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Reisebericht: ALBANIEN - Land des Adlers

 

Anreise:
Abreise:
Wohnort:

am 6.10.2018 von Wien nach Tirana mit AUA
am 13.10.2018 von Tirana nach Wien mit AUA
Durres - Golem: *****Premium Beach, Sarande - Butrint: ****Bougainville Bay
FOTOS: Gertrude und Friedrich Musil


Vom "Mutter-Theresa-Flughafen", so der Name des Flughafens Tirana, fahren wir zuerst  nach Norden nach KRUJA, wo wir die Festung besichtigen. Sie war das Zentrum von Skanderbeg und seiner Liga von Lezha im Mittelalter Albaniens gegen das Osmanische Reich. Die Burg besteht seit dem 4. oder 5. Jh. und hatte diverse Besitzer. Skanderbeg eroberte sie 1443 kampflos von den Osmanen, bis sie nach dessen Tod wieder an diese zurückfielen. Danach folgten etliche Zerstörungen und Wiederaufbauten, heute befindet sich im Inneren eines Neubaus ein Skanderbeg-Museum.
    
Georg Kastriota, genannt Skanderbeg (Bildmitte) aus dem Adelsgeschlecht der Kastrioti, war ein Militärkommandeur, der von 1443 - 1447 der Republik Venedig und ab 1451 bis zu seinem Tod dem Königreich Neapel diente. Durch seine Verteidigung des Fürstentums Kastrioti gegen die Osmanen wurde er berühmt und erhielt 1457 von Papst Calixtus III. sowohl den Titel "Verteidiger des Glaubens" als auch den Ehrentitel "Verteidiger des Christentums". Heute wird er als albanischer Nationalheld gefeiert.
   
Bei der Fahrt nach Durres kommen wir an einer Moschee vorbei, die auffällt. Sie hat 4 Minarette und ist schon voll beleuchtet. Man sagt uns, dass sie mit Geld aus Saudiarabien finanziert wurde und der Imam sich auf Grund von IS-Verbindungen im Gefängnis befindet.
In Albanien sind 57% Moslems, 2% sind alevitische Bektaschi und 17%  sind Orthodoxe und katholische Christen. Verhüllte Frauen sieht man nicht, Kopftücher sind selten zu sehen. Albaner kleiden sich westlich, junge Menschen modern.
   
SHKODRA ist das historische Zentrum der katholischen Kirche Albaniens. Es gibt aber auch eine Moschee und eine orthodoxe Kirche. Die verschiedenen Glaubensgruppen respektieren einander. Die größte ethnische Minderheit sind Roma.
   
Bei der Rückfahrt zum Hotel machen wir Halt bei einer kleinen Firma die venezianische Masken aus Pappmaschee herstellt. Jede einzelne ein Kunstwerk !
   
Ein Blick vom Hotelstrand (Golem = südlich von Durres) in Richtung Westen nach Italien. Gewitterwolken in Höhe der Stadt Bari !
   
Die Stadt BERAT besteht aus 3 Stadtteilen, je einer an beiden Ufern des Flusses Osum und die Oberstadt bei der Burg. Sie wird die Stadt mit den 1.000 Fenstern genannt. Seit April 2013 befindet sich das Weltkulturerbe der Stadt in Gefahr. Größtes Problem sind hier, sowie im ganzen Land, die illegal errichteten Bauten.
   
Das Burgviertel stammt hauptsächlich aus dem 13. Jh., und besteht noch heute aus zahlreichen kleinen Häusern, wovon die meisten aus Stein gebaut sind. Noch immer sind in den verwinkelten Gassen byzantinische Kirchen mit Ikonen und osmanische Moscheen zu sehen.
   
Hier eine wunderschöne Ikonostase in der "Kathedrale von der Himmelfahrt der heiligen Maria". Angeschlossen ist hier das Onufri-Museum. Onufri war ein orthodoxer Geistlicher und einer der bedeutendsten Ikonenmaler des 16. Jhs., der wegen seines Rot-Tons auf den Ikonen berühmt wurde. In der Kirche darf man eigentlich nicht filmen, aber unter bestimmten Voraussetzungen gibt es Ausnahmen. Vorher muß man die Überwachungskameras ausschalten!
   
Für Fußgänger steht hier eine direkte Verbindung ins Stadtzentrum über eine kleine hölzerne Hängebrücke etwas flussaufwärts der Ura e Gorices-Brücke zur Verfügung.
   
Auf dem Weg nach Apollonia besichtigen wir einen jener 200.000  Bunker, die während der Herrschaft Enver Hoxhas in den Jahren zwischen 1972 und 1984 errichtet wurden. Diese sind überall zu sehen und sollten der Verteidigung des ganzen Landes im Falle einer Invasion durch ausländische Truppen dienen. Auslöser war: Nachdem Albanien 1961 mit den sozialistischen Staaten Osteuropas gebrochen hatten und 1968 als Reaktion auf den Einmarsch in die Tschechoslowakei aus dem Warschauer Pakt ausgetreten war, fürchtete Albanien von den kommunistischen Verbündeten besetzt zu werden.

