Reisebericht: NRW |
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MÜNSTER Bekanntheit erhielt das Historische Rathaus während der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück, die den Dreißigjährigen Krieg in Europa beendeten. Zugleich ist es der Geburtsort der modernen Niederlande, da mit dem Frieden von Münster während des Kongresses am 15. Mai 1648 auch der 80-jährige Spanisch-Niederländische Krieg beendet wurde. Gleichzeitig mit den Niederlanden schied auch die Schweiz aus dem Heiligen Römischen Reich aus. Bis zur weitgehenden Zerstörung des ursprünglichen Bauwerks im Zweiten Weltkrieg und erneut seit dem Wiederaufbau gilt es als eines der bedeutendsten profanen Baudenkmäler der Gotik. Da sämtliche Dokumente des Archivs der Stadt mit ihrer Geschichte während der Herrschaft der Täufer in den Jahren 1534/35 vernichtet wurden, beruhen alle Informationen bis in die 1530er- Jahre auf Dokumente, die außerhalb der Stadt bzw. des Stadtarchivs aufbewahrt wurden. Dementsprechend sind die geschichtlichen Abschnitte bis in die Zeit der 1530er-Jahre nicht exakt datierbar. |
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Der Dom St. Lamberth am Prinzipalmarkt war ein Zentrum der Täufer. Die Täufer, früher auch Wiedertäufer oder Anabaptisten genannt, sind Anhänger einer radikalreformatorisch-christlichen Bewegung, die im zweiten Viertel des 16.Jh. in verschiedenen Zeilen Europas entstanden ist und die nicht selten als der linke Flügel der Reformation bezeichnet wird. Täuferische Kirchen bzw. Glaubensgemeinschaften gibt es bis heute. |
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Nachdem die Täufer verjagt wurden, wurden die drei verbliebenen Oberhäupter zunächst ein halbes Jahr lang im Stift herumgezeigt sowie mit und ohne Folter zu ihren angeblichen Vergehen befragt. Am 6.1.1536 wurden sie zum Tode verurteilt und zu Tode gefoltert. Den Dreien wurden mit glühenden Zangen die Zungen ausgerissen, die Körper zerfetzt und anschließend erdolcht. Ihre Leichen wurden in eigentlich für den Transport von Gefangenen bestimmten eisernen Körben am Turm der Lamberikirche aufgehängt und zur Schau gestellt. Die Täuferkörbe hängen heute noch zur Warnung am Kirchturm. |
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Der Stadthausturm am Prinzipalmarkt und auch das Stadthaus wurden in den Jahren 1902 bis 1907 durch Alfred Jensen entworfen, nachdem die zuvor an derselben Stelle gelegene Löwenapotheke und der Stadtkeller abgetragen worden waren. Das Stadthaus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut, der Turm jedoch überstand den Krieg nahezu unbeschädigt. |
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Der Erbdrostenhof in der Salzstraße ist ein barockes Adelpalais. Es wurde von Johann Conrad Schlaun für den Münsterischen Erbdrosten Adolf Heidenreich Freiherr Droste zu Vischering von 1753 bis 1757 erbaut. Bemerkenswert ist der dreiflügelige Bau durch seine hoch repräsentative Gestaltung auf sehr beengter Grundfläche. |
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In Münster ist der Dom St. Paulus durch seine Astronomische Uhr interessant. Leider konnten wir nur ein Bild sehen, da die Uhr zur Zeit renoviert wird. Sie wurde in den Jahren 1540 bis 1542 von dem Buchdrucker und Mathematiker Dietrich Tzwyve gebaut und bewegt sich gegen den Uhrzeigersinn. Die Höhe der Uhr ist 7,8 Meter, der Durchmesser des Zifferblattes 3 Meter. |
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NORDKIRCHEN Der Eingang zum Schloss. Heute befindet sich die Fachhochschule für alle Finanzbeamten von Nordrhein-Westfalen in diesem Gebäude. Wir mussten uns bei unserer Führung ruhig verhalten, da die Beamten gerade ihre Klausurarbeit schrieben. |
