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Reisebericht:  San Marino und Marken

 

Anreise:
Abreise:
Wohnort:

am 21.9.2010 von Wien Schwechat mit Niki nach Rom Fiumicino
am 26.9.2010 von  Mailand Malpensa mit Niki nach Wien Schwechat
 Hotel Titano****
FOTOS: Gertrude Musil


In Ascoli Piceno scheint das bevorzugte Baumaterial Travertin zu sein. Nahezu alle Fassaden sind aus diesem Material. Im Bild auf der Piazza del´ Arringo der romanische Dom Sant´ Emidio, in dessen Krypta sich die Überreste des heiligen Emidio befinden. Links daneben das achteckige Baptisterium S. Giovanni. Es existierte schon im Frühmittelalter und wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts umgebaut. Im Inneren hat sich das originale runde Becken, das zur Immersionstaufe diente, erhalten.

    

Den Mittelpunkt der Stadt bildet die Piazza del Popolo, der Platz des Volkes. Links neben dem Palazzo dei Capitani, an der Piazza del Popolo, befindet sich das Jugendstilkaffeehaus "Meletti", in dessen Toiletten man unter den (durchsichtigen) Waschtischen Überreste von Mauern aus der römischen Zeit sehen kann. Das Kaffee war auch Drehort der Filme: Gefährliche Nächte, Alfredo, und Der Große Blek.

   

Auf dem Colle Guasco, dem Hügel oberhalb des Hafens von Ancona, steht die mittelalterliche Kathedrale San Ciriaco, Mischung aus romanischen und gotischen Elementen. In der Krypta befinden sich die Reliquien des heiligen Ciriaco. Das Fundament der Kathedrale wurde 1128 auf den Resten einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert errichtet und 1189 vollendet. Der Name Ancona stammt aus dem Griechischen und bedeutet Ellbogen, die Form der Stadt mit dem Hafen.

   

Auf der länglichen Piazza del Plebiscito, dem Platz der Volksabstimmung, befindet sich am oberen Ende die Kirche San Domenico. Der Platz wird auch Piazza del Papa genannt, da sich vor der Kirche eine Statue von Papst Clemens XII. befindet. Hier ist auch der älteste Teil der Stadt. Heute ist der Platz gesellschaftlicher Anlaufpunkt der Bevölkerung.

   

In der Kirche San Domenico befindet sich ein bemerkenswertes Bild. Es handelt sich dabei um "Die Kreuzigung" von Tizian. Das Bild wurde in den  Napoleonkriegen nach Paris gebracht, zugeschnitten (!) und in einer Kirche aufgehängt. Nachdem es aber Napoleon letztendlich doch nicht gefiel, wurde es wieder zurückgebracht. Seither hängt es zwar wieder an seinem ursprünglichen Platz, passt aber vom Format nicht mehr.

   

Die Fontana del Calamo aus dem 16. Jahrhundert, eine genau ausgerichtete Reihe von 13 wasserspeienden Masken am Corso Mazzini. Direkt am Brunnen ist der Lieblingsanlaufpunkt der Einheimischen, eine Bude, wo Austern und andere frische Meeresfrüchte verkauft werden. Hier lässt man es sich mit einem Glas prickelnden Prosecco einfach gut gehen. Gegenüber ein Feinkostladen mit Spezialitäten aus der Marken.

   

In Jesi fällt uns sofort auf, dass die alten Stadtmauern aus dem 14. Jahrhundert, die auf römischen Fundamenten errichtet wurden, für Wohnzwecke umgewidmet wurden.

   

Das ist die Piazza Federico II., wo sich einst das römische Forum von Aesis befand. Der Name des Platzes erinnert an Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen, der genau hier am 26. Dezember 1194 in einem Zelt geboren wurde. Friedrich II, bekannt als stupor mundi wegen seiner weltbewegenden Taten und Forschungen auf fast allen Gebieten von Kunst und Wissenschaft, gewann das Herz der Stadt, als er sie in späteren Jahren seine ganz besondere Stadt nannte, deren Namen an den von Jesus erinnere.

