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Reisebericht:   INDIEN 1

 

Anreise:
Abreise
Wohnort:

am 19.2.2012 von Wien-Schwechat nach New Delhi-Indira Gandhi International mit AUA
am 2.3.2012 von New Delhi-Indira Gandhi International nach Wien-Schwechat mit AUA
****County Inn (Delhi/Gurgaon), ***Utkarsh Vilas (Agra), ***Forest Resort (Ranthambore), Bhanwar Vilas Palace (Karauli), ****Royal Orchid Central (Jaipur), ***Shree International (Jodhpur), Maharaja Ganga Mahal (Bikaner), Udai Vilas (Mandawa)
KAMERA: Gertrude Musil




Unsere Reiseroute durch Indien, durch das Land der Maharajas, bewegte sich im "Goldenen Dreieck", jener Pfade, die schon vor langer Zeit für den Handel aus China nach Westen benutzt wurden. Man handelte hauptsächlich mit Seide, Gold und Gewürzen. Dabei erwirtschafteten einige wenige einen beachtlichen Reichtum. Wir hingegen begegneten fast ausschließlich armen und dennoch glücklichen Menschen, die sich auch nicht um ihre Umwelt scheren und fast alles den vielen Göttern zuschreiben. Auf Schritt und Tritt begegnet man Hindus und Moslems, die sich vertragen, obwohl auch hier die Moslems sich penetrant verhalten.


Wir befinden uns hier im Mehrauli-Archäologie-Park, in dem alle Bauten  aus der Anfangszeit der muslemischen Herrschaft über Indien stammen. Der Qutab Minar selbst ist eine erhabene Siegessäule, mit deren Bau sofort nach Unterwerfung des letzten Hindu-Königreiches von Delhi im Jahr 1193 begonnen wurde. Stolze 72,5 m ragt dieser Turm empor. Er verjüngt sich von 15 m Durchmesser am unteren Ende auf nur 2.5 m an der Spitze. Er ist Indiens höchster frei stehender Turm und Minarett und markiert jene Stelle, an der sich das erste muslemische Reich in Nordindien etablierte. Der Turm besteht aus fünf charakteristischen Stockwerken, jedes klar erkenntlich durch einen vorspringenden Balkon. Die ersten drei Stockwerke sind aus rotem Sandstein errichtet worden, der vierte und fünfte Stock aus Marmor und Sandstein. Mittlerweile steht dieser so ausnehmend schöngestaltete Turm etwas schief, hat aber all die Jahrhunderte erstaunlich gut überstanden.


Das Material der Siegessäule stammt aus 27, von den Moslems 1192 zerstörten, Hindutempeln. Die Steinmetzarbeiten - hier im speziellen die arabischen Schriften im roten Sandstein - haben uns nicht nur hier, sondern in ganz Indien fasziniert.


Zu Füßen des Qutab Minar steht Indiens erste Moschee, die Quwwat-ul-Islam-Moschee. Stolz trägt sie den Namen “Macht des Islam”. Im Jahr 1193 begann Qutb-ud-Din mit dem Bau dieser Moschee, die dann aber in den folgenden Jahrhunderten viele Um- und Anbauten über sich ergehen lassen musste. Die ursprüngliche Moschee stand auf den Grundmauern eines Hindutempels. Viele Elemente der Konstruktion verweisen auch auf ihren hinduistischen oder jainistischen Ursprung, wie man an den Säulen erkennen kann. Diese wurden aus zwei Säulen zusammengefügt.


Der Burunduk, auch Asiatisches Streifenhörnchen genannt, ist eigentlich ein waldbewohnendes Nagetier. Doch wie auch viele Inder, kann man sich dort wo sich viele Menschen herumtreiben, durch Betteln durchs Leben schlagen.


 
Auch Papageien (indische Halsbandsittiche) brüten in diesem Weltkulturerbe, was der Bausubstanz nicht gerade zuträglich ist.


Die Jama Masjid („Freitagsmoschee“) in Old Delhi ist die größte Moschee Indiens und eine der größten der Erde. Sie befindet sich auf einer neun Meter hohen Erhebung im Zentrum.  Der Bau erfolgte unter Großmogul Shah Jahan zwischen 1650 und 1656. Am Bau waren 5000 Handwerker beschäftigt. Auf dem quadratischen Innenhof befindet sich in der Mitte ein Wasserbecken für die Reinigung vor dem Gebet. Zum Freitagsgebet drängen sich  hier bis zu 20.000 Gläubige.


