dem Eroberer, der eine Burg sowie eine Abtei für Frauen und eine für Männer errichten ließ, in der er auch begraben liegt. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt wegen der Wichtigkeit des Bahnknotenpunktes besonders stark bombardiert. Der Wiederaufbau dauerte offiziell von 1948 bis 1962.
Eine Besonderheit in Caen ist die Straßenbahn. Ein spurgeführter Oberleitungsbus der Firma Bombardier. Die Spurführung erfolgt über eine mittig angeordnete Schiene. Der Fahrer sitzt vor einem Lenkrad, das er in Kurven natürlich nicht berührt. Für nicht einheimische Fußgänger ist dieses Gefährt nicht ungefährlich, da es fast lautlos fährt. Derzeit wird wegen der Störanfälligkeit im Gemeinderat debattiert, ob man die "Straßenbahn auf Gummirädern" beibehalten möchte.

 

Dass diese beiden Fachwerkhäuser in der Rue Saint-Pierre, trotz massiver Bombardierung der Stadt, heil blieben, grenzt an ein Wunder, stammen sie immerhin aus dem 16. Jh.

 


Das L'Abbaye aux Hommes in Caen (Männerkloster) gab Wilhelm der Eroberer 1066 in Auftrag, um sich mit dem Papst auszusöhnen, der die Hochzeit mit Mathilde - eine entfernte Cousine (Prinzessin aus Flandern) - nicht anerkennen wollte. Noch im romanischen Stil begonnen, wurde es dann im 13. Jh. im gotischen Stil fertig gestellt.

 

Das Mémorial de Caen ist ein Museum, das die europäische Geschichte des 20. Jhs. vom Ersten Weltkrieg bis zum Mauerfall dokumentiert. Es wurde über dem früheren Befehlsbunker des Kommandanten der deutschen 716. Infanteriedivision errichtet und am 6. Juni 1988 vom damaligen französischen Staatspräsidenten Francois Mitterand eingeweiht.

 

Vor dem Mémorial de Caen ein verknoteter Colt. "Keine Gewalt" - zwei Worte die die Menschheit wohl nie begreifen wird.


Im bezaubernden Ort Honfleur kann man rund ums Alte Hafenbecken aus dem 17. Jh. bis zu 6-stöckige schmale Häuser finden. Die Kulisse ist wie geschaffen für Maler.

 

Am gegenüber liegenden Ufer (Nordufer) der Seine kann man die Ladekräne von Le Havre erkennen.

 

In Honfleur wurde die Kirche Sainte Catherine nach der Revolution als Theater, Zolldepot und für den Heringsgroßhandel missbraucht. Sie wurde in der Mitte des 15. Jhs. mit einer Dachkonstruktion gleich Schiffsrümpfen ganz aus Holz von Schiffszimmerleuten erbaut und mit bemalten Glasfenstern und weiteren Kunstwerken ausgestattet.

 

Will jemand, und sei es nur mit einem kleinen Segelboot, aus dem Alten Hafenbecken fahren, wird der Straßenverkehr angehalten und die Brücke hochgehoben.

 

Bei einem Ausflug nach Deauville bestaunen wir die sehenswerten weißen Umkleidekabinen mit der Beschriftung bekannter Schauspieler. Deauville wurde erst in der 2. Hälfte des 19. Jhs. mit der ausdrücklichen Absicht gegründet, hier einen Tummelplatz für reiche Besucher zu kreieren.

Da dieses Départment "Calvados" heißt, müssen wir natürlich eine Calvados-Brennerei besuchen, bei welcher natürlich eine Verkostung nicht fehlen darf.
   
Unser Schiff, die MS Renoir, liegt im Ostbecken von Honfleur - gut geschützt vor der Tide durch Schleusen - gut vertäut. Es handelt sich um ein 110 Meter langes und 11 Meter breites Schiff für max. 156 Passagiere. Die Matrosen legen großes Augenmerk auf das Auslegen der Laufplanken, da sich trotz Schleusen der Höhenunterschied zwischen Ufer und Schiff stündlich ändert.
   

