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Reisebericht:   Baltikum (Lettland, Litauen, Polen)

 

Anreise:
Abreise:
Wohnort

Am 4.6.2013 von Wien-Schwechat nach Riga mit AUA
Am 12.6.2013 Ankunft in Wien (Rückreise mit Bus)
 ****Radisson Blu Latvija (Riga), ****Best Western (Vilnius), ***Albatros (Augustow)
****Grand Mercure (Warschau), ****Premiere Best Western (Krakau)
KAMERA: Gertrude Musil


Unsere Reiseroute:
Mit dem Flugzeug geht es nach Riga und mit dem Bus über etliche Besichtigungspunkte zurück nach Wien.

Lettland - Litauen - Polen
Aus der Sky-Bar aus dem 26. Stock  unseres Hotels bekommen wir einen ersten Überblick über Riga. Am linken Bildrand erkennt man die beiden Zeppelinhallen, in der Mitte das Freiheitsdenkmal, dahinten die Petrikirche und rechts oben die noch fertig zu stellende, bogenförmige neue Bibliothek der Stadt. Rechts unten im Bild ist noch eine goldene Kuppel der russisch-orthodoxen Christi-Geburt-Kirche zu sehen.
   
Auf dem Freiheitsdenkmal hält die Mutter Lettlands 3 Sterne hoch, welche die drei Regionen des Landes symbolisieren. Kurland (Kurzeme, im Westen), Livland (Vidzeme, im Norden) und Lettgallen (Latgale, im Osten). Eine Uminterpretation nach der sowjetischen Annexion Lettlands im Zweiten Weltkrieg deutete die drei Sterne um in die drei baltischen Staaten, die im Schosse der Mutter Russland aufgehoben seien.
 
Das Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz wurde 1334 als das „Neue Haus der Großen Gilde“ erstmals urkundlich erwähnt. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte. Es ist eine Rekonstruktion, da es im 2. Weltkrieg komplett zerstört wurde. Vor dem Gebäude steht die Roland-Statue mit dem Schwert in der Hand. Die Schwertspitze ist Kilometer Null für die Vermessung Lettlands.
   
Zwischen Schwarzhäupterhaus und Roland sieht man die Petrikirche. Sie wurde 1209 erstmals erwähnt. 1721 traf den Kirchenturm ein Blitz und er brannte ab. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der russische Zar Peter der Große gerade in Riga und beteiligte sich tatkräftig an den Löscharbeiten.
   
In der Albertstraße reiht sich ein Jugendstilhaus an das andere. Den Namen hat die Straße von Bischof Albert von Buxhoeveden aus Bremen, der 1201 die Stadt Riga gründete. Im Bild das Haus, in welchem der Architekt Michael Eisenstein, Vater des Filmregisseurs Sergeij Eisenstein, wohnte und in welchem er unzählige Pläne für Jugendstilfassaden zeichnete.
   
Jedes mal wieder faszinierend, wie viel Arbeit man sich früher mit den Fassaden machte. Damals ging "schön" vor "funktionell"!
   
Die Jakobikirche ist eine der ältesten Kirchen in Riga. Sie wurde erstmals im Jahre 1226 urkundlich erwähnt. Der Turm weist eine Besonderheit auf, da sich die Glocke außerhalb des Turms befindet. Laut Sage wurde sie nach den Anforderungen der unzufriedenen Stadteinwohner dort angebracht, weil sie eine schlechte Gewohnheit hatte und jedes Mal selber zu läuten begann, wenn irgendeine untreue Ehefrau vorbeiging.
   
Die drei nebeneinander liegenden Häuser vermitteln vielleicht am anschaulichsten, wie es in Rigas Altstadtgassen einmal ausgesehen haben mag – auch wenn sie  aus unterschiedlichen Jahrhunderten stammen. Das Haus ganz rechts von den „Drei Brüdern“ stammt aus dem 15. Jh. und ist damit das älteste in Riga erhaltene Wohnhaus. Das mittlere stammt aus 1646, das grüne ganz links aus dem 18. Jh.
   
20 km nordwestlich von Riga befindet sich Jurmala, eine Ostseeidylle mit feinsandigen Badestränden an der Ostsee. An den  Wochenenden ist es das beliebteste Ausflugsziel der Hauptstädter. Die Stadt an der Rigaer Bucht entstand im Laufe des 19. Jh. aus mehreren kleinen Fischerdörfern.
   
In Rundale befindet sich das barocke Schloss des Herzogs von Kurland, Ernst Johann von Biron. Es wurde von 1735 bis 1740 von Rastrelli gebaut und hat daher durchaus zaristische Dimensionen, was auch nicht verwundert, war er doch ab 1730 Günstling von Zarin Anna und wurde so  einer der mächtigsten Männer des russischen Reichs. Es wird oft als das Versailles des Baltikum bezeichnet.
   
