Das
Kloster Strahov
ist das älteste
Prämonstratenserkloster in den Böhmischen Ländern. Es wurde
um 1140 gebaut. Während der Hussitenkriege zerstört,
entstand es in der Barockzeit wieder zu einem bedeutenden
kirchlich-kulturellen Zentrum mit einer großen
Literatursammlung, die neben mittelalterlichen
illuminierten Handschriften auch Globen aus dem Barock
enthält. Die Prämonstratensergemäldegalerie ist ebenfalls im
Kloster untergebracht.
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Aber noch
etwas gibt es im
Strahov
Kloster:
Eine hauseigene
Brauerei. Ein
schöner Tagesausklang bei einem schmackhaften Abendessen mit einigen
gepflegten Bierchen. Und natürlich wieder mit böhmischer "Hmtata". |
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Die
Pařížská, die
Pariser Straße
ist die teuerste Einkaufsmeile in Prag: Hier haben sich alle Luxusmarken
von Dior über Gucci bis zu Louis Vuitton angesiedelt. Sie verläuft
direkt vom Rathausplatz in die Judenstadt (Josefov) hinein bis zur
Moldau. Wunderschöne Jugendstilfassaden findet man hier. |
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Ein Besuch
des Schwarzen
Theaters ebenfalls
in der Pariser Straße, stand auch auf unserem Programm. Das
Schwarzlichttheater des Schöpfers Jiří Srnec in seiner reinen Form geht
auf das Prinzip des schwarzen Kabinetts zurück. Dies bedeutet, dass in
Schwarz gekleidete Schauspieler mit den Requisiten gegen den Hintergrund
für den Zuschauer nicht zu sehen sind. Die Objekte werden hierdurch
bewegungsfähig und eigenartig belebt. Ein toller Abend! |
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Ursprünglich stand auf der Letná Höhe ein
Stalin-Denkmal, welches nach einer 5 1/2-jährigen
Bauzeit 1955 eingeweiht und bereits 1962 wieder
gesprengt wurde. Fast 30 Jahre später wurde an
dessen Stelle ein anderes Kunstwerk errichtet. Das
Metronom.
Es soll daran erinnern, dass politische Macht
letztlich vergänglich ist. Und wahrscheinlich sollte
man sich in dieser Interpretation nicht durch
ein eher unangenehmes Detail beirren lassen: Dass
nämlich die Prager Stadtverwaltung nicht immer Geld
für den Betrieb des Pendels zu haben scheint, und
dieses daher zwischendurch auch immer wieder mal
stehen bleibt.
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Wir machten
eine Schifffahrt
auf der Moldau
und genossen gleichzeitig ein köstliches Mittagessen (natürlich mit
Bier). Die Moldau (Vltava)
ist der längste Fluss in Tschechien
und ein Nebenfluss der Elbe.
Sie ist 440 km lang. |
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Da in Prag
die Moldau über einige Stufen fließen muss, wird der Schiffsverkehr
durch eine Schleuse geführt. Diese heißt
Trojaschleuse
und befindet sich am linken Moldauufer. |
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Am rechten
Moldauufer liegt die premyslidische Besiedlung von
Vyšehrad
nachweislich aus der zweiten Hälfte des 10. Jh. – so
zeigen die Fundstücke fürstlicher Münzen. Den Legenden nach
war er Sitz der Fürstin Libuše und der ersten Premysliden.
Später, im 19. Jahrhundert, wurde Vyšehrad die
Nationalbegräbnisstätte und mit ihr der „Slavín" zum Symbol
der glorreichen tschech. Vergangenheit. Über 600
tschechische Persönlichkeiten liegen hier begraben.
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Die
Grundsteinlegung der Karlsbrücke
durch Karl IV.
erfolgte am 9. Juli 1357 um exakt 5:31 Uhr – der Herrscher hatte sich
von Astrologen den günstigsten Zeitpunkt für das Zeremoniell errechnen
lassen. Als Vorbild diente die Steinerne
Brücke in Regensburg.
