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Anreise: |
am 6.6.2000
von Moskau Scheremetjew 1 nach St. Petersburg Pulkow mit
Aeroflot |
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In den Weißen Nächten ("Belyje Notschi") im Juni, in denen die Sonne kaum untergeht, wird es niemals richtig dunkel. Die Petersburger leiden darunter, da ihr Schlafrhythmus gestört wird, daher wird gefeiert. In der Nacht treffen sich die Feiernden am "Newa-Ufer" um das Hochziehen der Brücken um 2 Uhr nachts mitzuerleben. Danach fahren große Schiffe stromaufwärts. Im Bild die geöffnete "Dworzowy Most", dahinter die "Eremitage" und rechts ein Stück der "Admiralität". |
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Die Wassiljewski Ostrow (-Insel) trennt die "Newa" in die "Grosse Newa" und die "Kleine Newa". Die beiden Brücken sind die "Dworzowy Most" und die "Birschewoi Most". In der Bildmitte ist der "Birschewaja Ploschtschad" (Platz), flankiert von den beiden "Rostra-Säulen" zu sehen. In der Mitte das "Kriegsmarine-Museum". St. Peterburg wurde am 27. Mai 1703 unter Zar Peter den Großen gegründet. Als Vorbild galt Amsterdam und die "Wassiljewski-Insel" sollte den Stadtkern bilden. Die Landspitze der Insel nennt man "Strelka". |
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Das Kriegsmarine-Museum - die ehemalige Börse - mit den beiden "Rostra-Säulen" vom "Schloss-Kai gesehen. Die beiden Säulen waren als Leuchttürme konzipiert und markierten einst die Hauptanlegestelle des Petersburger Hafens. Im 19. Jahrhundert tauschte man die Öllampen gegen Gasfackeln aus, die noch heute bei Festen wie dem Flottentag entzündet werden. |
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Der Universitäts-Kai von der "Admiralität" gesehen. Das Gebäude der "Akademie der Wissenschaften", bekannt als das "Puschkinsche Haus" wurde 1783 bis 1789 von G. Quarenghi errichtet. Rechts daneben die "Kunstkammer" (1638 bis 1731), das erste Museum Russlands. Peter der Große sammelte hier in erster Linie anatomische Raritäten (z.B. das 2,27 m große Skelett seines Kammerdieners) und er versuchte die Öffentlichkeit durch kostenlosen Wodka anzulocken. Heute befindet sich hier das Museum für Anthropologie und Ethnologie. |
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Das Menschikow-Palais (1720) war das erste Steingebäude der Stadt und ist ein Denkmal des Petrinischen Barock. Alexander Menschikow war Freund und Mitstreiter Peter des Großen, der wiederum das Gebäude bei Festen als Zweitwohnsitz nutzte. Nach Peters Tod (1725) arrangierte Menschikow die Thronbesteigung Katharina I. (sie war Peters Frau und Menschikows Geliebte). Heute ist das Gebäude eine Zweigstelle der Eremitage und beherbergt eine Sammlung russischer Kultur des frühen 18. Jahrhundert. |
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Das Grandhotel "Europa-Kempinsk" ist die nobelste und teuerste Adresse der Stadt. Es ist ein ausgezeichnet renoviertes Denkmal des Jugendstils aus dem Jahr 1873 bis 1875. Vor der Revolution trafen sich Mitglieder des diplomatischen Corps und der Geheimpolizei im Hotelrestaurant. Seit gut 20 Jahren ist das Hotelcafé ein beliebter Intellektuellen- und Künstlertreff. Das Hotel liegt in der "Michailowkaja uliza", der Verbindung von Newsky Prospekt - der Prachtstraße von Petersburg - und des "Russischen Museum" am "Ploschtschad Iskusstw" auf dem sich auch ein Denkmal Alexandr Puschkins befindet. Gegenüber vom Hotel befindet sich der "Grosse Saal der Philharmonie" - auch als "Schostakowitsch-Saal" bekannt - in welchem 1824 Beethovens Missa Solemnis und 1893 Tschaikowskis 6. Sinphonie uraufgeführt wurden. Die Aufnahme entstand vom 1. Stock des "Gostiny dwor". |