Das 42 m hohe India Gate in New Delhi wurde 1921 entworfen. Das Monument erinnert an die Soldaten aus Britisch-Indien, die im Ersten Weltkrieg für das Britische Empire ihr Leben ließen. Eingraviert sind die Namen von 90.000 indischen und britischen Kriegstoten des Ersten Weltkriegs, außerdem die Namen von 3.000 Soldaten, die an der Nordwestgrenze und 1919 im Krieg in Afghanistan starben. Auch die Toten im Bangladesch-Krieg im Jahre 1971 werden durch das Denkmal unter dem India Gate geehrt.



Mitten in der Stadt begegnet man plötzlich einer Rotte Affen, die sich vermutlich bei bestimmten Bäumen ihre Bäuche mit reifen Früchten vollschlagen.


Aber auch Schweinen begegnet man in Städten auf Schritt und Tritt. Die Menschen geben ihnen Nahrung, wie man auf dem Foto sehen kann. Dabei handelt es sich nicht um einen Mistplatz, es ist der ganz normale Gehsteig in New Delhi. Die Schweine werden ausschließlich von der niedrigsten Kaste als Nahrung genutzt.


Auf dem Weg nach Agra machen wir bei einer Schule einen Halt. Hier wird Kuhdung in der Sonne getrocknet und im Winter als Heizmaterial verwendet. Somit wird der von den Heiligen Kühen stammende Mist wieder an die Götter im Himmel zurück gegeben.


Im Schulhof sitzen die Schüler, nach Klassen getrennt, am Boden. Unsere Bitte, die Schule betreten zu dürfen, wurde vorerst abgelehnt. Erst nachdem einige Kugelschreiber den Besitzer wechselten, durften wir, zur Freude der Schüler über die zusätzliche Pause, die Schule besuchen. Hier handelt es sich um eine öffentliche Schule, die inklusive Mittagessen vom Staat komplett finanziert wird.


Bei einem Rasthaus begegnen wir diesem Musikanten. Der Vater spielt auf einem indischen Streichinstrument und singt dazu, seine Tochter tanzt zur Musik eher widerwillig. Wenn niemand schaut, wird sofort gestoppt. Vielleicht wäre es besser sein Kind in die Schule zu schicken, um nicht auf Lebzeiten auf Almosen angewiesen zu sein.


 Ein Gurutempel, nicht gerade sparsam gebaut. Ob es sich hierbei um einen Guru (= ein religiöser Titel für einen spirituellen Lehrer) im Hinduismus, im Sikhismus oder im tantrischen Buddhismus handelt ist nicht bekannt.


In Agra besuchen wir zuerst das Agra Fort. Man betritt den Komplex, der mit rotem Sandstein verkleidet ist, durch das Amar Singh Gate. Das Rote Fort von Agra liegt auf einem teils natürlichen (Uferböschung), teils von Menschenhand aufgeschütteten Hügel am Ufer des Yamuna-Flusses. Es wurde 1983 in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen. Ein Teil des Geländes wird heute militärisch genutzt und ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich


 Das Agra Fort wurde 1565 – 73 auf Veranlassung des Herrschers Akbar dem Großen errichtet. Dieser wollte Agra statt Delhi zur Hauptstadt des Mogulenreichs machen. Nach einem Attentat in Delhi fühlte er sich hier sicherer. Seine Nachfolger, vor allem unter Shah Jahan in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, erweiterten den Bau. Die Ummauerung war bereits 1571 abgeschlossen. Palastbauten wurden jedoch nicht errichtet, da Akbar bereits kurze Zeit später (1572) in Fatehpur Sikri eine neue Hauptstadt gründete, die er jedoch ebenfalls bald wieder aufgab, um in Lahore zu residieren.


Kompliment an die Steinmetze. In den Detailansichten sind persische Einflüsse erkennbar.


Die öffentliche Audienzhalle Diwan-i-Aam, das größte Gebäude der Festung. In dieser geräumigen Säulenhalle nahm Shah Jahan auf dem mit Diamanten übersäten Pfauenthron Platz, dessen Prunkstück der Kohinoor war, der berühmteste Diamant der Welt, der heute Teil der britischen Kronjuwelen ist.