Kurz vor der Mündung der Seine in den Ärmelkanal befindet sich die 1955 eigeweihte Schrägseilbrücke Pont de Normandie. Mit einer Spannweite von 856 Meter hat sie die größte in Europa. Die Pylonen ragen mehr als 200 Meter in den Himmel. Sie verbindet Le Havre im Norden mit Honfleur im Süden.

 

Um 4:40 Uhr legen wir lautlos ab, es ist gerade Flut. Diese benötigen wir auch, um die Hafenbecken zu verlassen. Zwei Brücken werden zur Seite gedreht und eine Schleuse geöffnet. Nun fahren wir stromaufwärts unter dem
Pont de Normandie durch. Unsere erste Flussetappe nach Duclaire hat 77 Kilometer.
   
Von Duclaire fahren wir mit dem Bus nach Nordwesten wieder zur Küste nach Etretat. Hier befindet sich ein wunderschöner Küstenabschnitt, der seit eh und je Sänger, Schriftsteller und Maler angezogen hat. Der Felsen Falaise Aval sieht von mancher Stelle aus wie ein Elefant. Dahinter der Falaise Aiguille, die Nadel, sie ist 70 Meter hoch und kann über 180 Stufen bestiegen werden. Der Aufstieg dauert allerdings über eine Stunde.
   
Auf dem 70 Meter hohen Kreidefelsen Falaise d'Amont steht die Kapelle Notre-Dame-de-la Garde und das Monument Nungesser-et-Coli (von hier nicht sichtbar), welches zwei Flugpionieren gewidmet ist, die 1927 einen Flug Paris - New York unternahmen und hier das letzte Mal von französischen Boden gesichtet wurden.
   

Die Hubbrücke Pont Gustave Flaubert, benannt nach dem Schriftsteller, wurde 2008 eröffnet und ist die letzte Brücke in Rouen, die von Hochseeschiffen noch passiert werden kann. Die beiden 120 Meter langen Fahrbahnteile können innerhalb von 12 Minuten auf 55 Meter Höhe gehoben werden. dies geschieht aber nur ca. 30 mal im Jahr.
Am Pierre Corneille in Rouen legen wir an. Bis hierher wirkt die Tide. Danach beendet die Schleuse von Amfreville die Gezeiten auf der Seine. Die Hubhöhe beträgt hier zwischen 4,40 und 7,90 Meter. Dabei ändert sich die Fließrichtung viermal täglich. Zweimal täglich verwehrt die ansteigende Flut dem Fluss den Ausgang in die See, so dass das Flusswasser 3-4 Stunden lang zurückfließt. Je höher die Flut steigt, desto weiter ist auch der Rückstau und damit die Gezeitenwirkung. Bei Ebbe strömt der Fluss wieder ins Meer hinaus und der Wasserstand fällt.
Die Kathedrale Notre Dame de Rouen steht heute auf  den Grundmauern einer romanischen Kathedrale aus dem 11. Jh. Im 19. Jh. wurde der alte Vierungsturm, eine bleiverkleidete Holzkonstruktion durch Blitzschlag zerstört und 1877 durch eine  151,5 Meter hohe aus Gusseisen ersetzt. Bis zur Fertigstellung des Kölner Doms im Jahre 1880 war die Kathedrale das höchste Bauwerk der Welt. Diese Kathedrale besitzt noch weitere 6 Türme, wobei der 75 Meter hohe  1506 fertiggestellte Butterturm noch erwähnenswert ist. Den Namen verdankt der Turm einer Tradition: Zur Fastenzeit war im Allgemeinen der Genuss von Butter und anderen Milchprodukten verboten. Durch eine vorübergehende Aufhebung dieses Verbots konnte mit dem aus dem Butterverkauf erzielten Einnahmen der Bau des Glockenturms finanziert werden.
   
Jeder Rundgang durch Rouen beginnt natürlich bei der Kathedrale. Im Bild die Westfassade, die auch durch die Bilder des Malers Claude Monet bekannt ist, der diese Ansicht in verschiedenen Beleuchtungen und zu verschiedenen Jahreszeiten gemalt hat. Im Bild links der Sankt-Romanus-Turm, rechts der Butterturm.
       
