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Reisebericht:   Amsterdam

 

Anreise:
Abreise:
Wohnort:

am 14.9.2000 von Wien-Schwechat nach Amsterdam-Schiphol mit Martin Air
am 17.9.2000 von Amsterdam-Schiphol nach Wien-Schwechat mit Martin Air
Hotel Radisson SAS Schiphol *****


Wir begannen unsere Besichtigungstour durch Amsterdam hier an der Amstel. Sämtliche Häuser an den Grachten stehen auf Holzpfählen, die durch Lehm und Torf hindurch bis in die erste tragende Sandschicht reichen und die man heute durch mächtige Pfeiler ersetzen kann, ohne die Häuser zu beschädigen. Die ganze Stadt stünde unter Wasser, würde sie nicht durch unzählige Deiche und Schleusen geschützt.

 

 

Amsterdam entfaltete sich mit seinem Geflecht an Kanälen, weshalb man es auch Venedig des Nordens nennt. Obwohl die Grachten angelegt wurden, um Güter zu befördern, sind sie heute eine wunderbare Alternative, die Sehenswürdigkeiten und das Alltagsleben der Stadt zu besichtigen. Wir machten eine Grachtenrundfahrt um eine erste Orientierung zu erhalten.

   

Gleich hinter dem Bahnhof (Centraal Station) befinden sich etliche Anlegestellen. Hier z.B. eine Fähre welche Fußgänger und Radfahrer über den "Het Ij" in die nördlichen Stadtteile bringt.

Vor dem "Scheepvaart Museum" liegt die originalgetreue Nachbildung der Amsterdam, ein Ostindienfahrer aus dem 18. Jahrhundert. Die Crew des Schiffes sind Schauspieler. Die mittleren 3 oberen Fenster sind die der Kapitänskajüte. Der Kapitän lebte in beachtlichem, aber beengtem Luxus im Achterdeck.

   

Das Koninklijk Paleis wird manchmal noch von der Königsfamilie benutzt und war eigentlich als Stadthuis (Rathaus) geplant. Die Arbeiten an diesem riesigen Sandsteinbau, der reich an Superlativen ist, begannen 1648 nach dem Ende des 80-jährigen Kriegs gegen Spanien. Über 13.600 Pfeiler wurden als Fundament in die Erde gerammt. Unverständlich scheint, dass die Königsfamilie die derzeit hässliche Fassade nicht schon längst renovieren hat lassen.

   

Das Madame Tussauds Panoptikum befindet sich im Obergeschoß des Kaufhauses Peek und Kloppenburg, dokumentiert die Stadtgeschichte und zeigt eine Prognose der möglichen Entwicklungen im 21.Jahrhundert. Der 5 Meter große bewegliche "Amster-damers" mag seltsam wirken, doch die Wachsfiguren der Personen aus dem 17.Jahrhundert geben einen guten Einblick in das Goldene Zeitalter. Diese Haus (Dam 20) befindet sich neben dem königlichen Palast.

Die Sint Nicolaas Kerk ist dem Schutzpatron der Seefahrer, dem Sinterklaasavond (5. Dez), geweiht. Dieser Tag hat in Holland die gleich Bedeutung wie bei uns der Heilige Abend. A.C. Bleys entwarf sie, sie wurde 1887 fertig gestellt und ersetzte damals einige katholische Geheimkirchen aus der Zeit, als Katholiken im protestantischen Amsterdam nicht geduldet waren. Das Innere mit eckigen Pfeilern und gewölbter Kassettendecke macht einen monumentalen Eindruck.

Die 1889 eröffnete Centraal Station sollte den alten Hafen, das alte Stadtzentrum, ersetzen. In Wirklichkeit schnitt sie die Stadt vom Meer ab. Der klassizistische Backsteinbau ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt (1.400 Züge täglich), steht auf 3 künstlich angelegten Inseln, wird durch 8.600 Holzpfeiler gestützt und ist ein ein-drucksvolles Tor zur Stadt. Die Zeiger des rechten Turms zeigen die Zeit an, die des linken Turms die Windrichtung.

