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Reisebericht:  Baskenland - Navarra - La Rioja

 

Anreise:
Abreise:
Wohnort:

am 25.4.2017 von Wien via Frankfurt nach Bilbao mit Lufthansa
am 2.5..2017 von Bilbao via Frankfurt nach Wien mit Lufthansa
Bilbao: ****Holiday Inn, Pamplona: ****Tres Reyes, Logrono: ***Ciudad de Logrono, Vitoria: ****Silken

FOTOS: Gertrude Musil


BILBAO (Baskenland)
Vom Flughafen ging es erstmal auf den Artxanda Hügel. Es ist der Ausflugsberg der Bilbainos auf den auch eine Standseilbahn hinauf führt. Von hier hat man einen guten Überblick über die Stadt. Im Bild unverkennbar die rote Brücke, welche in das daneben liegende Gesamtkunstwerk des Guggenheim Museums integriert ist.
    
Ein äußerst interessantes Gebäude ist das Azkuna Zentroa. Es war 1909 ein zentrales Weinlager und ist heute ein Kultur- und Freizeitzentrum. 2010 nahm sich der Architekt Philippe Starck dem Umbau an, indem er die Ecktürme restaurierte und den restlichen Bau total entkernte. Heute befinden sich drinnen ein Multiplex-Kino, ein Fitnesscenter, eine öffentliche Bibliothek, Showrooms, Auditorien, Restaurants, Geschäfte und ein Schwimmbad.
   
Betritt man das Azkuna Zentroa fällt einem sofort die Dunkelheit auf. Nachdem sich die Augen daran gewöhnt haben kommen die 43 verschieden verkleideten Säulen um so mehr zur Geltung und die Stimmung verändert sich.
   
Blickt man im Azkuna Zentroa aus dem Atrium zur Decke sieht man den Glasboden eines Schwimmbeckens.
   
Die Puente Colgante ist eine Schwebefähre. Sie wurde von einem Schüler von Gustave Eiffel entworfen und 1893 eingeweiht. Den Benützern erspart sie einen Umweg von 20 km über die Autobahn.
   
Auf die Plattform der Puete Colgante passen 6 PKW. Links und rechts davon können sich Fußgänger in einem verglasten Raum aufhalten.

   
Der Architekt des Guggenheim Museums ist der kanadisch-US-amerikanische Architekt und Designer Frank O. Gehry. Das Baukonzept wurde 1993 der Solomon R. Guggenheim Foundation vorgestellt. Die Grundsteinlegung erfolgte noch im gleichen Jahr. Das Gebäude wurde 1997 fertiggestellt und ist für seinen dekonstruktivistischen Baustil berühmt. Die Bauzeit betrug vier Jahre. Das Gebäude wurde sowohl in der geplanten Bauzeit als auch im Budgetrahmen errichtet. Vor dem mit Titan Platten verkleideten Bau sitzt Puppy, der mit 17.000 Blumen verkleidete West Highland White Terrier - eine Arbeit des Künstlers Jeff Koons.
   
Ein Blick aus dem Atrium des Guggenheim Museums. Das Konstrukt wurde zuvor mit der CAD-Software CATIA berechnet. Das Guggenheim Museum ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es besteht aus Glas, Titan und Kalkstein. Das Grundgerüst besteht aus Stahl. Man kann sich bei so mancher Bauausführung die Verzweiflung der Arbeiter vorstellen, da es kaum Gerade und Rechte Winkel gibt.
   
Maman ist die größte Skulptur aus der Spinnen-Serie der Künstlerin Louise Bourgeois. Sie ist über neun Meter hoch und trägt einen Beutel, der 26 Marmoreier enthält. Der Name Maman ist das französische Wort für „Mutter“. Das Werk ist eine Hommage an ihre Mutter, die in Paris als Restauratorin von Tapisserien arbeitete, und so, wie die Spinnen, immer wieder Gewebe erneuerte. Für Bourgeois war die Spinne ein Freund, beschützend und hilfreich.
   