   
Der Aitre St-Maclou ist ein Hof, der einst als Friedhof genutzt wurde. Als ab 1521 die Pest in Rouen wütete wurde dieser zu klein und man wickelte die Toten in Tücher und setzte sie in Massengräber bei. Dennoch war zu wenig Platz und man brachte die Gebeine in den oberen Stock, in dem eine Schule für mittellose Jungen untergebracht war Nun hatte man ein Beinhaus, bei dem man die Fassade der Fachwerkbauten mit Totenschädel, Gebeinen und Totengräberutensilien verzierte.
   
Folgt man der Rue du Gros Horloge Richtung Alter Markt, gelangt man zu einem Torbogen, der einen Turm und das alte Rathaus verbindet. Man setzte 1389 ein Uhrwerk ein, das von einem im Turm wohnenden Uhrmacher konstruiert wurde. Die Uhr (Gros Horloge) zeigt die mit den Wochentagen korrespondierenden Himmelskörper: die Sonne für Sonntag, dann der Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn. Über dem Zifferblatt ist ein Ball zu sehen, der die Mondphase anzeigt.
   
An der Unterseite des Bogens ist ein Relief angebracht, das den Guten Hirten und seine Schäfchen zeigt.
Kurz bevor man den Alten Markt von Rouen erreicht, kommt man an der 1979 geweihten Kirche Ste-Jeanne d´Arc vorbei, dessen ungewöhnliche Dachkonstruktion wie ein riesiger Fisch oder ein gekentertes Boot wirkt und das so manchen Bewohner Rouens die Nase rümpfen lässt. Hier an diesem Platz wurde Jeanne d´Arc am 30. Mai 1431 am Scheiterhaufen verbrannt.
   
Während wir mit dem Bus von Vernon nach Giverny fahren, fährt unser Schiff auf der Seine 41 Kilometer weiter nach Mantes la Jolie. Wir besuchen den Garten und das Haus, welches Claude Monet mit seiner Frau von 1893 bis zu seinem Tod 1926 bewohnte. Nachdem man den Garten betritt, hat man das Gefühl, hinter jeder Hecke, hinter jenem Baum Monet mit Staffelei und Leinwand anzutreffen.
   
Monet mietete das Haus im Mai 1883 und legte dahinter einen Ziergarten an, den er mit wuchernder Blumenpracht überzog. Im November 1890 war es ihm möglich das Haus und das Grundstück zu kaufen. Im Jahre 1893 erwarb er ein weiteres Grundstück, in welchem der sogenannte Wassergarten entstand. Jener Garten der durch seine Bilder bekannt ist. (Seerosenteich, japanische Brücke...)
   Am Abend erreichen wir Paris. Vor dem Pont de Grenelle mit der Freiheitsstatue warten wir auf die Freigabe zur Sightseeingfahrt. Dabei wird das Sonnendach umgelegt, und Liegestühle in der Mitte des Sonnendecks für die Passagiere aufgestellt. Die übernächste Brücke, Pont d’léna, liegt zwischen dem Eiffelturm und den Jardins du Trocadéro und ist die niedrigste Brücke der Seine. Gratulation dem Kapitän. Links und rechts ca. 15 cm, über unseren Köpfen 10 cm frei. Nahe der Reling kann man auf Grund der Brückenwölbung gar nicht sitzen.
Von den 24 Brücken die wir durchfahren, kann man schwer sagen welche die schönste ist. Doch der Pont Alexandre III. gehört dazu. Diese Brücke ist im Neobarock Stil gebaut und Teil der Weltausstellung in  Paris 1900. Den Namen hat sie von Zar Alexander III. in Gedenken an die 1894 besiegelte Französisch-Russische Allianz.
   
18.038 Eisenteile werden mit 2,5 Millionen Nieten zusammengehalten und ergeben trotzdem ein harmonisches ästhetisches Ganzes . Jedesmal wenn ich vor dem Eiffelturm stehe, ziehe ich in Gedanken den Hut vor dessen Erbauer. Alleine die technichen Daten sind, vor allem für die damalige Zeit, faszinierend. Und von der oberste Etage in einer Höhe von 274 m schauen bis zu 400 Menschen herunter, während die die unten stehen kaum glauben können, dass da 60 Tonnen Farbe drauf ist.
   Die Glaspyramide im Innenhof des Louvre wurde 1989 von Mitterand eröffnet und dient als Haupteingang für das Museum des Louvre.