   

Die Oude Kerk im Stadtteil "Oude Zijde" (Alte Seite) liegt mitten im Rotlichtviertel. Auf der roten Tafel links im Bild steht: "Prostitution Information Centre". Die Ursprünge dieser Kirche gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Der heutige gotische Bau aus dem 14. Jahrhundert, eine einschiffige Kirche, wurde bald zur Basilika ausgebaut, die Händler und Arme gleichermaßen anzog. Beachtlich im Inneren ist die vergoldete Decke und die Glasfenster. 1724 kam die große Orgel mit ihren 8 Blasebälgen und ihren 54 vergoldeten Pfeifen hinzu.

   

In der Oude Kerk befindet sich auch das Grabmal von Admiral Abraham van der Hulst (1619-1666). Auf dem Türsturz der "Roten Tür" der Sakristei warnt die Eintretenden die Aufschrift: "Schnell getraut, lange bereut". Der Glockenturm erhielt 1566 seine Spitze von Joost Bilhamer und 1658 ein Glockenspiel aus 39 Glocken von Fracois Hemony.

   

Eine romantische Gracht am Achter-burgwal. Hier befindet man sich mitten im Rotlichtviertel. Eine interessante Gegend, sowohl bei Tag, als auch bei Nacht. Die oft geöffneten Türen der "Coffeeshops" lassen einem sofort wissen, dass hier kaum Kaffee getrunken wird, sondern Canabis geraucht wird.

 

 

Eines der Wahrzeichen Amsterdams ist die 1603 von Hendrick de Keysers entworfene Zuider Kerk für die Calvinisten. Seit 1929 wird die Kirche nicht mehr als Gotteshaus genutzt. Sie wurde aber 1988 restauriert und dient heute als Ausstellungsraum.

Amsterdam ist mit seinen 800.000 Einwohnern die größte Stadt Hollands. Es gibt 500.000 Fahrräder, teilweise auch in einem verheerenden Zustand, welche für die 1,5 Mio. Touristen die jährlich die Stadt besuchen, anfangs gewöhnungsbedürftig sind. Das Verkehrssystem ist eigens für Fahrräder konzipiert, mit einem exzellentem Netz an Fahrradwegen (Fietspaden), speziellen Ampeln, Schildern und Routen innerhalb der Stadt. Im Bild ein Schleusenwärterhaus aus dem Jahr 1695. 

Die Fassaden der Häuser Nr. 37 und 39 an der Reguliersgracht neigen sich stark nach vorn. Die Absackgefahr ist auf weichem Marschboden immer gegeben. Trotzdem ein ganz normaler Fall, denn in Amsterdam gibt es kaum ein gerades Haus. Typisch ist auch die schmale Vorderfront. Früher wurde die Grundsteuer nach der Länge der Vorderfront, welche zur Gracht zeigt, berechnet, daher baute man die Häuser so. Das schmalste Haus in Amsterdam liegt in der "Singelgracht" Nr. 7 und ist ca. 2 m breit. Im Bild sieht man an der Seitenwand des Obergeschosses drei Sicherungsdübel. Auch das ist fast bei  jedem Gebäude zu sehen.  Typisch ist auch der herausragende Dachgiebelzugbalken, oft ist auf diesen schon ein Hacken montiert, mit welchem man Möbel und sperrigen Hausrat in die Wohnung hievt.

   

Hausboote in der Prinsengracht. Rund 3.000 amtlich registrierte liegen in Amsterdam vor Anker. Sie besitzen Strom- und Telefonanschluss und haben eine eigene Anschrift.