SAN SEBASTIAN (Baskenland)
liegt im äußersten Norden der 
iberischen Halbinsel im Bogen des Golfs von Biskaya an der Bucht La Concha (deutsch: Die Muschel), deren Name von ihrer auffälligen Form herrührt. Bei Ebbe (hier im Bild) schreiben die Basken ihre politischen Forderungen in den Sand. Ebenfalls im Bild der Monte Urgull mit der Christusstatue, die Strandpromenade und das 1897 eröffnete Casino, seit 1947 das Rathaus.
   
Auf den 88 Meter hohen Monte Urgull wurde auf einer Kapelle eine 12,5 Meter hohe Christus Statue errichtet. Auf Grund der strategischen Bedeutung wurde bereits im 12. Jh. eine Burg mit dem Namen Castillo de la Mota errichtet.
   
In den Bars und Kneipen im Baskenland, Navarra und La Rioja heißen die Tapas Pinchos (Baskisch: Pintxos). Es sind kleine Happen, die man oft zu einem Glas Rioja nimmt. Der Name Pincho stammt von dem spanischen Wort für „Spieß“, denn häufig werden Zahnstocher oder kleine Holz- und Kunststoffspieße verwendet, um Pinchokomponenten zusammenzuhalten oder die Pinchoauflage auf einer Brotscheibe zu halten. Die Hochburg der Pinchos ist hier in San Sebastian.

 

 
Auf der quadratischen Plaza de la Constitucion (Platz der Verfassung) von 1817 wurden seit je her Feste ausgetragen. Über den Arkaden befinden sich Balkone, die alle mit Nummern versehen sind. Es waren die Logen von Besuchern bei Stierkämpfen.
   

PAMPLONA (Navarra)
Diese Stadt ist bekannt durch die Encierra, ein Stierlauf durch die Stadt, bei welchem vorwiegend junge Männer mit weißem Hemd und Hose sowie einem roten Halstuch und Schärpe Stiere in die Arena treiben. Durch die schmale Gasse links vom Rathaus geht der Weg über den Platz nach rechts weiter. Im Bild die schöne barocke Fassade des Rathauses aus dem 18.Jh. 
   
Das Stiertreiberdenkmal zeigt recht anschaulich die Situation während einer Encierra. Der Brauch stammt aus dem Mittelalter, bei dem Metzgerburschen das Vieh zum Viehmarkt trieben. Heute werden sechs Kampfstiere und vier Ochsen - sie dienen zur Beruhigung - 825 Meter durch die Stadt bis in die Stierkampfarena getrieben, in der sie Stunden später getötet werden. Seit 1924 wurden aber auch 15 Menschen bei diesem Spektakel getötet. Gegner des Stierlaufs kritisieren, dass die Tiere beim Encierro große Angst, Panik und Schmerzen durch Schläge, Stürze und die angeheizte Atmosphäre erleiden.

 

 
An der Plaza del Castillo befindet sich das Cafe Iruna in welchem Ernest Hemingway angeblich seinen Roman "Fiesta" schrieb, in dem er eindrucksvoll das Spektakel um die Stierhatz beschrieb.

 

 
PUENTE LA REINA (Navarra)
Hier vereinigen sich der aragonesische und der navarresische Zweig des Jakobsweges, der gemeinsame Weg überquert den Fluss Arga über die gleichnamige Brücke. Sie stammt aus der ersten Hälfte des 11.Jh. und ist sehr wichtig für die Pilger am Jakobsweg, da sie große Umwege erspart.

 

 
ESTELLA (Navarra)
Der Palast der Könige von Navarra ist der einzige erhaltene romanische Profanbau Navarras. Er steht im Stadtzentrum und wird auch als Palast der Herzöge von Granada de Ega bezeichnet. Der im 12. Jh. errichtete und im 17. Jh. erweiterte Palast beherbergt heute ein Museum. Sehenswert sind die Kapitelle der Fassade mit religiösen und Fabel- bzw. Sagenmotiven (u.a. Kampf Rolands mit dem Riesen).