   

Die Piazza della Repubblica, Jesis größter Platz, wird beherrscht vom Teatro Pergolesi (18.Jahrhundert), wo im Herbst ein anspruchsvolles Opernprogramm über die Bühne geht. Das Theater ist benannt nach dem Komponisten Pergolesi, der im Jahre 1710 in Jesi geboren wurde.

   

Der Augustusbogen, der Arco Augusto, ein wunderschöner Triumphbogen, bildet ein angemessenes Eingangstor zur Stadt Jesi. Es wurde im Jahre 2 n. Chr. auf Befehl des römischen Kaisers Augustus errichtet, als Teil seines ehrgeizigen Projektes, das Straßennetz des Reiches herzurichten.

   


An der Piazza XX. Settembre mit ihrem eigenartig schönen Brunnen aus dem 16. Jahrhundert, auf dessen Spitze die Göttin Fortuna thront, befindet sich auch die Chiesa Santa Maria Nuova.

   

In ihr kann man das Bild "Die Heimsuchung" von Giovanni Santi bewundern. Er war der Vater von Raffael.

 

 

Arnaldo Pomodoro schuf diese Plastik auf der Piazza della Libertá in Pésaro.

   

Der italienische Staat hat das Geburtshaus des Komponisten Rossini in Pésaro, das heute ein Museum beherbergt, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Er wurde am 29.2.1792 hier geboren. Sein bekanntestes Werk: der Barbier von Sevilla.

   

Recanati wird die Stadt der Poesie genannt. Es beherbergt die Casa Leopardi (rechts). Das Haus der Familie Leopardi ist heute teilweise ein Museum mit Bibliothek. Der in Italien hochgeschätzte Dichter ist bei uns wenig bekannt.

 

 

Macerata liegt ebenfalls auf einem Bergrücken. Hier, auf der Piazze della Libertá, die 1581 verwirklicht wurde, befindet sich die 1540 gegründete San Paolo Universität mit den Fakultäten: Betriebswirtschaft, Kommunikations-wissenschaft, Literatur, Philosophie, Pädagogik, Politikwissenschaft und Rechtswissenschaft.

 

 

Das Teatro Lauro Rossi ist nach dem 1812 hier geborenen Komponisten benannt.

 

 

An der Piazze della Libertá befindet sich auch der Palazzo dei Priori aus dem 17. Jahrhundert. Heute beherbergt er die Präfektur.

 

 

Maria ist hier in Loreto die Schutzheilige der Piloten. Der Wallfahrtsort liegt natürlich ebenfalls auf einem Bergrücken. Hier befinden wir uns auf der Piazza della Madonna. Vor uns die Basilika Santa Casa und der Brunnen Fontana della Madonna. Links der zweistöckige Arkadengang des Palazzo Apostolico, der dem Platz eine gewisse Eleganz gibt.

   

Vor der Basilika Santa Casa eine Bronzestatue des sitzenden Papstes Sixtus V. Er gründete 1586 einen Ritterorden (Orden der Ritter von Loretto), dessen Aufgabe es war die Wegelagerer zu bekämpfen, die seit einiger Zeit die Umgebung des Heiligtums und die Pilger der Romagna belästigten.

   

Hinter dieser Marmorverkleidung in der Basilika befindet sich die Santa Casa, das Heilige Haus und eine Schwarze Madonna. Dieses Haus, das nicht vollständig ist, soll genau auf eine Höhle mit Vorbau in Nazaret passen. Es wurde vermutlich von einer Kaufmannsfamilie Angeli (zu deutsch: Engel) aus Nazareth im Jahre 1291/1294 nach Loreto transportiert. So könnte die Sage entstanden sein, dass es von Engeln dorthin gebracht worden sei. Es soll  das Haus sein, in dem Maria, Jesus Mutter, geboren wurde und gelebt hat.