1627 kam Shah Jahan an die Macht der Erbauer des Taj Mahal. Dieser wurde 1658 durch seinen 3. Sohn Aurangzeb entmachtet und hier auf dem Fort bis zu seinem Tod gefangen gehalten. Er hatte stets Sichtkontakt zum 2,5 km entfernten Taj Mahal.


Mit einer Kutsche fahren wir zum Taj Mahal. Dieses liegt an einer Biegung des Flusses Yamuna, einer der Heiligen Flüsse Indiens, an dessen Ufer die Verstorbenen  verbrannt werden. Daher führte diese Fahrt durch verrauche Gegenden. Im vorigen Bild kann man den Rauch sehen.


Das legendäre, aus weißem Marmor errichtete Taj Mahal, Wahrzeichen Indiens, ließ der Großmogul Shah Jahan zum Gedenken an seine, bei der Geburt ihres 14. Kindes im Jahre 1631 verstorbene Hauptfrau Mumtaz Mahal erbauen. Am Bau des 58 Meter hohen und 56 Meter breiten Mausoleums waren 20.000 Handwerker beteiligt. Über 1.000 Elefanten wurden zum Transport herangezogen. Da Shah Jahan ankündigte für sich an der gegenüber liegenden Flussseite ein baugleiches, aus schwarzem Marmor gefertigtes Gebäude errichten zu lassen, entmachtete ihn sein 3. Sohn Aurangzeb und ließ ihn im Fort Agra einsperren. Das Land war zu diesem Zeitpunkt bereits pleite.



Das Taj Mahal besteht aus Baumaterialien, die aus vielen Teilen Indiens und Asiens herangeschafft wurden. 28 verschiedene Arten von Edelsteinen und Halbedelsteinen wurden in den Marmor eingefügt. Die vier um das Hauptgebäude herum angeordneten Minarette sind leicht geneigt, damit sie im Falle eines Erdbebens vom Hauptgebäude weg stürzen.



Da Mekka von hier aus gesehen im Westen liegt, befindet sich in dieser Himmelsrichtung eine Moschee. Symmetrisch dazu liegt mit gleichem Grundriss im Osten ein Gästehaus.


Die Geisterstadt Fatehpur Sikri, die frühere Hauptstadt des Mogulenreiches unter Großmogul Akbar (1542–1605), wurde zwischen 1569 und 1574 erbaut. 1571 zog Akbar mit seinem Hofstaat hierher, bereits 1585 verlegte er den Hof aber nach Lahore, von wo aus er seine Feldzüge nach Nordwesten besser leiten konnte. Zudem war die Wasserversorgung der Stadt vermutlich unzureichend.


Akbar heiratete als erster Mogul-Herrscher eine Hindu, eine Rajputen-Prinzessin aus Amber und schaffte die den Nicht-Muslimen auferlegten Sondersteuern ab. Indem er, oft durch Eheschließungen, die Loyalität lokaler Fürsten gewann, gelang es ihm, ein effizientes Steuersystem einzuführen, das es ihm schließlich ermöglichte, Fatehpur Sikri bauen zu lassen.



Akbar hatte 300 Konkubinen und dennoch hatte er Probleme einen Nachkommen zu zeugen. Seine Hindu-Gemahlin Jodha schenkte ihm schließlich doch noch einen Erben. Im Bild übrigens das King-Size-Bett Akbars.


Auf dem Weg durch die Altstadt von Karauli kommen wir bei diesem nichtssagenden Haus vorbei. Man sagte uns es sei das Kindergefängnis. Kopfschüttelnd und ungläubig standen wir da, als plötzlich ein ca. 12-jähriger Knabe herausschaute. Auf die Frage was er angestellt habe antwortete er: "Ich bin nicht eingesperrt, ich bin nur der Koch!" Gute Antwort!


Das 600 Jahre alte Stadtpalast von Karauli wurde wahrscheinlich im 14. Jahrhundert von der königlichen Familie zu einem prächtigen Stadtpalais erbaut. Die Festung und das Stadtschloss bleibt die offizielle Residenz der königlichen Familie von Karauli bis 1938. At that time a much more modern Bhanwar Vilas palace was built by Maharaja Ganesh pal Deo Bhadur. Zu jener Zeit wurde ein moderneres Gebäude, der Bhanwar Vilas Palace von Maharaja Ganesh Pal Deo Bhadur gebaut und mit Art-Deco-Möbeln ausgestattet. Wir hatten das Vergnügen dort zu übernachten.