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Ein Blick von unserer Terrasse des Hotel Europa-Kempinsky zum beleuchteten "Russischen Museum". Diese Aufnahme wurde um 1 Uhr nachts gemacht. Es war noch hell. (Weiße Nächte!) |
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Ein Blick zur anderen Seite zeigt die Kreuzung "Michailowkaja - Newsky" wo sich das beleuchtete "Gostini dwor" befindet. Die Bezeichnung bedeutete einst "Gästehof", doch als mit zunehmendem Handel die Kaufleute ihre Läden um die Gasthäuser errichteten, erhielt es die Bedeutung "Geschäftszeile". Heute hat sich die Galerie noch immer ihre "Ställe" mit den einzelnen Geschäftszweigen bewahrt. Das Gostiny dwor ist das wichtigste und auch das größte Kaufhaus von Petersburg. Hier bekommt man alles - vom Pelz bis zu Lebensmittel. Das Gebäude links im Bild ist der "Grosse Saal der Philharmonie" - der "Schostakowitsch-Saal". Diese Aufnahme entstand ebenfalls um 1 Uhr nachts. |
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Der Bau der Kasaner Kathedrale dauerte unter Zar Paul I. von 1801 bis 1811. Der Architekt Andrei Woronichin ließ sich von der Peterskirche in Rom inspirieren. Eine 11 Meter lange gekrümmte Kolonade verschleiert die Ausrichtung der Kirche, die parallel zum "Newski" verläuft, wobei der Hauptaltar natürlich nach Osten ausgerichtet ist. Die Kathedrale wurde nach der Ikone der Gottesmutter von Kasan benannt und besitzt eine 80 Meter hohe Kuppel. Beeindruckend im Inneren sind die rosafarbenen Säulen aus finnischen Granit mit Bronzekapitellen und -füßen. Vor der Kathedrale stehen Denkmäler von Feldmarschall Kutusow und seinen Kameraden. |
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Die majestetische Isaakskathedrale wurde von Auguste de Montferrand unter Zar Nikolaus I. geschaffen. Sie ist eine der größten Kathedralen der Welt mit der 4.größten Kuppel. Die Bauzeit betrug 40 Jahre (1818 bis 1858). Sie hat eine Grundfläche von über 4.000 Quadratmeter, ist viereckig, mit 4 Portiken mit je 8 roten Granitsäulen, die jede 114 Tonnen wiegt. Tausende Baumstämme wurden in den Sumpf getrieben um das Gesamtgewicht der Kathedrale (300.000 Tonnen) zu tragen. Davor steht ein ebenfalls von Montferrand geschaffenes, 6 Meter hohes Denkmal. Es stellt Zar Nikolaus I. in Gardeuniform zu Pferde dar. Bemerkenswert ist, dass das Reiterstandbild auf Grund ausgewogener Konstruktion auf nur 2 Stützpunkten (den Hinterbeinen des Pferdes) steht. |
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Dreht man sich auf den Isaaksplatz um 360 Grad, sieht man weitere interessante Gebäude: Hier das jetzige Rathaus von Petersburg. Unter dem Dachfirst sieht man 5 riesige Orden. Weiters befindet sich hier noch das "Hotel Astoria", in dem sich 1925 der Dichter Sergei Jessenin erhängte und mit Blut an die Wände seines Zimmers schrieb: "Sterben ist nichts Neues - ebenso wenig aber auch das Lebendigsein". Er war der Ehemann von Isadora Duncan, die sich mit einem langen Schal im offenen Bugatti strangulierte. |
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Der Ehene Reiter steht am "Dekabristenplatz" und wurde 1782 enthüllt. Allein der Sockel, der aus einem einzigen, vom Finnischen Meerbusen stammenden Granitblock gehauen wurde, wiegt mehr als 1625 Tonnen. Er trägt die einfache Inschrift: "Für Peter I. von Katharina II." auf lateinisch und russisch. Eine Schlange, Symbol des Verrats, wird von den Hufen des Pferdes Peter des Grossen zertreten. Der französische Bildhauer Etienne Falconet überwachte 12 Jahre lang das ehrgeizige Projekt. Das Standbild ist seit Puschkins berühmten Gedicht "Der eherne Reiter" bekannt. Neuvermählte lassen sich hier gerne fotografieren. |