Die 1841 vom flämischen Architekten T. Suys entworfene Mozes en Aäron Kerk steht an der Stelle einer ehemaligen katholischen "Schlupfkirche". Sie ist nach den beiden Figuren aus dem Alten Testament benannt. Bei der Restaurierung 1990 wurden die beiden Holztürme sandsteinfarben bemalt. Heute dient die Kirche als Ausstellungsraum und Jugendtreff. Die Kirche steht im Judenviertel.

   

Die 1488 errichtete Waag, damals wie heute auch St. Antoniespoort genannt, ist Amsterdams ältestes noch erhaltenes Stadttor. Früher fanden dort öffentliche Hinrichtungen statt. 1617 wurde aus St. Antoniespoort die offizielle Waage. Bauern ließen hier ihre Waren wiegen und zahlten entsprechend Steuern. Verschiedene Gilden zogen in die oberen Räume. Ab 1619 hatten die Chirurgen hier ihre Kammer.

   

Die Stopera eine Zusammensetzung aus "Stadhuis" und "Muziektheater" von der "Blauwbrug" aufgenommen. Im 17.. Jahrhundert spannte sich hier eine blaue Holzbrücke über die Amstel. Die heutige Brücke ist aus Stein. Sie wurde 1883 anlässlich der Weltausstellung gebaut. Als Vorbild diente die Pariser "Pont Alexandre III". 1988 wurde die "Stopera" fertig gestellt und hat mit ihren 1689 Plätzen den größten Zuschauerraum der Niederlande.

Das achteckige Fundament des Munttoren (Münzturm) war einst Teil des Regulierspoort in der mittelalterlichen Stadtmauer. Das Tor brannte 1618 ab, das Fundament blieb jedoch erhalten und so setzte 1619 Hendrick de Keyser den Glockenturm mit durchbrochener Spitze und Kugel auf das Fundament. Das Glockenspiel von Francois Hemony stammt von 1699 und läutet alle 15 Minuten. Der Turm bekam seinen Namen 1673, zur Zeit der französischen Besatzung, als die städtische Münze vorübergehend hierher verlegt wurde. Im unteren Teil des Turmes befindet sich ein teurer Geschenkladen.

Der Bloemenmarkt am linken Singelufer gelegen, ist der letzte schwimmende Blumenmarkt der Stadt. Früher segelten die Gärtnereibesitzer die Amstel hinauf und verkauften ihre Schnittblumen und Pflanzen direkt vom Boot aus. Mittlerweile handelt es sich um einen ständigen Markt. Er wird zwar mehr und mehr zum Touristenmagneten, trotzdem sollte man sich das angenehm duftende Blumenmeer nicht entgehen lassen.

Direkt neben dem "Bloemenmarkt" befindet sich das Christmas Palace, ein großes Geschäft, welches ganz-jährig Weihnachtsschmuck und Weihnachtszubehör anbietet. Über Kundenmangel kann man sich hier nicht beklagen.

   

De Zoon und de Maan (Sonne und Mond) heißen die beiden ehemaligen Lagerhäuser in der Reguliersgracht Nr. 11 und 13. Sie stammen aus dem 16. Jahrhundert und besitzen einen Schnabelgiebel.

   

Die Magere Brug, wieder eines der Wahrzeichen der Stadt und die bekannteste der rund 1.400 Brücken. Sie entstand 1670 und sie ist unter einem Architekten namens Mager erbaut worden. Die heutige Zugbrücke wurde 1969 aus afrikanischen Azobe-Holz gebaut und soll 50 Jahre halten. Zirka. alle 20 Minuten muss der Brückenwärter Boote durchlassen, danach fährt er schnell mit dem Rad zu den "Amstelsluizen" und zur "Hoge Sluis" um auch hier Boote durchzulassen.

 

 

Die Amstelsluizen sind Teil eines Schleusen- und Pumpsystems, das sicherstellt, das das Wasser durch Amsterdams Kanäle fließt. Die Schleusen werden im Winter 2x, im Sommer 4x wöchentlich geschlossen um frisches Wasser von den Seen und Buchten nördlich der Stadt in die Kanäle zu lassen. Die Schleusen im Westen der Stadt bleiben offen, damit das alte Wasser in die Nordsee abfließen bzw. abgepumpt werden kann. Das ist auch der Grund, weshalb es in Amsterdam nicht riecht.