Sie wurde an der Stelle erbaut, an der die Steinbrücke aus dem 12. Jh.
stand, die 1342 durch Hochwasser
zerstört wurde. Mit dem Bau wurde der 28-jährige Peter Parler
beauftragt. Sie hat eine Länge von 516 Metern und eine Breite von etwa
9,50 Metern. Ihre 16 Brückenbögen ruhen auf 15 Pfeilern.
Um sie diesmal fester zu machen, wurde angeblich der Mörtel
mit Eiern angereichert.
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Insbesondere im
Barock wurden auf
der Brücke zahlreiche Heiligenfiguren errichtet. Die
bekannteste ist die Gedenkstätte des
Heiligen Jan Nepomuk,
der einer
Legende nach von
dieser Stelle aus auf Geheiß von
Wenzel IV. in die
Moldau geworfen worden sein soll, da er, sich auf das
Beichtgeheimnis berufend, die Inhalte der Beichten von
dessen Frau nicht verraten wollte. Am östlichen Ende der
Brücke steht der
Altstädter Brückenturm.
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Wenn man den Altstädter Ring
hinter sich gelassen hat, kommt man in die Karlsgasse, (Karlová), die
von unzähligen Geschäften mit Geschenkartikeln für Touristen, mit
Souvenirs und Reproduktionen von berühmten Malern bis hin zu kleinen
Holzspielzeugen umgeben wird. An der Ecke der Karlsgasse /
Seminárská-Straße steht das Haus Zum Goldenen Brunnen, eines der
malerischsten Gebäude der Altstadt, ausgeschmückt mit schönen Reliefs
des hl. Wenzel und des hl. Johannes Nepomuk.
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Das neu
gestaltete Hotel befindet sich in zentraler Lage auf dem ruhigen,
historischen Male Namesti (kleiner Platz) neben dem Staromestske Namesti,
dem Hauptplatz der Altstadt. Das Gebäude stammt aus der ersten Hälfte
des 13. Jahrhunderts und der Ort, an dem die
V.J. Rott
Familie seinen Eisenhandel aufgemacht hat. Das Gebäude zeichnet sich
durch seine schöne Dekoration, die Neorenaissance Fassade und die
Fresken, die vom berühmten Künstler Mikolas Ales stammen, aus. |
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Links im
Bild das
Altstädter Rathaus.
Den Prager Bürgern wurde im 14. Jahrhundert von ihrem König gestattet,
ein Rathaus zu errichten und dort die Stadtverwaltung unterzubringen. Es
wurde im gotischen Baustil gestaltet und verfügt über einen Turm, von
dem aus man eine hervorragende Aussicht auf den Altstädter Ring und die
umliegende Altstadt von Prag hat.
Am
Altstädter
Ring sticht dem Betrachter vor
allem die gotische Teynkirche
(rechts) mit ihren vielen Turmspitzen ins Auge. Nach dem Veitsdom ist
die Teynkirche der bedeutendste gotische Kirchenbau der Stadt. |
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Auch im
Inneren der
Teynkirche findet
man mehrere gotische Werke, aber auch spätere Arbeiten aus der Zeit des
Barock. Außerdem befindet sich in der Teynkirche das Grab des dänischen
Astronomen Tycho de Brahe, dem Lehrer von Johannes Kepler.
Der weiträumige Platz
ist das historische Zentrum von Prag. Hier fanden bedeutende
geschichtliche
Ereignisse wie die Hinrichtung
der aufständischen Protestanten 1621 statt. Auf dem Platz steht das
Jan Hus Denkmal,
das an den weltberühmten tschechischen Reformator erinnert. |
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Weltberühmt
ist die
Astronomische Uhr
des Rathauses, die außer der Uhrzeit auch das jeweilige Sternzeichen und
das aktuelle Datum in einem schön gestalteten Kalender anzeigt. Zu jeder
vollen Stunde ertönt ein Glockenspiel und die Apostel erscheinen. Dieses
sich stündlich wiederholende Schauspiel zieht jedes Mal zahlreiche
Besucher an. |
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Jüdische
Siedlungen in Prag können bis in die Mitte des 12.