 

 

Urbino ist wegen seiner Architektur und seiner Kulturgeschichte Teil des Weltkulturerbes. In der Renaissance erlebte die Stadt eine Blütezeit, in die unter anderem auch die Gründung der Universität fiel (1564). Der bedeutendste Herrscher Urbinos war Federico da Montefeltro. Im Bild der Dom von Urbino.

 

 

Hier befinden wir uns im Innenhof des Palazzo Ducale von Federico Montefeltro. Er war Herrscher von Urbino von 1444 bis 1482, ein vorsichtiger Diplomat und ein Förderer von Kunst und Literatur. An seinem Hof wirkte auch Raffaels Vater Giovanni Santi. Den Herzogtitel erhielt er als Gegenleistung von Papst Sixtus IV. für die Verheiratung seiner Tochter mit dem Lieblingsneffen des Papstes.

 

 

Die kleine Kirche San Giovanni Batista wurde 1416 von den Brüdern Jacopo und Lorenzo Salimbeni fast vollständig mit Wand- und Deckenfresken ausgestattet. Die Decke des Oratorios hat im Inneren die Form eines Schiffsrumpfes.

   

Das Leben Johannes des Täufers und seine erschreckende Kreuzigung ist hier so detailreich mit einer erstaunlichen Brillanz dargestellt. Es ist verwunderlich, dass die beiden Maler so wenig bekannt sind.

   

Jedes Mal bei der Heimfahrt von unseren Tagestouren bewundern wir die drei Burgen San Marinos auf dem Felskamm des Monte Titano. Die Gründung San Marinos erfolgte am 3. September 301, somit ist San Marino die älteste Republik der Welt. Aus den Anfängen sind hauptsächlich Mythen und Sagen übermittelt, die aber heute als authentisch gelten.

   

Um das Jahr 300 soll Marinus, ein Steinhauer aus Rab, einer kroatischen Insel, als Bauarbeiter in das damals aufstrebende Rimini gekommen sein. Noch bevor im Jahr 303 unter Kaiser Diokletian die letzte und wohl auch schlimmste Christenverfolgung in Italien begann, flüchtete Marinus als Christ auf den nahe gelegenen Berg Titano. Nach und nach gesellten sich weitere Verfolgte zu ihm und so bildete sich eine erste christliche Gemeinschaft auf dem Berg. Im Bild der 2. Turm, der Torre Cesta.

 

 

Auch eine 1,5 km lange Seilbahn verbindet Borgo Maggiore mit San Marino. Der Straßenverkehr ist hingegen etwas kompliziert. PKW´s dürfen nur mit Sondergenehmigung ganz hoch, bei Autobussen darf nur ein Fahrzeug zum Aus- und Einsteigen hoch. Eigene Polizeibeamte regeln das. Parkplätze sind sehr rar und befinden sich etwas weiter unten.

 

 

Der Palazzo del Governo, der Regierungspalast. Die Staatsoberhäupter werden vom Parlament gewählt und sind zwei kollegial, halbjährig amtierende Capitani Reggenti (regierende Hauptleute). Die Regenten sind die Oberhäupter des Staates und der Exekutive. Amtseinführung ist jeweils am 1. April und 1. Oktober eines Jahres.

 

 

Die Wache vor dem Palazzo Governo hat schöne Uniformen doch bei der Wachablösung wurde es lustig. Die nehmen es lockerer als wir. Die Kommandos sind leise und nicht exakt, folglich ist die Ausführung ebenso. Um 18:30 wird die Wache eingezogen und das Tor verschlossen.

 

 

Der Sitzungssaal der Capitani Reggenti. Die alte Institution des Arengo, ursprünglich die Versammlung sämtlicher Familienoberhäupter, übertrug ihre Machtbefugnisse später dem Consiglio Grande e Generale (Großer und Allgemeiner Rat). Heute wird die Gesamtheit der Wahl-berechtigten als Arengo bezeichnet und wird zweimal pro Jahr am Sonntag nach der Amtseinführung der Capitani Reggenti einberufen. Die Bürger von San Marino haben dabei die Gelegenheit, dem Consiglio Grande Vorschläge und Gesuche von allgemeinem Interesse zu unterbreiten.