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Nordkirchen hatte die Familie Morrien in Pacht. 1561 erfolgte der Abkauf der Erbpacht. Nach Aussterben der Familie erwarb der Fürstbischof von Münster Friedrich Christian von Plettenberg Nordkirchen. 1703 erfolgte die Grundsteinlegung zum Bau (1708-1735) des heutigen Wasserschlosses. Durch Hochzeit der Maria von Plettenberg mit Graf Nikolaus-Maria-Franz von Esterházy-Galantha ging der Besitz an den Grafen über. 1903 erfolgte der Verkauf an Herzog Engelbert von Arenberg, 1949 Anmietung des Landes NRW, 1958 endgültiger Ankauf (3,5 Mio. DM). |
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Das Wasserschloss Nordkirchen wird auch das "Westfälische Versailles" genannt und wurde vom Baumeister Johann Conrad Schlaun (Erbdrostenhof in Münster) erbaut. Noch vor 50 Jahren befand sich das Schloss in einem sehr schlechten Zustand, heute zeigt sich das Barockschloss wieder in seiner ganzen Pracht. |
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LÜDINGHAUSEN Die erste der beiden Zugbrücken zur Burg Vischering, die ihren Namen erst ab der zweiten Hälfte des 14.Jh. erhielt. Die Burg verdankt ihre Gründung einer Auseinandersetzung zwischen dem Bischof von Münster, Gerhard von der Mark als Landsherrn und den Herren von Lüdinghausen, den Rittern Hermann I. sowie seinem Bruder Bernhard. |
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Die Burg Vischering wurde als Trutzburg durch den Bischof von Münster in der zweiten Hälfte des 13.Jh. gegründet und entwickelte sich zum Stammsitz der Familie Droste zu Vischering, deren Eigentum die Anlage heute noch ist. Bei einem Brand im Jahre 1521 wurde sie weitgehend zerstört, aber bis 1580 wiederaufgebaut und gleichzeitig im Stil der Renaissance erweitert. Nachdem die Eigentümer ihren Wohnsitz nach Schloss Darfeld verlegt hatten war Vischering lange Zeit ungenutzt und wurde nur von einem Rentmeister verwaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg pachtete der damalige Kreis Lüdinghausen die Burg. |
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Die Burg Vischering ist eine
Zwei-Insel-Anlage, bestehend aus einer Vorburg mit
Wirtschaftsgebäuden und einer Kernburg mit den herrschaftlichen
Wohngebäuden, die auch Oberburg genannt werden. Droste zu Vischering ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechts. Sie gehören zum Uradel des Fürstbistums Münster und zählen zu den bedeutendsten Familien des Münsterlandes. Gräfliche und freiherrliche Zweige der Familie bestehen bis heute fort. |
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ESSEN Die Zeche Zollverein war ein von 1851 bis 1986 aktives Steinkohlebergwerk. Sie ist heute ein Architektur- und Industriedenkmal, UNESCO-Welterbe und bekannt als die "schönste Zeche der Welt", ehemals größte Steinkohlenzeche der Welt und größte Zentralkokerei Europas. Das 55 Meter hohe Doppelbockfördergerüst gilt als Symbol für das gesamte Areal und stellt den optischen Mittelpunkt der imposanten Anlage dar. Es wird auch "Eiffelturm des Ruhrgebiets" genannt und ist damit zu einem Markenzeichen für das gesamte Ruhrgebiet geworden. Im Bild Schacht 12 mit einer Teufe von 1.005 Meter. |
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Die Gründung der Zeche ging vom Industriellen Franz Haniel aus, der zur Produktion des Brennstoffes Koks, den er für die Stahlerzeugung benötigte, auf der Suche nach geeigneten Kokskohlevorkommen war. Im Jahr 1834 gelang es ihm in Essen-Schönbeck zum ersten Mal, die Mergelschicht zu durchstoßen. Auf diese Weise wurden dort die Weichen für die Zeche Zollverein gestellt. Bei Mutungsbohrungen im Raum Katernberg wurde unter anderem ein besonders ergiebiges Kohleflöz angebohrt, welches nach dem 1833 gegründeten Deutschen Zollverein benannt wurde. |
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Die Abteuarbeiten für Schacht 1 der Zeche Zollverein begannen am 18. Februar 1847. In 130 Meter Tiefe sollte das Steinkohlengebirge angefahren werden. Die Kohleförderung begann jedoch aufgrund von Wassereinbrüchen erst im Jahr 1851. Die Zeche Zollverein erreichte im Jahr 1937 eine Förderleistung von 3,6 Mio. Tonnen bei 6.900 Beschäftigten. |