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Nachdem Peter der Große eine Stadt gegründet und eine Festung errichtet hatte, plante er den Aufbau einer Marine, um die Vorherrschaft über Schweden zu sichern. Die Admiralität entstand von 1704 bis 1711 als befestigte Werft. Zwei Jahre später waren 10.000 Männer damit beschäftigt, das erste Kriegsschiff für die russische Marine zu bauen. In den 1730er Jahren bekam die Admiralität ihr jetziges Aussehen mit einer vergoldeten Kuppel und der 72 Meter hohen Turmspitze, die mit einer Wetterfahne in Form einer Fregatte gekrönt ist. |
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Die Christi-Auferstehungs-Kirche, bekannt unter dem Namen Erlöser-Kirche auf dem Blute, entstand an der Stelle, an der Zar Alexander II. am 13. März 1881 von Terroristen der Bewegung "Volkswille" ermordet wurde. 1883 schrieb sein Nachfolger Zar Alexander III. einen Wettbewerb für die Gedenkstätte aus. Als Vorbild diente der 81 Meter hohen Kirche die "Basilius-Kathedrale" in Moskau. Der Gesamteindruck der 1.642 Quadratmeter großen Kirche wird beherrscht von der Farbenpracht, die das Nebeneinander von Materialien erzeugt. Über 20 Gesteinsarten, darunter Jaspis, Rhodonit, Porphyr und italienischer Marmor. Emailschmuck ziert die 1.000 Quadratmeter Oberfläche der Kuppeln. Insgesamt ist an den Außen- und Innenwänden eine Fläche von 6.560 Quadratmetern mit Mosaiken bedeckt. |
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Ein sehenswertes Detail an der Außenfassade ist das Mosaiktympanon. Mosaiktafeln mit Szenen aus dem Neuen Testament wurden nach Zeichnungen von Künstlern wie Wiktor Wasnezow und Michail Nesterow erstellt. Ebenso ist im Inneren kaum ein Fleckchen ohne Mosaik zu sehen. |
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Gegenüber dem Winterpalast errichtete Carlo Rossi in den Jahren 1818-1819 die grandiose halbrunde Empire-Fassade des Generalstabs. In der Mitte des fast 600 Meter langen Halbrunds hat er einen hohen Triumphbogen platziert, auf dem sich der "Kampfwagen des Sieges" mit der Siegesgöttin Nike und sechs vorgespannten Pferden erhebt. Der Triumphbogen verband den Generalstab und das Gebäude zweier Ministerien: des Außen- und des Finanzministeriums. |
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Der Schloßplatz spielte in der russischen Geschichte eine wichtige Rolle. Vor der Revolution war er Schauplatz von Militärparaden, im Januar 1905 fand hier das Massaker des "Blutsonntags" statt, am 7. November 1917 stürmten Lenins Truppen von hier aus den Winterpalast. Die "Alexandersäule" in der Mitte des Platzes ist Zar Alexander I. für seinen Triumph über Napoleon gewidmet. Die 47 Meter hohe, 600 Tonnen schwere Säule ist das größte unverankerte Denkmal der Welt. Die "Eremitage" ist mit ihren über 400 Zimmern und drei Millionen Kunstwerken eine der größten Kunstsammlungen der Welt. |
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Die Paradetreppe, 1754 bis 1762 von Francesco Bartolomeo Rastrelli entworfen, wurde 1838-1839 von Wassilij Strassow wiederhergestellt. Sie wird "Jordantreppe" genannt. Von hier aus beobachtete die Zarenfamilie am Dreikönigsfest die Taufzeremonie in der Newa, mit der Christi Taufe im Jordan gefeiert wurde. |