 

 
APOLLONIA ist eine Ruinenstätte in Mittelalbanien. Sie wurde 588 v. Chr. als dorische Kolonie von Korfu unter Beteiligung von Siedlern aus Korinth  gegründet. Sie ist eine wichtige Hafenstadt an der Küste Illyriens und einer der westlichen Ausgangspunkte der Via Egnatia nach Thessalonica und Byzantium.
   
148 v. Chr. wurde die Kunst- und Handelsstadt Apollonia Teil der Provinz Macedonia. Nach den Diocletianischen Reformen schlug man sie der Provinz Epirus nova zu. Die sehr berühmte Akademie zog von weither junge Männer an; so auch Augustus, der 44 v. Chr. dort studierte.
   
Es geht weiter. Nun müssen wir den 1027 hohen LLOGARA-PASS im Ceraunischen Gebirge überqueren. Auf der anderen Seite geht es steil bergab zum Ionischen Meer. Der Pass liegt im Llogara Nationalpark, der 1966 gegründet wurde und schützt insbesondere den Bergwald aus Pinien und Sträuchern an der Nordseite des Passes auf einer Höhe zwischen 470 und 2.018 Meter.
   

Auf dieser Halbinsel an der Küste des Ionischen Meeres liegt die Ali-Pasha-Burg.
   
Man präsentiert uns einen albanischen Volkstanz. Dieser wurde von unserem albanischen Reiseleiter   unvorbereitet und in aller Eile auf der Burg organisiert.

 

 
In BUTRINT besichtigen wir die Ausgrabungen in der Ruinenstadt. Hier hinterließen zahlreiche Kulturen ihre Spuren.  Vom 10. bis 8. Jh. v. Chr. waren es die Griechen, 228 v. Chr. wurde es zusammen mit Korfu römisches Protektorat. Hier ein Venezianischer Turm (ca. 1318-1340), davor die Therme.
   
Es gab Wohnungen und Geschäfte, darunter eine Apotheke.  Auf Grund des hohen Grundwasserspiegels werden weitere Ausgrabungen nicht mehr durchgeführt, da man zu viel zerstören würde.
   
Das Baptisterium stammt aus dem 5./ 6. Jh.  Es war wohl das römische Kaltwasserbecken innerhalb einer Therme und nicht ein Taufbecken, welches ebenfalls diese Bezeichnung trägt. Bedeutend ist hier der Mosaikboden, der aber meistens zum Schutz mit Sand bedeckt wird und daher nicht sichtbar ist.

 

 

Die große Basilika wurde im frühen 6. Jh. zusammen mit dem Baptisterium erbaut. Sie war Sitz des Bischofs bis ins 16. Jh. Die Basilika bestand aus einem Langhaus und Seitenschiffen, einem Querschiff und der Apsis. Der gesamte Boden war auch hier mit Mosaiken verziert. Die bis zu 5 Meter hohen Arkaden trennten das Langhaus von den Seitenhäusern.

 

 

In KSAMIL lassen wir nach den kulturellen Erkenntnissen unsere Seelen am Strand baumeln. In Albanien gibt es überall unzählige wunderschöne Plätzchen zum Baden.

 

 
SARANDA liegt an einer kleinen, nicht sonderlich geschützten und nach Süden offenen Bucht, die von 200 bis 400 Meter hohen Hügeln umgeben ist. Von hier sind es nur wenige Kilometer zur südwestlich gelegenen griechischen Insel Korfu.
   
Auf einem dieser Hügel wurde im 16. Jh. eine Burg gebaut, deren Reste von verrosteten Waffen aus dem 1. Weltkrieg "geschmückt" werden. 
   
GJIROKASTRA ist eine der ältesten Städte des Landes und wichtiges kulturelles Zentrum Südalbaniens. Außerdem ist die Stadt Geburtsort des ehemaligen Diktators Enver Hoxhas.
   

 

In der Burgfestung befindet sich das Nationale Waffenmuseum, das eine Sammlung aus der Periode zwischen 1912 und dem Zweiten Weltkrieg besitzt. Die Mehrheit der Ausstellungsstücke konzentriert sich auf die Partisanenbewegung zwischen 1939 und 1944. Das Museum wurde 1971 eröffnet. Ohne Waffen scheint es nicht zu gehen!
   

 

Der Burgfelsen mit dem Uhrturm, der das ganze Tal dominiert, wurde vermutlich schon im 3. Jh. v. Chr. besiedelt. Erstmals mit Mauern befestigt wurde die Anlage im 6. Jh. 
   

