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Anreise: |
am 14.3.2009
von Wien mit dem Bus nach Feldkirch |
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Wir
fuhren mit dem Club 50-Luxusbus von Wien westwärts. In Erpfendorf,
im Raum Kichdorf i.T. / St. Johann i.T., machten wir aus zwei Gründen
unseren ersten Halt. Mittagessen und die Kirche. Letztere entstand
zwischen 1954 und 1957 und wurde am 20.Okt. 1957 auf die Heilige Barbara
geweiht. Architekt war der Tiroler Prof. Clemens Holzmeister, der sich
während des 2. Weltkriegs schwor, sollte er aus diesem Wahnsinn lebend
herauskommen, werde er eine Kirche bauen. |
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Unser zweiter Halt am ersten
Tag war Hall i.T. Eine der bedeutsamsten Altstädte Österreichs
die im Mittelalter wichtiger Warenumschlagplatz, vor allem für Salz, auf
dem Inn war. Die Burg Hasegg ist bereits 1306 urkundlich erwähnt.
Der Turm diente einst zum Schutz der Saline und Behausung der Beamten.
Hierher brachte man auch die Silbererträge aus Schwaz. Der Münzturm
zeugt heute noch von der Bedeutung der Stadt als Prägeort des
Habsburgerreichs. |
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2. Tag: Mit dem Bus von Feldkirch über Vaduz und Buchs nach Chur, der Hauptstadt Graubündens und die mit rund 5.000 Jahren Siedlungsgeschichte die älteste Stadt der Schweiz ist. In Chur stiegen wir in den Glacierexpress, den langsamsten Schnellzug der Welt, um. Er fährt kaum schneller als 30 km/h. In 7½ Stunden fährt der Meterspur-Zug über 291 Brücken, durch 91 Tunnel und über den 2033 m hohen Oberalppass, den höchsten Punkt der Strecke. Albulapass und Furkapass werden in Tunnel unterquert. An jedem Sitzplatz befindet sich ein Kopfhöreranschluss und es werden interessante Informationen über den Streckenverlauf und die gesamte Schweiz gegeben. |
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Der Zug schraubt sich, teilweise mit Hilfe des Zahnradbetriebes, immer höher, in der ersten Klasse wird Geschnetzeltes serviert, herrliche Aussichten auf kleine Dörfer. Aus solch einem Dorf, aus Goms, kommt Cäsar Ritz, der Gründer der gleichnamigen Hotelkette. In Disentis/ Mustér ist nicht nur die größte romanische Gemeinde der Schweiz, sondern auch die 1683-1695 gebaute Benediktinerabtei, die älteste der Schweiz. Ab Andermatt geht es nur mehr bergab und von hier bis Brig/ Natters stammen die meisten Schweizer Gardisten, die im Vatikan ihren Dienst versehen. |
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Die Region Brig-Glis /Naters profitierte vom wirtschaftlichen Wohlstand des Fuggers Kaspar Jodok von Stockalper, der alles kaufte und verkaufte, was nur irgendwie Profit versprach. Er war der genialste Frühkapitalist der Schweiz und war für den Warenverkehr zwischen Frankreich und der Lombardei verantwortlich. Aus dem 17. Jht. stammt der Stockalperpalast, der größte private Bau der Schweiz, mit seinem berühmten Arkadenhof und den drei Zwiebeltürmen. |
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3. Tag: Mit dem Bus von Brig durch das Rhonetal bis Matigny. Dort umsteigen in den Schweizer Mont Blanc Express. In La Chatelard Froniere umsteigen in den französischen Mont Blanc Express, Ausstieg in Chamonix auf einer Höhe von 1035 m. Mit der Seilbahn geht es in einer 8-minütigen Fahrt auf eine Höhe von 2317 m. Die 2. Section der Seilbahn bringt uns auf 3777 m, wobei man den Eindruck hat, die letzten Meter gehen nur mehr senkrecht nach oben auf den Aiguille du Midi. |
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Von der Bergstation des Aiguille du Midi (Nadel des Südens) führt ein Lift im Inneren des Berges auf eine Aussichtsterrasse in einer Höhe von 3842 m, von welcher man einen 360 Grad Panoramablick in die Schweizer, Italienischen und Französischen Alpen genießen kann. Im Übrigen ist die Bergspitze stark "durchlöchert" durch eine Bar, ein Restaurant, eine Cafeteria und ein Souvenirgeschäft. Es gibt vier Aussichtsterrassen und eine Brücke zu einem Nebengipfel. |