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Eine Statue von Friedrich Alfred Krupp auf dem Gelände der Villa Hügel, welches eine Größe von 28 Hektar hat. Heute ist die Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Eigentümerin des Anwesens. Bei den Bauarbeiten der Villa Hügel kam es zu manchen Verzögerungen und Problemen, da sich unter dem Gelände alte Schachtanlagen befinden. |
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Die Villa Hügel im Essener Stadtteil Bredeney wurde 1870 bis 1873 von Alfred Krupp errichtet und ist das ehemalige Wohn- und Repräsentationshaus der Industriellenfamilie Krupp. Sie verfügt auf ihren 8.100 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche über 269 Räume. 1876 waren noch 66 Bedienstete in der Villa tätig, 1902 benötigte man 570 Mitarbeiter für die "Hofhaltung". |
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Mit dem Amtsantritt vom technikbegeisterten Kaiser Wilhelm II. im Jahre 1888 änderte sich das Verhältnis des Kaiserhauses zur Familie Krupp. Da dieser öfter die Villa besuchte - elf mal bis zum Krieg - mußte im ersten Stock ein repräsentativer Saal, der zugleich als Konzerthalle diente, geschaffen werden. Beim Betreten hat man jedoch unweigerlich den Eindruck, man betritt eine Bahnhofshalle. |
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BÖVINGHAUSEN (DORTMUND) Das Industriemuseum Zeche Zollern, im Bild die Schächte 2 und 4, die unter Tage ebenso wie die Schächte 1 und 3, verbunden sind. Diese Zeche haben wir nur wegen dem tollen Restaurant "Pferdestall" besucht ! |
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KÖLN Der Kölner Dom auf der Domplatte wurde zwischen 1248 und 1322 in gotischer Architektur erbaut. Er hat eine Höhe von 157 Metern. Der in das 13. Jh. datierte Dreikönigsschrein dominiert durch zentrale Aufstellung den Chorraum und ist die größte Goldschmiedearbeit des Mittelalters in Europa. |
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Der Kölner Hauptbahnhof liegt direkt neben dem Kölner Dom. Der Durchgangsbahnhof mit seinen 11 Gleisen bewältigt täglich 280.000 Reisende. 1.220 Züge fahren täglich weiter über die 6-gleisige Hohenzollernbrücke über den Rhein. |
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Das Dionysosmosaik im Peristylhaus ist mit 27 mehrfarbigen Medaillons geschmückt, die Szenen um Dionysos, aber auch Jahreszeiten, Vögel und Früchte zeigen. Insgesamt besteht das 70 Quadratmeter große Mosaik aus rund 1,5 Mio. Naturstein-, Glas- und Tonstückchen. Das Mosaik wurde 1941 beim Ausheben eines Luftschutzkellers, des Dombunkers, in der Nähe des Kölner Doms gefunden. Das Haus wurde vermutlich in claudischer Zeit (um 50 n.Chr.) errichtet, die zweite Bauphase war in flavischer Zeit (um 80 n. Chr.), wärend das ganze Haus nochmals um 230 n. Chr. vollkommen umgestaltet wurde. |
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Ein verstecktes Juwel ist der Frauenbrunnen im Innenhof des Farina-Hauses, unweit des alten Kölner Rathauses. Das Thema ist: "Die Kölner Frauen im Wandel der Zeit". Es sind 10 Frauen aus verschiedenen Epochen dargestellt, beginnend mit der Ubierin. |
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Hier am Alten Markt schlug das wirtschaftliche Herz des mittelalterlichen Köln. Angeschlossen waren der Butter-, Fisch- und Heumarkt. In der Mitte steht das Denkmal Jan von Werths. Er war im 30-jährigen Krieg ein nicht unbedeutender Feldherr. Dahinter der Turm des Historischen Rathauses mit seiner vorgelagerten Renaissance-Laube. Dessen dokumentierte Baugeschichte erstreckt sich über einen Zeitraum von über 800 Jahren. |
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Am
Alten Markt, auf dem sich ein Lokal neben dem anderen befindet, ist
eines "Papa Joe´s Klimperkasten".