Die herrschende Familie von Karauli sind die Nachkommen von Lord Krishna, während die Stadt Heimat von Shri Madan Mohanji, einer Gottheit von Lord Krishna, ist und von Millionen Anhängern aus Rajasthan und anderen Staaten Indiens verehrt wird.
Krishna ist der Gott mit dem kindlichen Aussehen. Er hat stets eine Flöte - eine Bansuri - bei sich, und trägt eine Pfauenfeder im Haar.


 In dem herrlich bemalten Palast findet man aber auch Abbildungen anderer Götter, vornehmlich des Gottes Ganesha. Es ist jene Gottheit, die vier Arme und einen Elefantenkopf besitzt.


Den Kaila Devi Nationalpark durchfuhren wir mit Jeeps. Linkes Bild: Da in Indien sämtliche Fahrzeuge voll ausgenutzt werden (auf Bussen sitzt man auch am Dach, mit Mopeds werden oft 6 Personen inkl. Säuglingen transportiert) ist es nicht verwunderlich, dass ich auf diesem Jeep 18 Personen zählte.
Rechtes Bild: Unser indischer Guide Kumar, der von mir den Titel "Sawai" bekam, was so viel wie "1/4 mehr" bedeutet, und unser heimisches Goldstück - Linda.


Im Kaila Devi Nationalpark gibt es Sambarhirsche, Axishirsche, Nilgauantilopen, Vierhornantilopen, indische Gazellen, Wildschweine, Faultiere, Goldschakale, Streifenhyänen, Wölfe, Rohrkatzen, Lippenbären, Mungos, Leoparden und Tiger. Unbeeindruckt dessen, gehen diese 4 Mädels Wasser holen.


Auf der Heimfahrt zu unserem Hotel müssen wir wegen einer Hochzeitsvorbereitungsprozession kurz stoppen. Mit Musik und "Hallo" kreuzte sie unseren Weg.


Das Ranthambore Tiger Reservat ist ein Tigerreservat im indischen Bundesstaat Rajasthan. Es ist berühmt für die Möglichkeit, Tiger in freier Wildbahn zu beobachten. Das Gebiet mit seinen wenig scheuen Tigern war eines der Vorzeigereservate des "Project Tiger". Trotz zweimaligen Versuchs ist es uns nicht gelungen einen Tiger zu sehen, dennoch hat es sich geloht, den Nationalpark mit einem Guide im offenen Geländewagen zu besuchen. 2012 sollen weitere Tiger aus anderen Teilen Indiens hierher gebracht werden.



Der indische Feigenbaum (Banyan) fasziniert durch seine Größe und seine gewaltige Ausladung. Interessant seine Entstehung: Erst wächst er auf einem beliebigen Wirtsbaum, der zunächst keinen Schaden nimmt, da der Banyan kein Schmarotzer ist. Er sendet Luftwurzeln aus, die sich mit der Zeit zu einem dichten Netz entwickeln. Haben die Wurzeln den Boden erreicht, kommt es zu einem Wachstumsschub, da die Pflanze nun nicht mehr ausschließlich auf das Substrat, das sich auf dem Wirtsbaum angesammelt hat, angewiesen ist. Mit zunehmendem Wachstum wird der Wirtsbaum erdrückt und stirbt schließlich ab.

 
Völlig unbeeindruckt von den Besuchern des Ranthambore Nationalparks sind die Tiere.

Linkes Bild: Sambarhirsch männlich
Rechtes Bild: Sambarhirsch weiblich

 
Selbst Portraitaufnahmen gelingen mit der dementsprechenden Fotoausrüstung.

Linkes Bild:  Axishirschweibchen
Rechtes Bild: Hanumann Languren

 

Linkes Bild: Im Hinduismus ist der Pfau das Reittier von mehreren Göttern. Besonders häufig wird der Pfau als das Reittier von Skanda, dem Kriegsgott der Hindus genannt. Skanda ist der Sohn von Gott Shiva.
Rechtes Bild:  Ein Krokodil genießt die Wärme.

Linkes Bild: Eine Eule schaut interessiert.
Rechtes Bild:
Die Wanderelster ist ein frecher Geselle, der sich gerne in der Nähe von Menschen aufhält.
  Fortsetzung Indien 2