Jahrhunderts zurückverfolgt werden. Das
Haupt-siedlungsgebiet lag in der Gegend des heutigen Josefov,
wo lediglich der jüdische Friedhof, sechs Synagogen und das
jüdische Rathaus
erhalten sind. Die einzige erhaltenen Synagoge des
Prager Ghettos ist die Klausensynagoge aus dem Frühbarock.
Sehenswert sind ferner die Pinkas-, Maisel-, Spanische und
Altneusynagoge. Beachtenswert sind die zwei Zifferblätter
auf dem Turm des Rathauses.
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Die
Pinkas-Synagoge
ist auch eine Gedenkstätte für die jüdischen Bürger der
Tschechoslowakei, die während des Zweiten Weltkrieges umgekommen sind.
An den Wänden der Räume sind die
Namen
von fast 78.000 Menschen, alphabetisch nach Familien und Orten geordnet,
aufgeschrieben. |
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Der
Alte Jüdische Friedhof
in Josefov wurde 1478 eingerichtet. Aus Platzmangel schichtete man die
Toten in bis zu 12 Schichten übereinander. Auf dem winzigen Flecken
drängen sich heute über 12.000 Grabsteine, doch ruhen hier die Gebeine
von vermutlich 100.000 Verstorbener. |
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Die
Spanische Synagoge ist das
jüngste Gotteshaus auf dem Gebiet der ehemaligen Prager
Judenstadt. Sie steht aber an Stelle der ältesten Synagoge
Prags, der sogenannten Altschul. Sie gehörte zu einem
kleinen, vom eigentlichen Judenviertel abgetrennten Gebiet.
1389 wurde die Altschul bei einem Aufstand gegen die Juden
zerstört. 1516 brannte sie wieder nieder und wurde 1603 und
1622 umgebaut. 1745-1749, als die Juden aus Prag vertrieben
wurden, wurde sie wiederum verwüstet und dann 1750 auf
Kosten von
Israel Frankl Spira
erneuert.
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Bei einem
Abendspaziergang kamen wir beim
Pulverturm
(Prašná brána) vorbei. Er
ist ein 65 Meter hoher gotischer Pulverturm,
der seinen Namen dem bis Ende des 17. Jh. hier gelagerten Schwarzpulver
verdankt. 1475 wurde mit dem Turmbau begonnen. Erst 400 Jahre später
wurden die Bauarbeiten beendet. Im Jahre 1484 wurden die Arbeiten an
diesem Repräsentationsobjekt abgebrochen, da König Vladislav II.
seinen Amtssitz von der Altstadt
in die Burg
verlegte. Der Turm hatte lange Zeit ein provisorisches Dach. Erst im
Jahre 1886 wurde bei einer Restaurierung
ein Walmdach
montiert.
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1365
begann man mit dem Bau der dreischiffigen
Teynkirche (Týnský chrám) auch
"Kirche der Jungfrau Maria vor dem
Teyn"
genannt. Erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und zu Beginn
des 16. Jahrhunderts wurden die Türme (Adam und Eva) fertig gestellt, die
sich nicht gleichen und von denen einer 80 m hoch ist. Der vom Markt aus
gesehen rechte Turm ist ein klein wenig dicker als der Linke. Der Rechte
wird gemeinhin als "Adam" bezeichnet, der linke als "Eva". Im Sommer
spenden Adam und Eva Schatten, deshalb diente Eva im Mittelalter als
Lager für leicht verderbliche Lebensmittel. |
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Mit dem
Bau der
Kirche des hl. Bartholomäus
in
Pilsen
wurde im Jahr 1295 begonnen; zu Beginn des 16. Jh.
wurde dann der Bau vollendet. Auf dem Hauptaltar ist
die Statue der Pilsner Madonna aus dem Jahr 1390 zu
sehen, welche eine der wertvollsten Statuen des sog.
„schönen Stils“ von böhmischen Madonnen darstellt.
Im Jahr 1993 gründete Papst Johannes Paul II. in
Pilsen das Bistum und aus der Kirche wurde die
Bischofskirche / Kathedrale. Der Turm der Kirche ist
mit seiner Höhe von 102,6 m der höchste Kirchturm in
Tschechien und ein beliebtes Ausflugsziel.