Ein Bierlokal im Stil der 20er Jahre, in dem sich Kino-, Sport- und
Illusionsautomaten sowie selbstspielende Musikinstrumente befinden.
Regelmäßig treten hier Künstler- und Musikgruppen, sowie Jazzbands
auf. Erwähnenswert ist die Wand- und Deckendekoration. Historische
Nacktfotos so weit das Auge
reicht. |
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DÜSSELDORF Ein Blick Richtung Süden auf den Rhein und die Stadt. Links der Kirchturm der Basilika St. Lambertus, mittig der Rheinturm. |
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Die Königsallee, kurz Kö genannt, ist ein in nordsüdlicher Richtung verlaufender Boulevard im Stadtzentrum von Düsseldorf und hat eine Länge von 1 Kilometer. Der Kö ist eine der führenden Luxuseinkaufstraßen Europas. In der Straße gibt es neben großen Kaufhäusern Luxusboutiquen und Luxusjuweliere, auf der gegenüberliegenden Straßenseite Bankhäuser und Banken. Die Düsseldorfer sagen: Auf der einen Straßenseite holt man das Geld, das man auf der anderen Seite ausgibt. |
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Der 240,5 Meter hohe Rheinturm wurde 1978 bis 1982 errichtet. Die Antennen senden neben Daten, Telefon, Hörfunk, Richtfunk, 24 digitale Fernsehprogramme. Weiters befinden sich ein Drehrestaurant, eine Cafeteria, eine geschlossene Aussichtsplattform mit Panoramascheiben und eine offene Aussichtsplattform an der Turmspitze. |
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Im Medienhafen wurden 1999 3 Gebäude eingeweiht. Sie sind als Gehry-Bauten bekannt. Frank O. Gehry hat sie geschaffen und man erkennt sofort die Verwandtschaft zum Guggenheim Museum in Bilbao. Hier handelt es sich um drei Gebäudekomplexe mit unterschiedlichen Fassadenverkleidungen: Kalkstein, Edelstahl (im Bild), roter Klinker. Dadurch entsteht eine Verbindung, da sich die beiden Äußeren in der Edelstahlverkleidung spiegeln. Die Düsseldorfer haben für die Gehry-Bauten verschiedene Namen: "Besoffene Häuser", "Schunkelnde Neubauten"... |
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Im Geburtshaus von Heinrich Heine
ist heute eine Buchhandlung mit Literaturcafé untergebracht. Ihm
schreibt man folgenden Spruch zu: "Gerne der Zeiten gedenk´ ich, da alle Glieder gelenkig -bis auf eins. Doch die Zeiten sind vorüber, steif geworden alle Glieder - bis auf eins." |
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Am Marktplatz gehen die ältesten Gebäudeteile des Alten Rathauses auf 1570/73 zurück. 1711 wurde das barocke Reiterstandbild davor enthüllt. Es stellt den Kurfürst Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg und Herzog von Jülich-Berg dar. Von den niederfränkisch sprechenden Düsseldorfern wird er Jan Wellem genannt. Auf diesem Platz wurde am 1.7.2017 die Tour de France gestartet. |