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Der 1842 wiederhergestellte "Peter-Saal", auch Kleiner Thronsaal genannt, wurde dem Andenken Peter des Großen gewidmet. Er war für kleine Empfänge bestimmt. Die Wände hier sind mit rotem Samt bespannt und mit Silberstickereien dekoriert. In der großen Nische auf einem Podium sieht man einen vergoldeten Thronsessel aus Silber und Holz. Das Bild dahinter stellt Peter den Großen mit Minerva, der Göttin der Weisheit dar. Beachtenswert ist auch die Gestaltung des aus 16 Holzarten bestehenden Parkettbodens. |
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Carl Fabergé schuf 1900 die Machtinsignien der russischen Zaren aus Gold, Brillanten, Perlen, Saphiren und Spinelle. |
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Die berühmte Pfauenuhr wurde von dem englischen Mechaniker James Cox gebaut. 1780 erwarb sie Fürst Grigorij Potjomkin diese Kuriosität, um sie seiner Geliebten Katharina der Grossen zu schenken. Die Uhr kam allerdings in zerlegtem Zustand und konnte erst viel später wieder zusammengebaut werden. Das Zifferblatt befindet sich im Hut eines Pilzes vor dem Baumstumpf auf dem der Pfau sitzt. Wenn die Uhr schlägt, schlägt der Pfau sein Rad, die Eule im Käfig dreht den Kopf und blinzelt mit den Augen und der Hahn kräht. |
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Die Raffael-Loggien (1783 bis 1792, Architekt Giacomo Quarenghi) sind eine genaue Kopie der Galerie im Palast des Papstes im Vatikan, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts nach dem Entwurf Bramantes errichtet und von Schülern des großen Raffael nach dessen Zeichnungen und unter dessen Anleitung ausgemalt wurde. Die direkt im Vatikan auf Leinwand kopierten Fresken wurden nach St. Petersburg gebracht und auf die Wände und Gewölbe appliziert. Das Gewölbe der "Raffael-Loggien" schmücken 52 Malereien zu verschiedenen Sujets des Alten und des Neuen Testaments. Der Zyklus beginnt mit der Erschaffung der Welt und wird mit dem Heiligen Abendmahl abgeschlossen. |
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In der "Eremitage" ist auch die Grosse Kutsche zu sehen. Eine Arbeit aus Frankreich aus dem 18. Jahrhundert. |
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1850 bis 1858 wurde von Andrei Stakenschneider der Pavillionsaal in der "Kleinen Eremitage" mit Gold und weißem Marmor neu gestaltet. Die großartigen Kristallkronleuchter wurden nach dem Muster der Fontäne des Tränenbrunnens im Khan-Palast von Bachtschissaraj auf der Krim gestaltet. Das große Fußbodenmosaik ist eine von russischen Künstlern angefertigte Kopie eines altrömischen Mosaiks, das 1780 bei archäologischen Grabungen gefunden worden war. Im "Pavillion-Saal" steht auch die "Pfauenuhr". |
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Das Goldene Gastzimmer 1839 von Architekt Alexander Brüllow geschaffen, erhielt seinen Namen in den 1850er Jahren, als die ursprünglich weißen, mit feinem Relief-Ornamenten aus Rankenwerk und Palmetten dekorierten Wände und Pfeiler, sowie das Deckenornament vergoldet wurde. Auch die Türen wurden vergoldet. |
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Der Winterkanal ist die schmalste Wasserstraße Petersburgs und verbindet die Moika mit der Newa. Links die "Alte Eremitage" rechts das "Eremitage-Theater" welches 1783 bis 1786 von Giacomo Quarenghi als Haustheater für Katharina II. gebaut wurde. Der Übergang ist in Form einer Galerie gestaltet und bildet das Foyer des Theaters. Auf dieser romantischen Brücke ließ Puschkin einen Teil seiner Erzählung "Pique Dame" spielen. Das Theater ist wie ein Amphitheater mit nur 6 Sitzreihen und dem Parkett für die Zarenfamilie gestaltet. Hier wurden auch Stücke von Katharina der Großen aufgeführt. |