   

Hier befindet sich die Cava dei Balestrieri, die Grube der Armbrustschützen, einer seit 1295 traditionellen Waffengattung. Derzeit hat das Corps 70 Mitglieder, die Wettbewerbe und Vorführungen im In- und Ausland durchführen.

   

Der Palazzo del Governo, der Regierungspalast bei Nacht. Baubeginn war 1884, Einweihung am 30. September 1894. Bei der Eröffnung hielt der Dichter Giosue Carducci seine berühmte Rede über die ewige Freiheit.

 

 

Nahe der Grenze Italien - San Marino befindet sich ein Ferrari Museum, welches wir natürlich auch besuchten. Hier sind sämtliche Modelle ausgestellt, sowie eine Reihe von Rennwagen (bis zur Formel 1). Angeschlossen ist ein ebenso interessantes Abarth Museum.

 

 

Ravenna, die Stadt der Mosaike. Im Bild die Privatkirche Theoderichs aus dem 6. Jahrhundert, Sant Appolinare Nuovo. Das Gebäude wurde von Theoderich als Kirche des arianischen Glaubens errichtet und Christus, dem Erlöser, gegen Ende des 5. oder Anfang des 6. Jahrhunderts geweiht. Gegen Mitte des 9. Jahrhunderts erhielt die Basilika ihren heutigen Namen, als die Reliquien des Hl. Appolinaris, des ersten Bischofs von Ravenna, von der Kirche Sant’Apollinare in Classe nach hier überführt wurden.

 

 

Die drei Weisen aus dem Morgenland,  aus dem Zug der Jungfrauen, ein Mosaik, 6. Jahrhundert.

 

 

Der Tradition gemäß wurde das Mausoleum als Grabstätte der Kaiserin Galla Placidia, der Tochter von Kaiser Theodosius dem Großen von dieser selbst zwischen den Jahren 425 und 430 n. Chr. erbaut. Die Kaiserin starb 450 n. Chr. in Rom und es ist eher unwahrscheinlich, dass sie in dem Mausoleum beigesetzt wurde.

 

 

Im Innern des Mausoleums sind die ältesten und ausgezeichnet erhaltenen Mosaiken Ravennas zu sehen. Mit den anderen byzantinischen Bauten in Ravenna gehört das Mausoleum der Galla Placidia seit 1996 zum UNESCO-Welterbe. Die Kirche war dem Hl. Laurentius geweiht, der mit dem Rost (Bild) dargestellt ist, auf dem er den Märtyrertod starb.

   

Die Basilika von San Vitale, 547 dem Heiligen Vitalis geweiht, zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten der spätantik-frühbyzantinischen Zeit. Berühmt ist San Vitale vor allem – wie die anderen byzantinischen Kirchen Ravennas – für ihre Mosaikausstattung im Innern. Mit den anderen frühen Kirchenbauten in Ravenna gehört San Vitale zum UNESCO-Welterbe.

   

Hier im Bild eine der beiden bekannten Darstellungen von Theodora mit ihrem Gefolge. Gegenüber befindet sich die Darstellung ihres Gemahls Kaiser Justitian und Bischof Maximianus mit Gefolge.

 

 

Das Mausoleum des Theoderich in Ravenna ist die Grablege des ostgotischen Königs Theoderich, genannt der Große. Das ungewöhnliche Bauwerk, das sowohl von der spätrömischen als auch von der syrischen Architektur beeinflusst ist und das Theoderich der Große im 6. Jahrhundert n. Chr. vermutlich für sich und die engsten Vertrauten seines Hofstaats hatte errichten lassen, gilt als herausragendste Bauleistung der Ostgoten in Italien.