Den kleinen Triumphbogen ließ Napoleon 1806 - 1808 nach dem Vorbild des Triumphbogens auf dem Place de l'Etoile errichten. Er liegt auf einer Achse die heute vom Grande Arche in La Défense über den Arc de Triomphe, die Champs Elysées, Place de la Concorde, die Tuilerien, bis hierher reicht.
   
Die im Jahr 1875 eröffnete Pariser Oper war, ähnlich wie die Comédie-Francaise, für das gesprochene Drama das offizielle Theater des französischen Hofes. Seit der Einweihung des neuen Opernhauses (nächstes Bild) im Jahr 1989 wird das Haus hauptsächlich für Ballettaufführungen und klassische Oper genutzt.
   
Die neue Oper, die Opéra Bastille wurde am Abend des 13. Juli 1989 als Auftakt der Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag des Sturm auf die Bastille und dem Beginn der Französischen Revolution eingeweiht. Der offizielle Opernbetrieb startete 1990. Die Oper liegt an der Place de la Bastille, dort wo einst die Bastille stand. Wenn man über den Platz geht, sollte man auf die am Boden gekennzeichneten Grundmauern der Bastille achten.
   
Der über 300 Jahre alte Spiegelsaal von Versailles ist einer der größten und zugleich der berühmteste Raum des Schlosses von Versailles. Der barocke Saal mit den benachbarten Salon des Krieges und des Friedens bilden den Mittelpunkt der Paradezimmer des Schlosses und stand mehrfach im Mittelpunkt der europäischen Geschichte.
   
Das Schloss von Versailles wurde 1623 unter König Ludwig XIII. als kleiner Jagdsitz errichtet. Sein Sohn Ludwig XIV. hielt sich ab 1661 regelmäßig dort auf und ließ das Jagdschloss über mehrere Jahre hinweg zu einer umfangreichen Residenz erweitern. Im Park sind, auf Grund der unzähligen Becken und Brunnen, unteridisch 35 Kilometer Röhren vergraben, wovon sich 80% im Original befinden.
  Um Paris von oben zu sehen, muss man das nicht unbedingt vom Eiffelturm aus tun. Mann kann auch mit dem Lift in 38 Sekunden die 59. Etage in 210 Meter Höhe erreichen und die Aussicht genießen. Allerdings hat man in den letzten Jahren eine behindernde Glasscheibe vorgesetzt, die Selbstmörder zurückhalten soll. (Ohne Scheibe würden sie aber nur einen Stock tiefer fallen können.) Der Turm ist der Büroturm Tour Montparnasse und kann auch mit gewaltigen technischen Daten aufwarten,
   
Der Grundstein der Basilika Sacré-Coeur de Montmartre wurde 1875 gelegt. Sie ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche auf dem Montmartre.
   
Das Lieblingslokal meines Freundes Helmut und mir ist das "Le tire Bouchon" am Montmartre. Es ist eine urige Creperie von der man die Menschen und das eigenartige Flair des Künstlerviertels beobachten kann.
   Vom Montmartre überwindet man bequem die 36 Meter Höhenunterschied in die Stadt mit dem Funiculaire de Montmartre. Es ist ein Schrägaufzug mit zwei Kabinen. Die Bahn wurde 1991 in Betrieb genommen.
   
La Défense ist ein modernes Hochhausviertel und gilt auch als Europas größte Bürostadt. Der Name des Viertels leitet sich von diesem Denkmal ab, welches zu Ehren der Soldaten aufgestellt wurde, die die Stadt während des französisch-deutschen Krieges von 1870 verteidigten.
   
Der Hügel auf dem heute der Grande Arche steht, trug einst den Namen Chantecoq oder Hahnensang. Gebaut wurde er zwischen 1984 und 1989 auf Initiative von Francois Mitterand. Er ist somit der dritte Triumphbogen von Paris.