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Ein Blick auf das mehr als 2800 m tiefer liegende Chamonix. Der in weniger als 20 Minuten überwundene Höhenunterschied ist eindeutig zu spüren, Treppensteigen wird nahezu nur mehr in Zeitlupe durchgeführt. Eine eigene Erste-Hilfe-Station wurde eingerichtet, um vor allem Menschen, die auf Meeresniveau leben, versorgen zu können. |
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Und hier ist er in der Bildmitte zu sehen: Der Mont Blanc (4810 m). Man glaubt es kaum, dass es noch einmal knappe 1000 m Höhenunterschied sind. Auf dieser Terrasse (3842 m) ist der höchste Punkt in der Bergregion, den man ohne Bergausrüstung erreichen kann. |
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4. Tag: Mit dem Bus fahren wir von Brig nach Täsch. Umsteigen in den Zermatt-Shuttle. Nach kurzer Fahrt erreichen wir Zermatt und besteigen die Gornergrat- bahn. |
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Nach einigen Kurven und etlichen Höhenmetern steht es plötzlich vor uns. Das Matterhorn mit seinen 4478 m. Das Vorbild zu: "Knack dir eine Ecke ab" Es wurde 1865 erstmals bestiegen. In Zermatt gibt es einen eigenen Friedhof für die verunglückten Bergsteiger. |
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Hier oben auf dem Gornergrat auf einer Höhe von 3089 m befindet sich ein Berghotel mit zwei Observatorien. Blickt man nach Süden, hat man folgendes Panorama vor sich: Nordend und Dofurspitze vom Monte Rosa, Parrotspitze, Ludwigshöhe, Liskamm, Castor und Pollux von den Zwillingen, Breithorn, Kleines und großes Matterhorn. Genau genommen sieht man insgesamt 29 Viertausender. |
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Der erste
Teil des im vorigen Bild beschriebenen Panoramas: Nordend (4609
m) und Dofurspitze (4634 m) vom Monte Rosa, Parrotspitze 4432 m),
Ludwigshöhe (4341 m), Liskamm (4527 m). Es folgen die Zwillinge...u.s.w. |
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Gigantisch die
Streckenführung der Gornergratbahn. Sie ist die höchste im Freien
angelegte Zahnradbahn Europas. |
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Das Dorf Zermatt auf einer Seehöhe von 1610 m, am Ende des Mattertals bietet mit seinen exklusiven Hotels und Geschäften Luxus pur in der Alpenwelt. Das gesamte Dorf ist "Benzinfrei" und die besten Hotels holen ihre Gäste vom Bahnhof mit der Kutsche ab. Sonst gibt es nur Elektrofahrzeuge. |
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Am 5. Tag fahren wir nur mit dem Bus. Von Brig durch das Rhonetal über Matigny und Montreux bis nach Lausanne. Auf dem Programm steht ein Besuch der Kathedrale Notre-Dame. Sie ist das bedeutendste frühgotische Bauwerk der Schweiz. Seit dem 6. Jht. war Lausanne Bischofsitz. Ab dem 12. Jht. bauten sich der Bischof und die Stadt eine neue Kirche. Lausanne ist auch Sitz des Obersten Gerichtshofs und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). |
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Aus dieser Zeit stammt auch das reich mit Skulpturen verzierte Südportal, dessen Farbgebung zum Teil noch erhalten ist, und nun durch einen Glasvorbau vor der Witterung geschützt wird. |
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Wir fahren weiter in die Hauptstadt der Schweiz nach Bern, und beginnen unseren Stadtrundgang hier an der Ostseite des Bärenplatzes, beim zwischen 1641 und 1643 errichteten Käfigturm, der lange Zeit der Stadt als Gefängnis diente. Der rechteckige Torbau war gleichzeitig Stadttor. Da hier die Aare eine Schleife bildet, brauchte die Altstadt nur mehr von einem Stadttor gesichert werden. An keiner besseren Stelle konnte die Stadt 1191 von Berthold V., Herzog von Zähringen gegründet werden. Das Stadtwappen ist ein Bär, denn einer Sage zufolge, sollte die Siedlung nach dem Tier benannt werden, das der Herzog als erstes bei der nächsten Jagd erlegte. Dies war ein Bär, und der Herzog nannte die Stadt fortan Bärn. |
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Ein Blick in Richtung Bundesplatz mit dem Bundeshaus. Dies ist der Sitz der Bundesversammlung, des Schweizer Parlaments. Davor einer der vielen Renaissancebrunnen Berns, der Bärenplatzbrunnen. |