 

 
LAGUARDIA (Baskenland)
Die heutige Pfarrkirche Santa María de los Reyes wurde im späten 12. oder frühen 13. Jh. begonnen und im 15. Jh. fertiggestellt; ursprünglich gehörte sie möglicherweise dem 
Templerorden. Ältester Teil ist die unspektakuläre Westfassade, dagegen ist das Südportal aus dem 14. Jh. um so imposanter.
   
Am Rathaus aus dem 19. Jh. befindet sich ein Glockenspiel mit Figuren, die nach dem Öffnen der Türen heraustreten und zur Musik tanzen.
   
ELCIEGO (Baskenland)
Am Weg nach Najera kommen wir am Hotel Marqués de Riscal vorbei. Das Weingut besteht seit 1858 und wurde im Jahr 2000 vom Architekten Frank O. Gehry (Guggenheim Museum) entworfen. Auch hier ist die Fassade mit Titanblech verkleidet. Das Hotel wurde im Oktober 2006 mit einem Besuch des spanischen Königs Juan Carlos I. feierlich eröffnet. Hier befindet sich der Weinkeller "La Catedral", in dem Weinflaschen aller Jahrgänge seit 1862 bis jetzt aufbewahrt werden.

 

 
LAGUARDIA (Baskenland)
Wir besuchten natürlich auch einen Winzer. Hier im Bild eines der vielen Kellerabteile der Bodega Campillo. Ob Flaschen oder Fässer aus nordamerikanischer Eiche, Rioja ist vorrätig. Übrigens stammt das Wort Rioja vom Fluss Oja (Rio Oja) ab.
   

NAJERA (La Rioja)
Im 10. und 11. Jh. war Najera zeitweise Sitz der Könige von Navarra. Bekannt ist Nájera heute noch durch ein ehemaliges Benediktinerkloster, dessen Gründung auf ein Grottenwunder zurückgeht, nach dem der König von Navarra 
García el de Najera einen Jagdfalken auf ein Rebhuhn losließ und beide später friedlich in einer kleinen Grotte zu Füßen einer Marienstatue fand.
   

LOGRONO (La Rioja)
Sowohl unser Hotel, als auch die Kirche lagen, sowie fast unsere gesamte Strecke, am Jakobsweg, sodass wir ständig Pilgern begegneten. "Buen Camino" (Guten Weg) ist der Gruß. Aber auch Störchen begegneten wir so wie hier auf dem Kirchturm.
   

VALVANERA (La Rioja)
Das Kloster „Unserer lieben Frau in Valvanera". Laut den Erzählungen eines Abtes von Valvanera, der diese im Jahre 1419 niederschrieb, geht der Ursprung des Klosters auf den Fund einer Marienfigur im 9. Jh. durch einen reuigen Dieb zurück.
   
YUSO (La Rioja)
Das Kloster San Millan de la Cogolla besteht eigentlich aus 2 Klöstern. Dem Kloster Suso und dem Kloster Yuso. In Yuso sehen wir Schränke, in denen originale Notenbücher aus 1725-1729 aufbewahrt sind.

 

 
SANTO DOMINGO (La Rioja)
Der Name der Stadt ist identisch mit dem ihres Gründers, der – gemäß der Überlieferung – für die vorbeiziehenden Pilger eine Brücke und ein Hospital erbaute sowie Wege anlegte und befestigte. Bekannt ist die Stadt auch für das 
Hühnerwunder, zu dessen Erinnerung ein (von einem Hühnerpaar bewohnten) Hühnerstall in der Kathedrale angebracht wurde. Dieser befindet sich in ca. 4 Meter Höhe mit Blick zum Altar. Kirchenbesucher sind natürlich verwundert, wenn sie während der Messe ein lautes "Kikeriki" hören. Im nächsten Bild ist der Hahn und die Henne zu sehen. Sie werden täglich ausgewechselt.
   