Im Inneren des Schlosses befinden sich 138 Räume auf 7.000 Quadratmeter, hauptsächlich im Rokokostil. Der Jagdwald hinter dem französischen Garten ist 32 ha groß. Im 10 ha großen Schlosspark sind über 328.000 Linden gepflanzt.
   
Litauen / Siauliai. Der Wallfahrtsort mit dem „Berg der Kreuze“ entstand wahrscheinlich vor ca. 300 Jahren durch eine Legende. Es wurden immer mehr Kreuze aufgestellt, bis es zu einem politischen Symbol gegen die kommunistische Herrschaft der Sowjets in Litauen wurde, welche 1961 2.179 Kreuze mit Bulldozern niederwalzten. Diese und weitere Aktionen blieben mit der Zeit erfolglos, wodurch der Berg zunehmend zum Symbol des nationalen Widerstands wurde. Anfang der 90er wurde von Studenten der Universität Vilnius der Versuch einer Zählung unternommen, bei 50.000 haben sie aufgehört.
   
In Trakai leben noch 65 Karäer in den typischen Häusern. Die Häuser stehen mit dem Giebel der Straße zugewandt und weisen drei Fenster auf: ein Fenster ist Gott, das zweite Vytautas, das dritte einem selbst gewidmet. Die Karäer sind eine alte jüdische Sekte aus der Gegend des heutigen Irak, die nur die Tora als heiliges Buch anerkennen und jede weitere religiöse Quelle wie Talmud oder rabbinische Tradition ablehnen. Anfang der
   
Im Jahre 1397 brachte Großfürst Vytautas die Karäer als Palastwache von der Krim mit nach Trakai. Trakai war die mittelalterliche Hauptstadt Litauens und im 14. und 15. Jh. Residenz der litauischen Großfürsten. Die Großfürsten Kestutis und sein Sohn Vytautas begannen am Ende des 14. Jh. mit dem Bau zweier Burgen in Neu-Trakai - inmitten eines Seenlabyrinths. Eine davon ist diese hier.
   
Vom Innenhof der Burg gelangt man über Holztreppen in die rundumliegenden Museumsräume, in denen man über 300.000 Exponate aus jener Zeit bewundern kann.
    
Die barocke Peter und Paul Kirche in Vilnius ist eine der bedeutendsten Kirchen der Stadt und beeindruckt insbesondere durch ihre meisterhaften Stuckarbeiten, die das gesamte Innere der Kirche ausfüllen. Die Kirche liegt außerhalb der historischen Altstadt und entstand von 1668 bis 1675 an Stelle einer Holzkirche.

 

Hier ein kleiner Ausschnitt der Stuckarbeiten im Inneren der Peter und Paul Kirche. Auch hier: "Zeit spielt keine Rolle".

 

Bei der 1801 fertiggestellten Basilika von Vilnius steht der inzwischen leicht schiefe Glockenturm, wie bei vielen Kirchen im Baltikum, separat. Gewidmet ist die Kirche dem heiligen Bischof Stanislaus von Krakau und dem heiligen Ladislaus I., König von Ungarn, zwei wichtigen Stützen der katholischen Kirche im östlichen Mitteleuropa des 11. Jahrhunderts.

 

Der 1275 geborene Gründer von Trakai und Vilnius, Gediminas, hat hier auf dem Hauptplatz vor der Basilika sein Denkmal. Gediminas ist einer der berühmtesten Herrscher des alten Litauen. Seinen Ruhm kann man nur mit Vytautas dem Großen vergleichen, der übrigens ein Enkel von Gediminas war.

 

Die zwischen 1495 und 1500 errichtete Annenkirche (Kirche der St. Anna und Bernhardine), ersetzte eine Holzkirche, welche bei einem Feuer 1419 zerstört wurde. Sie ist ein seltenes Beispiel der Gotik in Litauen, hier sogar im Stil der „flammenden“ Gotik. Der Außenbau besteht aus 33 verschiedenen Backsteinarten. Seit 1994 gehört die Kirche zum Weltkulturerbe der UNESCO.

 

Das Tor der Morgenröte befindet sich in der historischen Stadtmauer von Vilnius und ist eines der wichtigsten Kultur- und Architekturdenkmäler der Stadt. Außerdem ist es Wallfahrtsort von Katholiken und orthodoxen Christen. Ober dem Tor befindet sich die Ikone der Barmherzigen Muttergottes. Sie gilt als wundertätig und ist eine der seltenen Abbildungen der Madonna ohne Kind.