 

An der Stelle des abgebrannten Geburtshauses des ehemaligen Diktators Enver Hoxhas wurde ein  Nachbau eines typischen Hauses für Gjirokastra errichtet und dieses 1966 als Ethnographisches Museum eingerichtet. Bis 1991 wurde es als antifaschistisches Museum genutzt.
   

 

In SYRI I KALTER befindet sich das "Blaue Auge". Es ist eine Karstquelle mit einer Schüttung von 6-8 Kubikmeter pro Sekunde und einer Temperatur von konstanten 12,7 Grad. Die Tiefe der Quelle ist noch nicht bekannt, da Taucher bereits in 70 Meter aufgeben mussten. Der Fluß Bystrica wird nur durch diese Quelle gespeist.
   
  Bei unserer Anfahrt zum "Blauen Auge" gab es kleine Verzögerungen durch einen Polizeieinsatz, denn illegal errichtete Häuser wurden abtransportiert. Da die Karstquelle sich inmitten eines Naturschutzgebietes befindet, wird der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.
   

 

Sogar ein riesiges, bei den Touristen beliebtes Restaurant wurde gerade unter Polizeiaufsicht zerlegt und abgebaut. Der ehemalige Besitzer konnte dabei nur zusehen, immer bewacht von einem Polizisten.

 

 

 

Man nimmt an, dass der byzantinische Kaiser Andronikos II. 1282 das Kloster ARDENICA auf dem Hügel von Ardenica errichten ließ und dass diese Stiftung mit dem Sieg des Kaisers über die neapolitanischen Truppen in Berat in Zusammenhang steht. Die Steine zum Bau entstammen zum größten Teil aus dem ca. 18 km entfernten Ruinenfeld von Apollonia. In dieser Kapelle des orthodoxen Klosters  heiratete der Volksheld Skanderbeg die albanische Fürstin Donika Arianti Muzaka.

 

 

 

Die Ikonostase wurde im Jahr 1744 errichtet. Die Holzarbeiten weisen auf die Handwerksschule von Voskopoja hin. Schöpfer der Ikonen war Konstantin Shpataraku. 

 

 

 

Die geschnitzte und vergoldete Kanzel begeistert jeden.
   

 

Durch dieses Tor in DURRES gelangen wir in das einst im hellenistischen Teil des Römischen Reiches errichtete Amphietheater.
   
  Das Amphitheater wurde erst im Jahr 1966 bei Bauarbeiten zufällig entdeckt und in der Folge ausgegraben. Es ist noch immer teilweise mit Schutt gefüllt. Probleme für weitere Ausgrabungen macht der hohe Grundwasserspiegel. 1973 wurde die archäologische Stätte zum nationalen Kulturdenkmal erklärt.
   

 

Das Amphietheater weist mehrere untypische Baumerkmale auf. Der Zugang erfolgt hier im Norden von oben nach unten.
   

 

Im archäologischen Museum sind alle verfügbaren Fakten der Stadt zusammengetragen. Die von Griechen im 7. Jh. v. Chr. als Kolonie gegründete Stadt hatte bei den Römern, aber auch später bei den Byzantinern eine strategisch wichtige Rolle. Die Handelsstraße der Via Egnatia begann in Durrs und führte über das Landesinnere der Balkanhalbinsel nach Konstantinopel. Die Via Egnatia stellte den weiteren Verlauf der Via Appia dar, die Rom mit der adriatischen Küste Italiens verband.

   

 

Der breite Strand von Durres bietet flaches Wasser und liegt unweit der Sommervilla von König Zogu  aus dem 20. Jh.
   

 

In der Bucht vor unserem Hotel hat ein MSC Kreuzfahrtschiff Anker gelegt. Links im Bild die griechische Insel Korfu.
   
  Das ist das Operngebäude am Skanderbeg-Platz in TIRANA. Es ist der Hauptplatz der Hauptstadt und hat eine Fläche von 38.000 Quadratmeter. Eine fast quadratische Fläche aus Steinplatten aus ganz Albanien wird umrandet von einer Moschee, einer Bank, der Oper und dem National-Museum.
   

 

Vielleicht erkennt mancher die Kunststoff-Liege- und Sitzgelegenheiten aus dem Museumsquartier in Wien. Stimmt, es sind diese. Da in Wien jedes Jahr Möbel in einer anderen Farbe aufgestellt werden, schickt man die gebrauchten nach Albanien. Rechts im Bild das Historische Nationalmuseum.

 

 

 


Das Mosaik über dem Eingang des Historischen Nationalmuseums ist 11 Meter hoch und 40 Meter lang. Es wurde von 5 Künstlern geschaffen und interpretiert die Geschichte der Albaner im andauernden Kampf gegen alles, wobei vor allem dem "nationalen Befreiungskampf" während des 2. Weltkrieges eine große Bedeutung beikommt.