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Eine Replik
der Pilsner Madonna aus der Bartholomäuskirche befindet sich auf der
Spitze der
Pestsäule aus dem
17. Jh. auf dem Hauptplatz. Dahinter befindet sich das
Rathaus von Pilsen.
Das auf der nördlichen Seite des Platzes stehende Renaissance-Gebäude
wurde in den Jahren 1554-1559 erbaut. Zu Beginn des 17. Jh. wurde es mit
einem kleinen Turm versehen, in den Jahren 1907-1912 wurde es baulich
abgeändert und mit Sgraffito verziert. |
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Die
Große Synagoge in
Pilsen ist Europas
zweitgrößte
Synagoge (nach der
Großen Synagoge in
Budapest) und die
drittgrößte der Welt. Sie wurde von Architekt Emanuel Klotz
in maurisch-romanischem Stil entworfen. Grundsteinlegung
erfolgte im Dezember 1888, 1893 war der Bau vollendet. Im 2.
Weltkrieg befand sich das Nazi-Hauptquartier im Nebenhaus
(gelbes Haus links) und man wollte die Synagoge sprengen.
Erst nach Rücksprache mit Statikern wurde der Plan
verworfen, da auch dieses Gebäude eingestürzt wäre.
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Das
Westböhmische Museum
entstand im Jahr 1878 und konzentriert sich
auf Sammlungen aus dem Bereich der
Paläontologie, Archäologie, Numismatik,
Geschichte, Militaria, Glas, Porzellan und
sonstiger angewandter Kunst. Anziehend ist
die moderne Exposition der Pilsner
städtischen Rüstkammer, die unter der
Herrschaft Karls IV. entstand und
beispielsweise die älteste europäische
Schießwaffensammlung vom Ende des 14. und
Beginn des 15. Jh. enthält.
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Broncefiguren in einem Park in Pilsen:
Spejbl und Hurvínek sind die zwei
berühmtesten Marionetten
des tschechischen Puppenspielers Josef Skupa.
Der besondere
Charme dieses Puppenspiels besteht in den witzigen Dialogen zwischen dem
ziemlich schwierigen Vater Spejbl und seinem Sohn Hurvínek, einem sehr
schlauen Kerlchen, das seinen Vater oft mit seinen Fragen zur
Verzweiflung treibt. Die Stücke sind eine gelungene Mischung grotesken
Humors und einer satirischen Sicht auf die Welt.
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Dar Tor
der
Pilsner Brauerei.
Bier wird in Pilsen sozusagen seit der
Stadtgründung gebraut. Erste schriftliche
Aufzeichnungen mit brauereiähnlichem Charakter
tauchen bereits im Jahr 1307 auf. Es handelt sich um
ein Testament, in welchem Wolfram Zwinilinger seine
Brauerei und Mälzerei der Kirche des hl.
Bartholomäus vererbt. Braumeister Josef Groll braute
am 5. Oktober 1842 das erste untergärige helle
Lagerbier, welches zum Urtyp aller anderen hellen
Biere wurde. Auch hier kehrten wir zu einem
köstlichen Mittagessen und ebenso köstlichen Bieren
ein.
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Die
Burg Karlstein
(Karlštejn) befindet sich rund 30 km
südwestlich von
Prag. Sie wurde 1348
von
Karl IV. gegründet,
als er (erstmals) zum
römisch-deutschen König
gewählt und gekrönt war, aber die Kaiserkrönung noch nicht
vollzogen war, was erst 1355 erfolgte. Die Burg beherbergte
von ca. 1350 bis 1421 die
Reichskleinodien des
Heiligen Römischen Reiches.
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Bis in der
Burg Karlstein
die wichtigsten Mauern standen, vergingen zehn Jahre, der
Bau der Kapelle des Heiligen Kreuzes dauerte bis 1365. Die
Außenmauern sollten den Eroberungsversuchen standhalten,
trotzdem wurden die Reichskleinodien in den
Hussitenkriegen um
1421 evakuiert und über Ungarn nach Nürnberg verbracht.
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