 
Erstmals wurde 1361 eine litauische Burg an der Mündung der Neris in die Memel erwähnt. Diese Burg wurde wiederholt von Rittern des Deutschen Ordens erobert bzw. zerstört, wurde aber stets von den Litauern unverzüglich wieder aufgebaut. Hauptgrund für die Litauerkriege des Deutschen Ordens und seine Angriffe auf Kaunas war der Versuch des Ordens, seine Territorien in Ostpreußen und in Livland miteinander zu verbinden.
   
Gleich neben der Burgruine die 1484 errichtete St. Georgskirche. Diese Ruine hat schon viel erlebt. Mehrere Kriege, drei große Brände und die Nutzung als Sanitätslager der Roten Armee. Unfassbar, dass diese Kirche seit 1993 als solche mit den teilweise zugemauerten Kirchenfenstern genutzt wird. Im Inneren könnte man meinen, man befindet sich mitten auf einer Baustelle.
   
Das seit 1542 des Öfteren wieder aufgebaute Rathaus, umgangssprachlich „Weißer  Schwan“ genannt, wird heute ausschließlich als „Hochzeitspalast“, sprich Standesamt genutzt. Nach der Trauung trägt der Bräutigam die Braut aus dem Gebäude und diese zieht am kurzen Glockenstrick über dem Eingang. Das Gebimmel verrät der jubelnden Hochzeitsgesellschaft die Anzahl der zu erwartenden Kinder. (?)
   
In einer Seitengasse des Rathausplatzes zur Memel hin steht man vor einem kostbaren Denkmal profaner Gotik: es ist das sogen. ''Haus des Perkunas'' (der Hauptgott des heidnischen litauischen Pantheons, ein Donnergott). Das spätgotische Haus ist aus sechzehn verschiedenartigen roten Ziegelsteinarten von einem deutschen Kaufmann zur Zeit der Hanse erbaut worden.
   
Zwischen den Jahren 1582 und 1918 dauerte die Überquerung der Brücke über die Memel 13 Tage! Die Erklärung liegt in der Differenz der 13 Tage zwischen dem Gregorianischen und dem Julianischen Kalender. Neben Memel wird auch der slawische Name Njemen oder Niemen gebraucht.
   
Von Litauen fahren wir über eine imaginäre Grenze nach Polen und besuchen nach einer Rundfahrt mit der "Weißen Flotte" auf dem Mikolaiken See  auf der Masurischen Seenplatte Swieta Lipka (Heilige Linde). Die Anfänge der Bedeutung als Wallfahrtsort gehen auf eine Sage aus dem 14. Jh. zurück. Die Planung der Basilika erfolgte 1688 bis 1693, der Bau der Orgel 1719 bis 1721.
   
Die Orgel hat 40 Stimmen und einige bewegliche Figuren, die jetzt natürlich elektrisch betrieben werden. Erstaunt waren wir über jene junge Ordensschwester, die darauf Bach bis Ennio Morricone meisterhaft spielte, was bei vielen Zuhörern positives "Gänsehautfeeling" auslöste.
   
Warschau. Im Lazienki Park befindet sich ein Denkmal von Frederic Chopin, in dem er sitzend im dortigen Rosengarten dargestellt wird. Der Komponist wird in Polen wie ein Heiliger verehrt.
   
Das Warschauer Königsschloss war bis zum 18. JH. der Sitz der polnischen Könige. Nach der vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es in den 1970ern und 1980er Jahren als patriotische Anstrengung mit Spendengeldern wiederaufgebaut. Links die Sigismundsäule mit Sigismund III. Wasa, der Warschau 1596 zur Hauptstadt erklärt hatte.
   
Der Legende zufolge stieg einst eine vom Meer kommende Meerjungfrau aus dem Wasser, um sich am sandigen Ufer auszuruhen. Es gefiel ihr dort so gut, dass sie beschloss zu bleiben. Fischer merkten, dass, wenn sie auf Fischfang waren, jemand das Wasser der Weichsel in Wallung brachte und sie keine Fische fingen. Doch als sie den schönen Gesang der Meerjungfrau hörten gewannen sie sie ehrlich lieb. Heute steht das Denkmal der Meerjungfrau mitten auf dem Altstadtmarkt.
   
Die Barbakane ist ein dem Tor einer spätmittelalterlichen Burg oder Stadtmauer vorgelagertes Verteidigungswerk. Die in klassischer Baumanier runde Bauform diente als Kanonenbastion ohne Vorzugsrichtung für das Richten der dort frei aufgestellten Kanonen. In diesem Fall endet hier die Altstadt.
   