Das Hühnerwunder: Eine Familie war auf dem Jakobsweg unterwegs und übernachtete in einem Wirtshaus. Die Wirtstochter verliebte sich in den Sohn der Familie und wollte ihn nicht weiterziehen lassen. Sie versteckte einen Silberbecher in seinen Rucksack und man verurteilte und hängte den (vermeintlichen) Dieb. Am Rückweg von Santiago sprach sie der Sohn, der nicht tot war, an. Die Eltern meldeten das dem Richter, der gerade vor einem Teller gebratener Hühner saß. Er antwortete, dass ihr Sohn so tot sei wie die beiden Hühner vor ihm, worauf diese sich erhoben und davonflatterten.
   
BRIONES (La Rioja)
wurde 740 von Alphonso I. gegründet. Es ist ein mittelalterliches Dorf, in dem die meisten Häuser Steinbauten sind. Die Kirche La Asunción ist sehenswert. Sie ist ein majestätischer Kirchenbau aus dem 16.Jh. in einer Mischung von Renaissancestil und Stil der Katholischen Könige. Die Kirche verfügt über drei Kirchenschiffe, ein achteckiges Kirchenhaupt und einen wunderschönen barocken Kirchturm. Im Bild links das älteste Haus
im Ort.

 

 

HARO (La Rioja)
ist der Hauptort des Weinanbaugebietes Rioja Altto, worauf auch die Bemalung dieses Hauses hinweist. Jedes Jahr findet am 29. Juni die sogenannte "Weinschlacht" (span. Batalla del Vino) statt. Früh morgens begeben sich die weiß gekleideten Teilnehmer auf einen Hügel in der Nähe, wo sie sich gegenseitig mit Rotwein bespritzen. Im Anschluss findet ein gemeinschaftliches Essen statt. Der Ursprung der Weinschlacht ist auf einen alten Streit mit dem benachbarten Miranda de Ebro um den Besitz einiger Hügel zurückzuführen, die sich genau zwischen beiden Orten befinden.

 

 

VITORIA (Baskenland)
Der Hauptplatz der Stadt ist die Plaza de la Virgen Blanca. In der Mitte steht das Denkmal zur Schlacht von Vitoria. In dieser kämpften am 21.Juni 1813 englische, portugiesische und spanische Truppen unter dem Oberbefehl Wellingtons gegen französische, unter dem Oberbefehl Joseph Bonapartes. Die Franzosen verloren die Schlacht, flohen und ließen eine Menge Beutegut und Kanonen auf dem Schlachtfeld zurück. Im Mittelalter fanden auf diesem Platz Lebensmittelmärkte aber auch Stierkämpfe statt. Der Kirchturm links im Bild ist von San Miguel Arcangel. (siehe auch letztes Bild)

 

 

In Vitoria Gasteiz gibt es 7 Fahrsteige teilweise auch regengeschützt und nahezu lautlos mit einer Steigung von 6 bis 12 Grad. Dadurch wurde der PKW-Verkehr reduziert. Und noch was zukunftsweisendes: Eine unterirdische pneumatische Müllentsorgung (Gesamtlänge 23 km). Wie das Periskop eines U-Bootes taucht immer wieder in den Straßen ein Rohr auf. Man öffnet eine Klappe, legt den Müll rein, schließt die Klappe und ZISCH, ist es weg.
   
Vitoria Gasteiz ist bekannt als Graffitti Stadt. Viele Häuser sind mit großflächigen Graffittis besprüht, die aber allesamt eine hervorragende Qualität haben.
   
Vor der Kirche des Erzengel Michael auf der Veranda zwischen den beiden Bögen befindet sich hinter Glas die "Virgen Blanca", die Weiße Jungfrau. Sie wurde 1921 zur Schutzpatronin der Vitorianos erklärt. Der Kult um sie begann aber bereits mit der Gründung der Stadt 1181 unter König Sancho VI.