In der von Hendrick de Keysers entworfenen Wester Kerk soll sich Rembrandts bisher unentdecktes Grab befinden. Hier heiratete Königin Beatrix 1966 Prinz Claus. Die Kirche hat den höchsten Turm Amsterdams (85 m) und unter allen protestantischen Kirchen Hollands, das höchste Mittelschiff.

   

Anne Frankhuis (Prinsengracht 263) Zwei Jahre lang versteckten sich die Familien Frank und Van Daan hier, bis die Nazis sie entdeckten. Die damals 13-jährige Anne Frank begann im Juli 1943 mit ihrem heute weltberühmten Tagebuch. Sie schildert darin die permanente Angst vor der Entdeckung. Es wurde 1947 in Holland mit dem Titel "Het Achterhuis" (Das Hinterhaus) veröffentlicht, seither in viele Sprachen übersetzt und mehrmals verfilmt.

   

Abendstimmung auf dem Oude-schans. Im Bild der aus dem Jahr 1512 stammende "Montelbaanstoren", der ein Teil der Stadtbefestigung war. Der achteckige Teil und die durchbrochene hölzerne Spitze wurde 1606 von Hendrick de Keyser hinzugefügt und weisen eine gewisse Ähnlichkeit mit den 40 Jahren zuvor errichteten Turm der "Oude Kerk" auf. Als der Turm 1611 begann, sich zu neigen, wurde er mit an der Spitze befestigten Tauen wieder zurechtgerückt. Der Turm erscheint auf einigen Radierungen Rembrandts und ist heute der Sitz des "Stadswaterkantoors".

   

Leicht geschürzte Prostituierte die im roten Neonlicht in ihren Schaufenstern sitzen und auf Freier warten, gehören mittlerweile zum Stadtbild. Das Rot-lichtviertel - von Einheimischen "de Walletjes" (die dünne Wand) genannt - liegt im wesentlichen im näheren Umkreis der "Oude Kerk". Die Geschichte der hiesigen Prostitution reicht bis zur Entstehung des Amsterdamer Hafens im 13. Jahrhundert zurück.

 

Ein Ausflug nach Marken. (16 km nordöstlich von Amsterdam). Bis vor Kurzen war Marken mit seinen 2.000 Einwohnern ein Inselfischerdorf, das sich in den letzten 200 Jahren kaum verändert hatte. 1957 machte der Bau eines Dammes zwischen dem Dorf und dem Festland der Abgeschiedenheit ein abruptes Ende. Die Einheimischen tragen noch immer Trachten. Die Holzhäuser mit Giebeln sind in Schwarz- und dunklen Grüntönen gehalten.

   

Auf dem Weg nach Volendam besuchten wir noch eine Käserei. Hier wurde ausschließlich Gouda produziert.

Die Hafenpromenade in Volendam ist zwar voller Touristen und Souvenirläden, doch der Ort lohnt einen Besuch wegen seiner schmalen Grachten und der Straßen hinter den Hauptdeichen, dem Doolhof.

Als vor Jahren der Damm wieder erhöht werden musste, konnte man vom Erdgeschoss nicht mehr das Ijmeer sehen. Folglich mussten die Haustüren in den 1. Stock verlegt werden. Das Haus im Bild ist über eine kleine Brücke zu betreten, da sich hinter dem weißen Türchen  ein Graben befindet.

 

Der Flughafen Schiphol ist zirka 12 km südwestlich vom Zentrum Amsterdams entfernt und liegt zirka 4,5 m unter dem Niveau des Ijmeeres. Im Bild die B-757 der Martin Air, die uns wieder heimbrachte.


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