Das ist das Geburtshaus der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Sklodowska Curie. Radium und Polonium (Namensverbindung zu ihrer Heimat) hat sie entdeckt. Nobelpreis in Physik 1903, Nobelpreis in Chemie 1911. Zwei Nobelpreise hat bis dato noch keiner verliehen bekommen. Hut ab vor dieser Frau!
   
Das Denkmal des Warschauer Aufstandes erinnert an die Kämpfer des Warschauer Aufstandes von 1944. Es wurde auf dem Krasinski-Platz vor dem Gebäude des Obersten Gerichtshofs erbaut und am 1. August 1989 enthüllt. Der Warschauer Aufstand war eine bewaffnete Erhebung gegen die deutschen Besatzungstruppen. Die Widerständler kämpften 63 Tage, bevor sie angesichts der aussichtslosen Situation kapitulieren mussten.
   
Das Grabmal des unbekannten Soldaten, der 1920 bei der Verteidigung von Lemberg starb und hier im November 1925 begraben wurde. Hier brennt eine ewige Flamme, die von Soldaten der Ehrengarde der Polnischen Armee rund um die Uhr - mit stündlicher Ablösung - bewacht wird. Es befindet sich unter den Arkaden des  ehemaligen Sächsischen Palais.
   
Die künstliche Palme in Warschau befindet sich in der Mitte des Kreisverkehrs Charles de Gaulle. Es handelt sich um die Nachbildung einer Dattelpalme, die am 12. Dezember 2002 auf Initiative der polnischen Künstlerin Joanna Rajkowska errichtet wurde. Sie wird heute als ein Wahrzeichen der Stadt betrachtet. Noch ist die Palme Eigentum der Urheberin, die aber ihre Bereitschaft erklärt hat, sie der Stadtverwaltung zu übertragen.
   
1382 wurde das Bergkloster Jasna Góra in Czenstochau gegründet und erhielt 1384 die berühmte Schwarze Madonna. Diese ist ein Gnadenbild der Jungfrau Maria, das in Polen als nationales Symbol verehrt wird, zugleich die heiligste Reliquie des Landes darstellt und als Ziel von Wallfahrten dient.
   
Das Bild der Schwarze Madonna wurde 1433 vollkommen neu übermalt, nachdem es drei Jahre zuvor bei einem Überfall im Zusammenhang mit der Hussitenbewegung zerstört worden war. Dabei wurde die ursprüngliche Holztafel verwendet, da diese der Legende nach aus dem Tisch der heiligen Familie angefertigt worden war.
   
Der Wawel ist die ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau. Die Burganlage liegt auf einem Hügel über der Weichsel. Zusammen mit der Krakauer Altstadt ist sie Weltkulturerbe der UNESCO. Historisch belegt ist, dass sich seit dem frühen Mittelalter an dieser Stelle eine Burg befand, was man an Fundamentresten noch erkennt.

   
Auf dem Gelände des Wawel befindet sich die Kathedrale der Heiligen Stanislaw und Waclaw. Gekrönt und begraben wurden die polnischen Könige in dieser  Kathedrale. 37 Krönungen polnischer Könige fanden in dem Gotteshaus statt. Auch ruhen hier fast alle polnischen Könige - von Ladislaus Ellenlang bis zu August II..
   
Der Rathausturm ist der bis heute erhaltene Rest des im 13. Jh. erbauten und wegen Baufälligkeit im 19. Jh. abgetragenen Krakauer Rathauses. Der 70 m hohe Turm wurde aus Backstein und Steinblöcken errichtet und ist infolge eines Sturms im Jahre 1703 um einen halben Meter geneigt. Der Turm wird von einer barocken Haube gekrönt.
   
Gleich daneben befinden sich die Tuchhallen. Sie wurden im Mittelalter von König Kasimir dem Großen errichtet. Im Jahr 1555 fiel der gotische Bau Flammen zum Opfer. Beim Wiederaufbau erhielten die Tuchhallen ein Tonnengewölbe.
   
Stündlich kann man vom (linken) Turm der Marieenkirche das live geblasene Trompetensignal „Hejnal“ hören. Das Lied endet abrupt, da im Mittelalter der  Trompeter beim Alarmblasen erschossen wurde. Das Trompetensignal wird in die 4 Himmelsrichtungen geblasen.

Hejnal.mp3

   
Im Inneren der Marienkirche befindet sich ein berühmter Altar. Veit Stoß   schnitzte von 1477 bis 1489 am „Altar der Jungfrau“. Mit seiner Höhe von 13 und einer Breite von 11 Metern ist er der größte spätgotische Schnitzaltar und beherrscht den Chorraum der Basilika. Zentrales Thema des Flügelaltars ist Tod, Himmelfahrt und Krönung Mariens.