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Wahrzeichen der Stadt ist der Glockenturm, der auch unter dem Namen Zytglogge (Zeitglockenturm) bekannt ist. Von 1191 bis 1250 bildete er das westliche Stadttor, bis der Käfigturm diese Funktion übernahm. Nach dem Brand von 1405 wurde die Zytglogge wieder aufgebaut und als Gefängnis für Prostituierte benutzt. Seit 1530 erfreut alle vier Minuten vor jeder vollen Stunde die Besucher ein Glockenspiel, das durch tanzende Puppen, unter anderem auch mehrere Bären, untermalt wird. |
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Gerade renoviert wird das Berner Münster St. Vincent. Es ist ein großartiges Beispiel der von Deutschland beeinflussten Spätgotik und die jüngste der großen gotischen Kirchen der Schweiz. Der Architekt Matthäus Ensinger von Strassburg entwarf sie als dreischiffige Basilika mit Flächengewölbe, Seitenkapellen und Turm. Die Arbeiten begannen 1421 und zogen sich bis ins 16. Jht. Erst 1893 wurde die Kirche durch Hinzufügung der Turmspitze vollendet. Das Münster ist genau 100 m hoch und damit die größte Kirche der Schweiz. Der Turm wird auch heute noch von zwei Wächtern bewohnt. |
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Das Giebelfeld des Hauptportals aus dem 15. Jht. des Berner Münsters, ziert eine Darstellung des Jüngsten Gerichts. Die Verdammten befinden sich in der linken Hälfte des Tympanons, die Geretteten in der rechten. |
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Hinter dem Münster am Münsterplatz befindet sich ein kleiner Park, die Münster Plattform, von welcher man zur Kirchenfeldbrücke über die Aare sieht. In den unteren Stadtteil zur Aarestraße gelangt man auch mit einem Lift. |
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Am Ende der Altstadt ist die Nydeggbrücke, von welcher man die Untertorbrücke sieht, bevor man auf der anderen Seite in den Bärengraben schaut. |
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Eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Berns ist der Bärengraben. Der von einem (oder mehreren) Bären bewohnte Zwinger ist seit dem 15. Jht. verbürgt und geht auf die Legende der Stadtbenennung zurück. Einst war hier ein Graben, durch den die Jäger heimkehrten, nachdem sie in den Wäldern mit großem Bestand an Braunbären Beute gemacht hatten. |
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Von Bern fahren wir mit dem Bus weiter nach Interlaken und kommen gerade zum Alpenglühen der Schynige Platte zurecht. Interlaken liegt, wie der Name schon sagt, zwischen zwei Seen, dem Thuner See und dem Brienzer See. |
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Am 6.Tag fahren wir mit dem Bus von Interlaken (569 m) nach Lauterbrunnen (795 m). Dort steigen wir in die erste Jungfraubahn um und fahren über Wengen (1274 m) auf die Kleine Scheidegg (2061 m). Dort steigen wir in die eigentliche Jungfraubahn um. Die Strecke ist eine technische Meisterleistung und ist 9,34 km lang. Spatenstich der Bahn war am 27.7.1896. Fertig gestellt bis zum Jungfraujoch wurde sie am 1.8.1912, geplant wurde die Strecke von Adolf Guyer-Zeller. |
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Im Bild links der Eiger (3970 m) mit der berüchtigten Nordwand, rechts der Mönch (4107 m). Die Bahn fährt in einer Linkskurve in den Tunnel in den Eiger. Wir erreichen die Station Eigerwand (2865 m). 5 Minuten Aufenthalt um durch eine Panoramascheibe Fotos zu machen. Nach einer Rechtskurve folgt die Station Eismeer (3160 m) am Übergang zum Mönch, wieder 5 Minuten Stopp. Und schließlich das Jungfraujoch (3454 m) am Übergang zur Jungfrau. (Nicht mehr im Bild.) Die Jungfraubahn ist eine Schmalspurbahn mit einer 1000 mm Spur und wird mit einem Zahnstangensystem betrieben. |
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Endstation Jungfraujoch, "Top of Europe" (3454 m), der höchste Bahnhof in Europa. Nach Einfahrt in den Eigertunnel fährt die Bahn nur mehr im Tunnel mit einer max. Neigung von 250 Promille. Drei der elektrisch betriebenen Loks erzeugen bei der Talfahrt soviel Strom beim Bremsen, mit dem eine Lok bergwärts betrieben wird. Hier oben befindet sich auch das höchste Postamt Europas, ebenso eine Richtfunkstation von der unter anderem die Fernsehsignale von Deutschland nach Italien weiter vermittelt werden. Das Jungfraujoch bildet eine Wasserscheide. Im Süden fließt das Wasser ins Mittelmeer, im Norden in den Atlantik. |