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Die schmalste Brücke in Petersburg ist die 1826 errichtete Bankbrücke (1,85 Meter breit) und führt über den "Gribojedow-Kanal" (früher "Katharinen-Kanal"). Sie befindet sich vor dem Gebäude der ehemaligem "Assignationsbank", heute Universität für Finanzen und Ökonomie. Mit ihren geflügelten Löwen, deren Flügel vergoldet sind, ist sie ein Schmuckstück. In Legenden und Sagen fungieren solche "Greife" oft als wachsame Hüter von Schätzen, deswegen war ihr Erscheinen an diesem Ort seinerzeit kein Wunder. |
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Überall in der Stadt findet man Straßenverkäufer, meist junge Leute, die irgendwelche militärischen Dinge verkaufen. Seien es Orden, Instrumente aus Flugzeugen, Schiffen, U-Booten, oder komplette Uniformen. Dieser hier hat sich auf Kopfbedeckungen aus allen Waffengattungen spezialisiert. |
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Den Annalen der Revolution zufolge gab der Kreuzer Aurora am 7. November 1917 um 21.40 Uhr aus der Bugkanone den Startschuss für den Sturm auf den Winterpalast ab. Der Kreuzer wurde 1900 fertig gestellt, 1903 in Dienst gestellt, später als Ausbildungsschiff genutzt und zu Beginn der Belagerung "Leningrads" versenkt. 950 Tage später, im Jahr 1944 wurde er gehoben und ist seit 1956 ein Museum. |
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Bis Anfang des 19. Jahrhundert stellte die "Fontanka" die Grenze der Stadt dar. Die Brücke, die hier über den Fluss führte war aus Holz und wurde 1715 vom Militäringenieur M. Anitschkow errichtet. 1841 wurde die Anitschkow-Brücke durch eine Steinbrücke aus rotem Marmor ersetzt. Die 4 (verschiedenen) "Rossbändiger", die die Brücke flankieren, wurden vom Bildhauer Pjotr Klodt geschaffen. |
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An der Kreuzung des "Newskij" und der "Fontanka", direkt neben der "Anitschkow-Brücke", liegt das Palais Belloselskij-Beloserskij. Der Fürst war der Erstbesitzer dieses Palais und ein Kunstsammler. Der letzte Besitzer war der Großfürst Dmitrij Pawlowitsch, der durch seine Beteiligung an der Ermordung Rasputins bekannt wurde. 1917 emigrierte er nach Frankreich und war eine Zeitlang der Liebhaber von Coco Chanel. |
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Das 85 Meter hohe Kreuzkuppelgewölbe der Smolny-Kathedrale, mit umgebendem Kloster, wurde 1748 von Bartolomeo Rastrelli im Auftrag von Zarin Elisabeth entworfen. Die Arbeiten gingen langsam voran, denn es mussten 50.000 Holzpfähle in den marschigen Grund getrieben werden. Selbst für das Modell brauchte Rastrelli 7 Jahre. Katharina die Große ließ die Arbeiten einstellen, da ihr der Bau nicht gefiel und erst unter Nikolaus I. wurde er fertig gestellt. Die Mischung aus russischem Stil mit westlichem Barock macht das Ensemble zu einem architektonischen Glanzstück. |
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Aus der Vogelperspektive ist oben die Peter-Paul-Festung zu sehen. Diese Insel ist nur über zwei Brücken er-reichbar. Die "Ioanowskij- (Johannes-) und die Kronwerkskij-Brücke. Ihren Namen hat die Festung von der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts auf dem Festungsgelände erbauten "Peter-Paul-Kathedrale". Die Kasematten dienten auch als Kerker, in denen besonders wichtige politische Häftlinge gefangen gehalten wurden, und gegen Ende des 18. Jahrhunderts verwandelte sich die Festung in ein politisches Gefängnis. Unten die Strelka der "Wassiljewski-Insel" mit dem "Kriegsmarine-Museum" und den beiden "Rostra-Säulen". |