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Die Schweizer machen aus fast jedem ihrer Berge einen "Emmentaler". So haben sie auch am Jungfrauenjoch Stollen gegraben, so wie hier unter dem Jungfraugletscher. Man geht hier auf blankem Eis zum "Eispalast", in dem Eisplastiken ausgestellt sind. In entgegen gesetzter Richtung gelangt man zur "Sphinx-Halle" von welcher ein 100 Meter-Aufzug in eine Höhe von 3571 m zur "Spinx", einer Aussichtsplattform, führt. Die Höhe ist auch hier deutlich zu spüren, überall liest man: "Bitte langsam gehen!" In der Spinx trank ich mein "höchstes" (3571 m) Bier! |
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.Von einer der Aussichtsplattformen kann man den Aletschgletscher sehen, der sich in einer Rechtskrümmung ins Tal bewegt. Er bedeckt mit einer Länge von 23 km und seiner breitesten Stelle von 2 km eine Fläche von 86 Quadratkilometer und ist bis zu 900 m dick. Er ist der größte Gletscher der Alpen und reicht vom Jungfraujoch bis zu einer Hochebene über dem Rhonetal. Durch seine Mächtigkeit ist er selbst von der Klimaerwärmung unbeeindruckt. Im Bild links unten erkennt man eine Seilverspannung. Diese umschließt das gesamte Gebäude und ist der Blitzschutz, denn in dieser Höhe können Blitze aus heiterem Himmel kommen. |
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Zum Greifen nahe: die Jungfrau (4158 m) Es sind immerhin noch 700 m Höhenunterschied vom Jungfraujoch bis zum Gipfel der Jungfrau. Innerhalb weniger Minuten verschlechtert sich das Wetter und wir besteigen wieder die Jungfraubahn um über die Kleine Scheidegg nach Grindelwald (1034 m) zu gelangen |
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Wir verlassen die Jungfrau und begeben uns von Interlaken mit der Golden Pass Line nach Luzern. Die Luzerner haben viel Pech mit dem Feuer. Vor dem derzeitigen dritten Bahnhof, Reste des Zweiten, die man vor dem Feuer noch retten konnte. Luzern liegt am Ufer des Vierwaldstätter Sees. Nach der ersten Überquerung des St.-Gotthard-Passes 1220 entwickelte sich das Fischerdorf zum wichtigsten Umschlagplatz. |
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Das Löwendenkmal von Luzern. Die massive Figur eines von einem Speer durchbohrten Löwen ist der Schweizergarde des französischen Königs Louis XVI. gewidmet. Am 10. August 1792 verteidigten die Soldaten die Tuilerien in Paris, als der Palast von Revolutionären gestürmt wurde. Einige Soldaten wurden gefangen und in der Nacht vom 2. auf den 3. September mit der Guillotine enthauptet. |
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Bei einem Spaziergang durch die Altstadt faszinieren die mit Sgraffito-Malerei verzierten unzähligen alten Häuser. |
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In der Altstadt am rechten Reussufer steht etwas flußaufwärts am Kornmarkt das Alte Rathaus. Dieses wurde 1602 bis 1606 errichtet, der Turm stammt aber schon aus dem Jahr 1505. Der mittelalterliche Vierungsbau war einst Wachturm, die aufgesetzte Renaissancehaube und die vier putzigen Dacherker erhielt er erst 1619. |
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Das Wahrzeichen Luzerns ist die Kapellbrücke mit ihrem achteckigem Wasserturm Die 204 m lange überdachte Holzbrücke verbindet seit 1333 die Stadtteile beiderseits des Flusses und diente der Befestigung der Stadt vor Angriffen vom See her. Seit dem 17. Jht. war ihr offener Dachstuhl mit 111 Giebelbildern geschmückt, doch 1993 zerstörte ein Brand das Mittelstück der Brücke und mit ihm 86 der interessanten Szenen zu Stadtgeschichte und Leben der Heiligen. |
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Bevor wir unsere Heimreise vom Flughafen Zürich-Kloten antreten, besuchen wir noch Küssnacht am Vierwaldstätter See. In der Hohlen Gasse soll 1307 Wilhelm Tell den habsburgischen Landvogt Gessler erschossen haben. In Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" sagt Tell: "Durch diese hohle Gasse muss er kommen, es führt kein anderer Weg nach Küssnacht." Am Ende der Gasse steht zur Erinnerung an die Begebenheit eine Kapelle. |
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