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Das Haupttor in die Peter-Paul-Festung, das Petertor, schmückt ein über eine Tonne schwerer Doppeladler aus Blei. Darüber befindet sich ein geschnitztes Relief, das als Allegorie des Sieges Peters des Großen über Karl XII. von Schweden interpretiert wird. Es zeigt, wie Petrus den Magier Simon bezwingt, der versucht, durch die Lüfte zu fliegen. |
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In der "Peter-Paul-Festung" befindet sich neben der Peter-Paul-Kathedrale, in der sämtliche Zaren, mit Ausnahme Peter II. und Iwan VI., beigesetzt wurden, auch die "Großfürstengruft" (rechts). Sie ist die Ruhestätte vieler Verwandter der Zaren. Der schmale Strandstreifen vor der Mauer der Festung, der mit feinem Sand belegt ist, wird von den St. Petersburgern bei entsprechenden Temperaturen als Badestrand genutzt. Im Winter nutzen hartgesottene Schwimmer, nach aufbrechen des Eises, die "Newa" für ein erfrischendes Bad. |
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Der in drei Schiffe aufgeteilte Innenraum der Peter-Paul-Kathedrale (1712 bis 1733)ist als Paradesaal gestaltet. Im Inneren dieser Hallenkirche (alle russisch-orthodoxen Gotteshäuser sind Kreuzkuppelgebäude) findet man neben einem vergoldeten holzgeschnitzten Ikonostas (nächstes Bild) auch eine geschnitzte Kanzel (rechter Bildrand). Ungewöhnlich ist auch das Glockenspiel mit 35 Glocken. Der 122,5 Meter hohe Glockenturm war seinerzeit das höchste Gebäude Russlands. Im Bild einer der 5 Kristallkronleuchter, die marmorartig angestrichenen Pfeiler und die herrlichen Deckengemälde. |
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Der Hauptschmuck der Kathedrale ist der von Domenico Trezzini und Iwan Sarudnyj entworfene, aus Lindenholz geschnitzte und vergoldete Ikonostas (1722 bis 1729), dessen Mittelteil an einen Triumphbogen erinnert, womit wieder auf den Sieg im Nordischen Krieg gedeutet wird. Die Üppigkeit und Erhabenheit dieser Ikonenwand, an der 46 Schnitzer vier Jahre Lang gearbeitet haben, gepaart mit den zahlreichen Skulpturen, schaffen einen besonderen dekorativen Eindruck. Hier befindet sich die größte Sammlung von Ikonen aus der Petrinischen Epoche. Die Ikonenwand enthält 43 Bilder, die thematisch anders angeordnet sind als in russisch-orthodoxen Kirchen des 17. Jahrhunderts üblich war. Im rechten Teil erscheinen Männer- im linken Frauengestalten. |
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Nach Peters Tod 1725 wurde die Kathedrale letzte Ruhestätte der Zaren. Ihre Sarkophage sind aus weißem Carrara-Marmor mit Ausnahme der Gräber von Alexander II. und seiner Frau Marija Alexandrowna, die aus Jaspis und Ural-Rhodonit geschnitzt sind. Im Bild der Sarkophag Peter des Großen mit dessen Büste (immer mit Blumen geschmückt), links daneben von seiner zweiten Frau Katharina I. |
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Eine Kanone auf dem Naryschkin-Bollwerk gibt täglich um 12 Uhr einen Schuss ab. Diese Tradition besteht seit früheren Zeiten. An der Festung gibt es 5 Bollwerke, die nach den Mitstreitern von Peter dem Großen benannt sind. Naryschkin, Trubezkoj, Sotow, Golowkin und Menschikow. |
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Das "Newa-Tor" ist der schmucklose Eingang in die Festung, der früher als Todestor bezeichnet wurde. Gefangene, die man in einem Boot zu der noch berüchtigteren Schlüsselburg-Festung zur Hinrichtung, oder einem "lebendigen Tod" (dabei wurden sie einfach unterwegs ins Wasser geworfen) brachte, wurden die Granittreppen hinunter geführt. |
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Die Münze Petersburg von 1724 gegenüber der "Peter-Paul-Kathedrale". Hier werden Sondermünzen, Medaillen, Abzeichen und Metromünzen geprägt. |
Fortsetzung St.Petersburg 2 |